Die Aufgaben
Kein Sorge, auch wenn der Name des Spiels das vermuten lassen würde und die Altersempfehlung „ab 16 Jahren“ diesen Verdacht erhärten könnte; Mutprobe ist weit davon entfernt, die Spielteilnehmer tatsächlich bloßzustellen. Die Erfüllung mancher Aufgabe mag durchaus für einige Verwunderung sorgen, gerade wenn sie darauf ausgelegt sind erkannt zu werden. Viele verursachen aber erst nach der Auflösung, die die ein oder andere entstandene komische Situation erklärt, ein Aha-Erlebnis. Warum Christoph es zum Beispiel nicht schafft, die Chips so zu essen, dass nachher nicht alles im Umkreis von zwei Metern um ihn herum vollgebröselt ist. Oder Simon die Aufgabe des DJs an sich reißt und sich zur Überraschung aller als Heino-Fan outet. Oder warum Michi die ganze Zeit als einziger seltsame Geräusche hinter dem Sofa vernimmt. Und dass Martina die ganze Zeit von Marios Hemd schwärmt und von seinen Augen gar nicht mehr genug bekommen kann, wirkt nach der Auflösung auch um einiges weniger gruselig.
Angefangen bei kleinen Nebensächlichkeiten wie der Verwendung der Füllphrase „sag ich jetzt einmal“ in mindestens jedem zweiten Satz, über das „unauffällige“ Deponieren des eigenen Essens auf fremden Tellern, bis hin zum Umwickeln des Halses mit Klopapier und der Erklärung, dass das gut gegen Halsweh sei, sind viele witzige Aufgaben dabei.
Am Ende wird abgestimmt, wer seine Aufgabe am unterhaltsamsten gelöst hat oder am meisten Mut dafür aufbringen musste. Der Gewinner darf sich mit der beigelegten Mutkrone schmücken, wer seine Aufgabe nicht erfüllen konnte, dem wird ein Feigling-Armband umgebunden.
Für welche Party?
Mutprobe eignet sich eigentlich für jede Party, auf der ein wenig Spaß nicht vollkommen fehl am Platz ist. Das Kartendeck kann natürlich an die jeweilige Feierlichkeit angepasst werden (z.B. indem alle Karten die mit Essen zu tun haben vorher aussortiert werden, sollte es auf einer Party nichts zu speisen geben). Umso lustiger ist es natürlich, wenn nur einige Leute eingeweiht sind und sich die anderen Gäste – allen voran der Gastgeber – reichlich über das komische Verhalten der Mitmenschen wundern dürfen.
Spieletester
Fazit
Vollste Partytauglichkeit mit uneingeschränkter Kaufempfehlung.
Plus
Minus
Besucherkommentare
Kein Hinweis in der Rezension, dass dies eine dreiste (?) Kopie vom 2006 erschienenen J te Gage Que... (als Erwischt später bei Heidelberger erschienen) ist? Seltsam.
Philipp hat Erwischt Vermischt ja als ähnliches Spiel verlinkt, passt also nach meinem Empfinden. Eine Kopie ist Mutprobe definitiv nicht, auch wenn das Spielprinzip natürlich sehr ähnlich ist. Im Spiel fühlt sich das aber ganz anders an. Die Aufgaben bei Erwischt sind viel unnatürlicher und das führt zu einem sehr ungetarnten Spieleerlebnis. Bei Mutprobe ist es eher die eingeschworene Gesellschaft, die versucht, möglichst unauffällig sehr ungewöhnliche Dinge zu tun ;-)
Danke für die prompte Antwort. Den Link habe ich tatsächlich zunächst übersehen. Dennoch vermisse ich einen solchen Hinweis im Text (und sei es nur, um auf die Stärken des rezensierten Spiels hinzuweisen) - bei der Rezension zu Erwischt Vermischt wurde das ja löblicherweise gemacht.
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Details
Box mit Magnetverschluss 50 Karten 1 Mutkrone 1 Feigling-Armband
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