Scrumbrawl

Königin Margaela, ihresgleichen Herrscherin über die zehn Völker von Cellessia, hatte einen Traum: ein schnelles und herausforderndes Ballspiel in einer großen, aus Marmor gehauenen Arena, ein Kräftemessen der größten Sportler aus ihrem Königreich. So rief sie nach den besten Architekten im Land um Ihre Arena zu bauen und scharte die begabtesten Magier und Zauberer um sich, um Portale und mächtige Orbs zu materialisieren. Und alles lief nach ihrem Plan.

Nun ja, fast. Bald kamen auch die weniger zivilisierten und kriegerischen Kreaturen aus den äußeren Regionen Avenbaes zu den Spielen, um ihre Sippe zu vertreten. Immer mehr mischte sich Gewalt und Blutdurst unter die Sportler und die Spiele wurden unberechenbarer und brutaler. Aber das tat der Popularität keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil. Im ganzen Land Avenbrae und über die Grenzen hinaus war es nun unter dem Namen ScrumBrawl bekannt und beliebt.

Spielziel
Jeder Spieler steuert bis zu 3 Kreaturen durch die Arena und versucht einerseits Tore zu erzielen, indem er die Orbs (=Spielbälle) in Portale wirft, andererseits die Kreaturen der anderen Spieler zu schwächen und zu töten. Beides bringt Punkte und wer zuerst 3 gesammelt hat, gewinnt die Partie.

Spielablauf
Nachdem zwei Portale und ein zufällig gezogener Orb durch ein paar Würfelwürfe in der Arena platziert wurden und jeder Spieler 4 Karten gezogen hat, kann es losgehen.

Wer an der Reihe ist ergänzt seine Kartenhand auf 4 Karten und spielt dann beliebig viele aus. Kreaturen werden wie Orbs und Portale durch Würfeln zufällig in der Arena platziert, Verzauberungen, je nach Art, an eine Kreatur oder das gesamte Team angehängt. Eventkarten müssen, sofern es Instant Events sind, sofort ausgespielt werden, wenn sie gezogen werden; die übrigen Events dürfen jederzeit ausgespielt werden. Die so genannten »Alter Reality« Karten können gespielt werden um ein Würfelergebnis zu beeinflussen.

Danach darf man seine Kreaturen in der Arena bewegen, den Orb aufnehmen, zu seinen Teamkollegen passen, versuchen ein Tor zu erzielen, oder gegnerische Kreaturen angreifen. Alle diese Aktionen werden mit einem W20 ausgetragen und durch unzählige Modifikatoren und Werte beeinflusst. Jede Kreatur hat ihre eigenen speziellen Fähigkeiten und ist auf den Gebieten »Passen«, »Fangen, »Nahkampf«, »Fernkampf« oder »Bewegungsreichweite« unterschiedlich gut oder schlecht. Das ergibt eine große Anzahl ganz unterschiedlicher Charaktere, die jeweils anders gespielt werden müssen, um Erfolg haben zu können. Gekrönt wird dieser Ideenreichtum von 8 unterschiedlichen Orbs, die stellenweise schwerwiegende Auswirkungen auf den Spielverlauf haben.

Landet ein Orb in einem Portal, wird der Spieler mit einem Punkt belohnt. Ein neuer Orb wird gezogen und wieder zufällig in der Arena platziert. Tötet man eine gegnerische Kreatur, bekommt man die Kreaturenkarte als Trophäe. Drei solcher Trophäen kann man gegen einen Punkt eintauschen.

Am Zugende kann man noch beliebig viele Karten abwerfen um ungünstige oder schlechte Karten loszuwerden und der nächste Spieler ist an der Reihe.

Hat ein Spieler drei Punkte gesammelt, hat er das Spiel gewonnen. Allerdings muss mindestens einer der drei Punkte durch ein Tor zustande gekommen sein. Also reines Abschlachten mit guten Kämpfern reicht nicht zum Sieg. Irgendwie schade… ;)

Spieletester

13.04.2012

Fazit

CHAOS!!!!! Das pure Chaos! Aber das Ganze unglaublich lustig und kurzweilig verpackt. ScrumBrawl macht einfach Spaß. Vorausgesetzt man lässt sich darauf ein und spielt in der Vollbesetzung. Im Einzelnen: Spielplan, Karten und Token sind von guter Qualität, die Grafiken sind sehr stimmig und gut umgesetzt. Der eine oder andere Farbton unterscheidet sich bei schlechterem Licht etwas zu wenig, beeinflusst den Spielablauf aber kaum. Die Spielregel ist grundsätzlich gut aufgebaut und enthält alle relevanten Regeln, ist aber bei ein paar Punkten zu kurz formuliert. Ein bisschen hin- und herblättern löst aber auch dieses Problem. ScrumBrawl spielt sich wie eine Mischung aus Basketball, Football und einer Wirtshausschlägerei. Eine Art Blood Bowl light. Die vielen unterschiedlichen Möglichkeiten durch die 50 einzigartigen Kreaturen mit eigenen Fähigkeiten und Werten und die verschiedenen Orbs verleihen dem Spiel seinen Charme und sein Flair. Das gefällt mir sehr gut und lädt die Spieler zu immer neuen Partien ein, um auch wirklich alle Kreaturen und Bälle einmal probiert zu haben. Die Regeln gehen sehr schnell ins Blut über und man findet sich schon nach kurzer Zeit auch ohne Nachschlagewerk gut zurecht. Wäre nicht das blutige Thema, könnte man es auch schon mit 10-jährigen spielen. Etwas nachteilig ist der hohe Glücksfaktor, da nahezu alles durch Kartenziehen oder Würfeln entschieden wird. Es gibt zwar Karten, mit deren Hilfe man Würfelwürfe beeinflussen und verändern kann, diese muss man allerdings auch auf der Hand haben. So kann es passieren, dass eine Kreatur genau neben einem Orb in die Arena kommt und somit ziemlich leicht einen Punkt erzielen kann. Oder eine Kreatur materialisiert sich in einem Portal, was mit ihrem sofortigen Tod »belohnt« wird. Ärgerlich! Beim Kampf gibt es ähnliche Ungerechtigkeiten und eine Kreatur mit Angriff 1, wie etwa das »Chicken«, hat gar keine so schlechten Chancen, einen »Fire Giant« mit Verteidigung 8 zu besiegen. Zusammengefasst: Obwohl das Glück dominiert und man nur dezente Einflussmöglichkeiten hat, macht ScrumBrawl wirklich Spass. Das mag zum einen an der kurzen Spieldauer, auf der anderen Seite am guten Setting und der liebevollen Umsetzung liegen. Und das Würfelpech trifft ja auch mal die anderen Spieler. :) Einzig die Partien zu zweit haben uns nicht überzeugt. Mit nur maximal 6 Kreaturen am Plan kommt man sich einfach viel zu selten in die Quere. Ich für meinen Teil freue mich schon auf den nächsten ScrumBrawl. Im Namen von Margaela! HUZZA!!! P.S.: Eigentlich ist es ja total genial wenn ein Hühnchen einem Feuerriesen mal so richtig den Hintern versohlt. *grins* ;)
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 13 Jahren
Spieldauer: 50 Minuten
Preis: 35,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2011
Verlag: VicTim Games
Grafiker: Jason Brodmerkel
Genre: Glück
Zubehör:

100 Spielkarten, 50 Kreaturen-Karten, 12 Standfüße für Karten (je 3 in einer Farbe), 8 Orbs, 8 Orb Minikarten, 3 Portale, 1 Spielplan, 1 roter und 1 blauer 20seitiger Würfel, 1 schwarzer 8-Seitiger Würfel, 20 Punkte-Marker (10 blaue und 10 rote), 1 Spielanleitung

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