The City

In The City betätigen wir uns als Städteplaner. Wir entscheiden, was in unserer Stadt gebaut werden soll. Die Bauten bringen in weiterer Folge Einkünfte in Form von neuen Karten bzw. Siegpunkten ein. Teils beeinflussen sie sich gegenseitig, weil der Bau mancher Gebäude andere bedingt, oder die Einkünfte durch die Symbole auf anderen Bauwerken bestimmt werden. Wer wird der reichste Bauherr?

110 Spielkarten stehen uns als Stapel zur Verfügung, wovon die fünf Architekten vorher aussortiert und gesondert aufgelegt werden. Im Prinzip kann man alle Schritte einer Partie simultan ausführen; zur besseren Kontrolle macht man einige Dinge aber lieber hintereinander.
Wie läuft nun so eine Partie?
Anfangs bekommt jeder sieben Karten auf die Hand, von denen er zwei beliebige wieder abwerfen darf. Mit den verbliebenen fünf Karten startet man in die Schlacht. Als erster Schritt wählt jeder eine seiner Handkarten, die er in der nächsten Runde bauen möchte. Wer nicht bauen will oder kann, darf auch fünf Karten vom Stapel ziehen und eine davon behalten.
Wer sich fürs Bauen entschieden hat, und das ist der Regelfall, muss dafür bezahlen. Jede Karte hat ihre Baukosten aufgedruckt, so viele (andere) Karten muss man von der Hand abgeben. Ja genau, Karten kann man bauen oder aber als Zahlungsmittel verwenden!
Als Abschluss einer Runde erhält man das auf den gebauten Karten angegebene Einkommen. Das können neue Handkarten und/oder Siegpunkte sein. Nun kann die nächste Runde mit dem Auswählen einer Handkarte beginnen. Zuvor muss aber noch das Handkartenlimit überprüft werden: höchstens ein Dutzend darf man in die nächste Runde mitnehmen.

Die Partie endet, sobald ein oder mehrere Spieler fünfzig oder mehr Siegpunkte angehäuft haben. Gewonnen hat, wer die meisten Punkte erreichen konnte. Bei Gleichstand entscheidet, wer die meisten Handkarten besitzt.


Es gibt mehrere Strategien, die bei The City zum Ziel führen können. Jedoch gibt es im Fall der Fälle keinen Plan B, mit dem man von einer zu einer anderen Strategie wechseln könnte!
- Da wären die günstigen Stadtvillen, die man sich recht bald leisten kann. Eine einzelne ist noch nicht so gewinnbringend, wer aber zwei oder drei davon hat, sitzt auf einer Goldquelle. Die Mitspieler können darauf nicht reagieren, weil keine andere Strategie so rasch zu Punkten führt.
- Wer es sich leisten kann, kann teure Gebäude mit einer Runde für Runde fixen Zahl an Siegpunkten bauen. Diese Variante benötigt zwar länger und ist teurer, auf einer guten Finanzbasis ist sie aber durchaus erfolgsversprechend.
- Dann wären da die Karten, die für gewisse auf den Karten aufgedruckte Symbole eine Belohnung liefern. Wenn die so richtig Punkte einbringen könnten, sind sie aber teuer. Weil ich mir das anfangs nicht leisten kann, kann ich nur "vorarbeiten" und viele günstige Karten mit diesem Symbol bauen. Doch leider bringt es mir keine Punkte, wenn die wichtige, teure Karte auf meiner Hand sitzt. Viel schlimmer noch: Ich blockiere mir die Karte als mögliches Zahlungsmittel! So werden die Karten eher durch Zufall gebaut, wenn ich sie auf die Hand bekomme und sie gerade gut passen. Dauert eine Partie lang genug, kann ich damit einen Rückstand noch aufholen.
- Zwei Killerkombinationen können ebenfalls zum Sieg führen: Die Parkanlage (Kosten 1) plus U-Bahn (Kosten 11) bzw. das Autobahnkreuz (Kosten 2) + Park and Ride (Kosten 11). Da sowohl Park als auch Autobahnkreuz mehrfach im Spiel sind, ist es wahrscheinlich dass irgendjemand diese Kombination bekommt. Bei beiden ist es so, dass es für bestimmte Symbole in der eigenen Stadt Siegpunkte gibt und zusätzlich für dieselben Symbole in einer gegnerischen Stadt Siegpunkte lukriert werden (beim Autobahnkreuz bekommt man sogar noch Einkünfte für die eigenen Symbole). Deren Bau kann ein Spiel rasch beenden.


Spieletester

24.11.2011

Fazit

The City erinnerte mich im ersten Moment stark an San Juan. Auch dort können Karten sowohl als Bauwerke als auch als Zahlungsmittel dienen. Jedoch haben wir es mit ganz anderen Baukosten und Einkünften zu tun. Womit wir schon auf einen Pferdefuß von The City gestoßen wären: die ständige Kartenmischerei. In den ersten Runden läuft alles noch ganz gut. Man hat noch nicht viel gebaut, bekommt wenig Einkommen und kann entsprechend nichts Teures bauen. Der Kartendurchsatz ist also gering. Bald wird die Kartenbewegung aber inflationär, was meist mit inflationärem Punktezuwachs einhergeht. Da hat jeder das Maximum von 12 Karten auf der Hand, baut für sieben, acht, zehn Karten ein neues Gebäude, erhält zehn, zwölf, fünfzehn Karten an Einkommen... Klar ist der Kartenstapel da rasch erschöpft und muss in jeder Runde neu gemischt und aufgelegt werden. Die inflationäre Punkteentwicklung hat noch einen weiteren Haken: Wer bei den Karten wenig Glück hat, kann den losrasenden Zug verpassen. Das passiert vielleicht schon in den ersten Runden, ohne dass man besonders starke Auswirkungen spürt, wenn man keine Karten mit Einkommen auf die Hand bekommt. Oder später, wenn sich die punkteträchtigen Karten nicht blicken lassen wollen. Mitunter schlittert man in ein Debakel, das man selbst nicht verschuldet hat. Wir sehen: Es herrscht viel Glück in The City. Wer sich daran nicht stört, könnte aber von einem anderen Faktum abgeschreckt werden: Der nicht vorhandenen Interaktion. Die gibt es in dem Sinne nämlich nicht, abgesehen von den Siegpunkten die man durch die ausgelegten Karten anderer Spieler machen kann. Ich sage es wie es ist: Ich bleibe bei meinem guten alten San Juan.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Preis: 7,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2011
Verlag: Amigo
Autor: Tom Lehmann
Grafiker: Klemens Franz
Genre: Karten
Zubehör:

110 Karten, 1 Anleitung weiters benötigt man: Stift und Zettel

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