LOGO - Das große Spiel der Marken

Quizspiele gibt es wie Sand am Meer. Daher muss ein solches Spiel ein gewisses Alleinstellungsmerkmal aufweisen, damit es zu etwas Besonderem wird. Entweder braucht es einen innovativen Spielmechanismus oder ein spezielles Themengebiet, damit ein Ratespiel etwas Neues zu bieten hat.
„Logo – das große Spiel der Marken“ hat sich deshalb ein Thema ausgesucht, mit dem wir alle im Wortsinne praktisch jeden Tag umgeben sind: Den Marken, Werbesprüchen und Darstellungen von Produkten, Marken, Firmen und Organisationen.

Das Spiel selbst funktioniert wie die allermeisten Quizspiele. Es werden Fragen von Fragekarten gestellt. Für richtige Antworten darf man seine Figur auf dem Spielbrett weiterziehen. Wer das Ziel erreicht und zwei Abschlussfragen beantworten kann, gewinnt. Das Spiel kann in Mannschaften oder von jedem Spieler für sich gespielt werden. Soweit alles normal.

Das Besondere an „Logo – das große Spiel der Marken“ ist bereits im Titel angekündigt. Hier erwarten einen keine Fragen wie: „Wer war der (vorerst) letzte Mann auf dem Mond?“ (Für diejenige, die es interessiert: Die Lösung wird weiter unten in diesem Text verraten.)
Die Fragen gehen eher in die Richtung:
„Nenne mindestens zwei Produkte, die Becel heute neben der Margarine anbietet?“
„Handelsketten-Werbeslogans: "Wir lieben Lebensmittel."“
oder: „Welches Tier ist auf dem Ferrari Logo zu sehen?“
Wer sich an Kommerz stört, wird davon etwas abgeschreckt sein.
Tatsächlich zeigt der Spieltest, dass man sich auf zwei Weisen mit diesem Spiel amüsieren kann: Wer viel Werbung schaut und sich solche Dinge merken kann, der freut sich über all die Punkte, die er damit sammeln kann. Wer solchem Konsumwahn dagegen eher kritisch gegenüber steht, der kann sich überlegen fühlen, wie wenig von solchem Unfug er weiß. (Das kann tatsächlich zu gewissen Spannungen am Spieltisch führen. Man sollte sich vielleicht vorher überlegen, mit wem man das Spiel spielt.)

Was man von einer solchen Themensetzung auch halten mag, sie ist unbestreitbar originell. Das macht sie allerdings auch problematisch. Da sie solch ein Randwissen anspricht, das wohl niemand bewusst erlernt, wird das Spiel recht bald veraltet sein, wenn sich kaum noch jemand an die Werbefilme erinnert oder einige der Marken gar komplett vom Markt verschwunden sind. Des Weiteren wird es ähnlich problematisch für Spieler außerhalb des bundesdeutschen Raumes, denn an dessen Produktlandschaft und Fernsehen orientieren sich die Fragen eindeutig.