ORBIS

Ganze Landstriche wurden von allen guten Göttern verlassen und drohen, in Vergessenheit zu geraten. Gut, dass es dich gibt! Erschaffe deine eigene Welt mit den Landschaften deiner Wahl, setze deine Anhänger klug ein und werde selbst zur größten Gottheit im Universum.

In der großen Welt der Brettspiele ist Landschaftsbau ein beliebtes Thema. Bei ORBIS bauen die Spieler ihre Welt so, wie sie es möchten - oder die Auslage es eben zulässt.

Landschaftsplättchen gibt es in fünf unterschiedlichen Farben und drei Stufen. Neun davon werden zu Beginn in die offene Auslage gelegt, der Rest sortiert nach Stufen daneben. Dann kommen entsprechend der Spielerzahl Gottheiten hinzu, sowie Tempelplättchen, Vergünstigungen und „Nicht erfüllt”-Plättchen. Die Anhänger, Holzwürfelchen in den fünf Farben der Landschaften, werden sortiert ebenfalls bereit gelegt.

Die Landschaften sind Sechseckplättchen mit farbigem Rand und einer schicken Illustration. Oben werden die Kosten in Form von farbigen Quadraten angegeben, unten die entsprechende Stufe sowie links mögliche Effekte, Schaffenspunkte und / oder ein Mystikwert (nur bei weißen Landschaften). Die Gottheiten bieten Sofortboni und / oder Effekte für das Spielende.

Spielziel

ORBIS verläuft über 15 Runden, in denen die Spieler reihum aus der zentralen Auslage entweder eine der neun Landschaften oder eine verfügbare Gottheit nimmt. Bei Spielende wird jeder eine pyramidenförmig modellierte Landschaft vor sich ausliegen, an der jeweils eine der Gottheiten an der Spitze thront.

Genau einmal in jeder Partie muss ein Spieler eine der ausliegenden Gottheiten aufnehmen. Wann er dies tut, bleibt ihm überlassen. Die Gottheit wird neben seine Auslage gelegt und kommt am Ende an die Spitze seiner Landschaftspyramide.

Landschaftsbau

Hat sich ein Spieler für eine der ausliegenden Landschaften entschieden, nimmt er die Landschaft samt der eventuell darauf liegenden Anhänger. Sofort werden neue Anhänger an die orthoganal angrenzenden Landschaften in der Farbe der gerade entnommenen gelegt. Kann er die Kosten der Landschaft bezahlen, dies geschieht mit dem ihm zur Verfügung stehenden Anhänger (auch die gerade erhaltenen), so legt er sie in seine Auslage. Die untere Ebene darf dabei aus maximal fünf Landschaften bestehen, die nur angrenzend gelegt werden dürfen. Wer in die zweite Ebene bauen möchte, muss mindestens zwei darunter befindliche Landschaften haben, von denen eine jeweils diesselbe Farbe wie die neue aufweisen muss. Dann führt er die eventuellen Soforteffekte der neuen Landschaft aus.

Kann ein Spieler die Kosten nicht begleichen, dreht er das genommene Plättchen um und platziert es dann als Wildness ohne Effekte in seiner Welt. Der Vorteil dieses Nachteils ist, dass die Wildness wie ein Joker fungiert und somit jede andere Landschaft darauf angelegt werden darf.

Als letztes prüft der aktuelle Spieler seinen Anhänger-Vorrat. Er darf maximal zehn besitzen und legt einen möglichen Überschuss zurück in den allgemeinen Vorrat. Danach erst wird die zentrale Auslage der Landschaftsplättchen aufgefüllt.

Wertung

Nach 15 Runden ist das Spiel zu Ende und alle Spieler legen zunächst ihre Gottheit an die Spitze ihrer Landschaftspyramide. Dann addieren alle die Schaffenspunkte ihrer Landschaften, ihres Tempels (der für Kultstätten vergeben wird) und ihrer Gottheit. Es gewinnt, wer die meisten Schaffenspunkte zusammen bekommen hat.

Spieletester

25.04.2019

Fazit

ORBIS ist ein sehr schön illustriertes Bauspiel mit einer gewissen taktischen und strategischen Komponente, bei dem alle Räder wunderbar ineinandergreifen und am Ende phantastische Landschaften entstehen. Das Spiel ist schnell erklärt und unkompliziert. Die Symbole sind weitestgehend selbsterklärend oder zumindest schnell verinnerlicht, wenn sie einem einmal erklärt wurden.

Trotz des zunächst vermuteten einfachen Spielgeschehens entwickelt sich eine erstaunliche Tiefe, die vor allem die Wenigspieler meiner Runden begeistert. Die Interaktion mit den anderen Weltenerschaffern bezieht sich leider nur auf das Wegnehmen einer Landschaft und im Falle eines Vulkans, auf das Entfernen von Anhängern aus der Auslage. Ansonsten werkelt jeder so vor sich hin und versucht, möglichst viele Punkte zu generieren. Insgesamt war das aber kein wirklicher Grund, nach etwa einer Stunde Spielzeit sofort die nächste Partie zu starten.
Redaktionelle Wertung:

Plus

  • klasse Material
  • einfache Regeln
  • sehr schöne Illustrationen

Minus

  • jeder baut so vor sich hin
  • Markierung für die unterschiedlichen Spielerzahlen eher unglücklich gewählt

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 45 bis 60 Minuten
Preis: 34,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2018
Autor: Tim Armstrong
Grafiker: Davide Tosello
Zubehör:

10 Gottheiten
65 Landschaften in drei Stufen
100 Anhänger in fünf Farben
18 „Nicht erfüllt”-Marker
5 Vergünstigungen
5 Tempel
1 Regelheft

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