so heißt das neue Spiel aus der Schmiede von alea, und dem Verlag ist damit ein hübscher Marketinggag gelungen. Welcher Konkurrent hat schon im Spielenamen einen direkten Verweis auf den Verlag?
Aber war da nicht noch was anderes? Richtig: Asterix & Obelix - was habe ich die Comics in meiner Jugendzeit geliebt. Und ganz nebenbei konnte man als Nicht-Lateiner auch gleich seinen sprachbeschränkten Horizont erweitern, wenn der große Widersacher Galliens, der Feldherr Gaius Julius Cäsar mal wieder eines seiner Zitate zum Besten gab: Alea iacta est – der Würfel ist gefallen.
Ich gehe mal ins Detail. Was erwartet den freudig erregten Spieler? Nach dem Öffnen der Spielschachtel findet er 40 Würfel in fünf Farben, 8 Stanztafeln mit ca. 150 Teilen (u.a. Gebäude, Provinz-Kärtchen, Patrizier-Plättchen, Senatskarten ...) und eine vierfarbige Spielregel im DIN A5-Format.
Spielziel:
Jeder Spieler darf Cäsar spielen und versucht mit dem Einsatz seiner Würfel so viele Ruhmespunkte zu sammeln, dass er am Ende die meisten davon besitzt. Das Spiel geht über fünf bis sechs Runden. Jede einzelne Runde dauert solange, bis der erste Spieler keine Würfel mehr zum Verteilen hat. Diese Runde wird noch regulär beendet und danach wird ausgewertet.
Spielablauf:
Ist man an der Reihe, würfelt man alle seine noch verbliebenen Würfel und platziert diese auf eines der fünf Gebäude. Aber natürlich gibt es verschiedene Bedingungen, um auf die Gebäude setzen zu können.
Im Tempel (templum), welcher nur mitspielt, wenn mindestens vier bis fünf Cäsaren mitwirken, können Fortuna-Plättchen mit Ruhmespunkten von 1 bis 3 erlangt werden. Wer hier als erster einen Würfel mit beliebigem Wert platziert, bekommt sofort ein entsprechendes Plättchen. Der nächste, der dort nach dem Glück Ausschau hält, muss einen Würfel mehr einsetzen. Die addierten Augenzahlen der Würfel einer Farbe müssen aber auf jeden Fall höher als der bisherige Spitzenwert einer Farbe sein. Auch dieser Spieler nimmt sich sofort, entsprechend der Anzahl an eingesetzten Würfeln, Fortuna-Plättchen. Der Haken an der Sache ist, dass nur der Cäsar mit dem höchsten Gesamtwert im Tempel zwei seiner Fortuna-Plättchen, die er sich natürlich vorher angeschaut hat, behalten darf. Alle anderen beteiligten Spieler dürfen nur einen einzigen behalten und geben alle restlichen wieder zurück.
Im Senat (senatus), dem Herzstück der römischen Politik, dürfen die Spieler Würfelwerte in Form von Straßen ablegen. Dabei dürfen zu keiner Zeit identische Zahlenwerte ausliegen. Hierbei gilt, wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Wer dann am Ende die längste oder hochwertigste Zahlenkette hat, darf sich vom Stapel der Senatskarten von den drei obersten eine aussuchen. Dann gibt er die restlichen beiden Karten, außer im Spiel zu zweit, an den Zweitplatzierten, der sich ebenfalls eine aussuchen darf. Die dritte Karte kommt entweder unter den Stapel, oder bei fünf Spielern geht diese Karte an den Dritten. Alle weiteren Spieler, die im Senat leer ausgegangen sind, legen ihre Würfel auf die Latrine (latrina), zu der ich später noch kommen werde. Senatskarten bringen am Spielende mannigfaltige Ruhmespunkte. Leider ist die Symbolik wenig selbsterklärend und ohne das Beiblatt nur schwer zu verstehen.
In der Kaserne (castrum) wird die Eroberung von Provinzen geplant. Die Teilnahme wird über das Ablegen von gleichen Augenwürfeln geregelt. Wer hier teilnehmen möchte, muss seine Würfel also in Form von Paschen platzieren, die er im weiteren Rundenverlauf erweitern darf. Genau wie bei den Straßen des Senats ist es allerdings nicht erlaubt, identische Pasche zu legen. Man muss also entweder mehr oder weniger Würfel eines ausliegenden Wertes haben oder einen gänzlich anderen Pasch ablegen. Am Ende wählt der Spieler mit dem wertvollsten Pasch eines der ausliegenden Provinzplättchen, dann der mit dem zweitwertvollsten und so fort. Ein Spieler kann durchaus auch mehrfach an die Reihe kommen. Auch hier gilt, wer leer ausgeht, setzt seine verbliebenen Würfel in die Latrine.
Im Forum Romanum, das je nach Spielerzahl mit vier bis sieben Säulen ausgestattet ist, kann Cäsar sogenannte Patrizier-Plättchen zur Bevölkerung seiner Provinzen anwerben. Hierzu platziert er entweder einen Würfel beliebigen Wertes oder genau zwei Würfel mit einer Summe von 5 (1+4 oder 2+3). Der oder die Würfel werden so weit wie möglich links abgelegt. Dabei schieben sie sich zwischen bereits ausliegende Würfel, so dass links davon niedrigere Werte und rechts davon gleich hohe oder höhere zu liegen kommen. Alle nach rechts ausliegenden Würfel werden weiter nach rechts verschoben und könnten so aus dem Forum herausfallen. Sie landen dann in der Latrine. Ist die Runde zu Ende, wählt der Spieler mit dem am weitesten links liegenden Würfel zuerst eines der ausliegenden Patrizier-Plättchen. Der Reihe nach wiederholt sich das für jeden weiteren Würfel.
In der Latrine (latrina), der öffentlichen Toilette, werden alle Würfel platziert, die während der Runde zu nichts anderem zu gebrauchen waren. Hinzu kommen natürlich die bei der Auswertung aus dem Senat und der Kaserne leer ausgegangenen. Für jeden Würfel, den ein Spieler im Klo versenkt hat, bekommt er einen Repete!-Chip. Diese kann er immer dann einsetzen, wenn mal wieder ein Würfelwurf misslungen ist. Dann nämlich gibt Cäsar einen ab und kann beliebig viele seiner gerade benutzten Würfel erneut werfen. Der weiteren Wiederholung ist nur der eigene Vorrat an Repete!-Chips Grenzen gesetzt.
Nach der Auswertung der fünften oder sechsten Runde endet auch schon das Spiel und es kommt zur Abrechnung. Die Cäsaren ordnen jetzt ihre Patrizier den Provinzen zu, decken die Senatskarten auf und ermitteln die entsprechenden Punkte. In jeder Provinz kommen höchstens zwei Patrizier gleicher Farbe unter und die dürfen auch nicht gleichgeschlechtlich sein. Also immer schön Mann und Frau, damit alles seine Ordnung hat. Jede bevölkerte Provinz bringt die aufgedruckten Punkte, jede unbevölkerte den Wert minus eins. Dahingegen bringen heimatlose Patrizier keine Punkte. Punkte bringen jetzt aber auch noch die Fortuna-Plättchen und für je zwei Repete!-Chips gibt´s zwei Ruhmespunkte. Und wer davon dann am meisten hat, gewinnt und kann sich als der größte Cäsar unter der Spielersonne fühlen. „Veni, vidi, vici“, wie der alte Haudegen wohl sagen würde.
Aber war da nicht noch was anderes? Richtig: Asterix & Obelix - was habe ich die Comics in meiner Jugendzeit geliebt. Und ganz nebenbei konnte man als Nicht-Lateiner auch gleich seinen sprachbeschränkten Horizont erweitern, wenn der große Widersacher Galliens, der Feldherr Gaius Julius Cäsar mal wieder eines seiner Zitate zum Besten gab: Alea iacta est – der Würfel ist gefallen.
Ich gehe mal ins Detail. Was erwartet den freudig erregten Spieler? Nach dem Öffnen der Spielschachtel findet er 40 Würfel in fünf Farben, 8 Stanztafeln mit ca. 150 Teilen (u.a. Gebäude, Provinz-Kärtchen, Patrizier-Plättchen, Senatskarten ...) und eine vierfarbige Spielregel im DIN A5-Format.
Spielziel:
Jeder Spieler darf Cäsar spielen und versucht mit dem Einsatz seiner Würfel so viele Ruhmespunkte zu sammeln, dass er am Ende die meisten davon besitzt. Das Spiel geht über fünf bis sechs Runden. Jede einzelne Runde dauert solange, bis der erste Spieler keine Würfel mehr zum Verteilen hat. Diese Runde wird noch regulär beendet und danach wird ausgewertet.
Spielablauf:
Ist man an der Reihe, würfelt man alle seine noch verbliebenen Würfel und platziert diese auf eines der fünf Gebäude. Aber natürlich gibt es verschiedene Bedingungen, um auf die Gebäude setzen zu können.
Im Tempel (templum), welcher nur mitspielt, wenn mindestens vier bis fünf Cäsaren mitwirken, können Fortuna-Plättchen mit Ruhmespunkten von 1 bis 3 erlangt werden. Wer hier als erster einen Würfel mit beliebigem Wert platziert, bekommt sofort ein entsprechendes Plättchen. Der nächste, der dort nach dem Glück Ausschau hält, muss einen Würfel mehr einsetzen. Die addierten Augenzahlen der Würfel einer Farbe müssen aber auf jeden Fall höher als der bisherige Spitzenwert einer Farbe sein. Auch dieser Spieler nimmt sich sofort, entsprechend der Anzahl an eingesetzten Würfeln, Fortuna-Plättchen. Der Haken an der Sache ist, dass nur der Cäsar mit dem höchsten Gesamtwert im Tempel zwei seiner Fortuna-Plättchen, die er sich natürlich vorher angeschaut hat, behalten darf. Alle anderen beteiligten Spieler dürfen nur einen einzigen behalten und geben alle restlichen wieder zurück.
Im Senat (senatus), dem Herzstück der römischen Politik, dürfen die Spieler Würfelwerte in Form von Straßen ablegen. Dabei dürfen zu keiner Zeit identische Zahlenwerte ausliegen. Hierbei gilt, wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Wer dann am Ende die längste oder hochwertigste Zahlenkette hat, darf sich vom Stapel der Senatskarten von den drei obersten eine aussuchen. Dann gibt er die restlichen beiden Karten, außer im Spiel zu zweit, an den Zweitplatzierten, der sich ebenfalls eine aussuchen darf. Die dritte Karte kommt entweder unter den Stapel, oder bei fünf Spielern geht diese Karte an den Dritten. Alle weiteren Spieler, die im Senat leer ausgegangen sind, legen ihre Würfel auf die Latrine (latrina), zu der ich später noch kommen werde. Senatskarten bringen am Spielende mannigfaltige Ruhmespunkte. Leider ist die Symbolik wenig selbsterklärend und ohne das Beiblatt nur schwer zu verstehen.
In der Kaserne (castrum) wird die Eroberung von Provinzen geplant. Die Teilnahme wird über das Ablegen von gleichen Augenwürfeln geregelt. Wer hier teilnehmen möchte, muss seine Würfel also in Form von Paschen platzieren, die er im weiteren Rundenverlauf erweitern darf. Genau wie bei den Straßen des Senats ist es allerdings nicht erlaubt, identische Pasche zu legen. Man muss also entweder mehr oder weniger Würfel eines ausliegenden Wertes haben oder einen gänzlich anderen Pasch ablegen. Am Ende wählt der Spieler mit dem wertvollsten Pasch eines der ausliegenden Provinzplättchen, dann der mit dem zweitwertvollsten und so fort. Ein Spieler kann durchaus auch mehrfach an die Reihe kommen. Auch hier gilt, wer leer ausgeht, setzt seine verbliebenen Würfel in die Latrine.
Im Forum Romanum, das je nach Spielerzahl mit vier bis sieben Säulen ausgestattet ist, kann Cäsar sogenannte Patrizier-Plättchen zur Bevölkerung seiner Provinzen anwerben. Hierzu platziert er entweder einen Würfel beliebigen Wertes oder genau zwei Würfel mit einer Summe von 5 (1+4 oder 2+3). Der oder die Würfel werden so weit wie möglich links abgelegt. Dabei schieben sie sich zwischen bereits ausliegende Würfel, so dass links davon niedrigere Werte und rechts davon gleich hohe oder höhere zu liegen kommen. Alle nach rechts ausliegenden Würfel werden weiter nach rechts verschoben und könnten so aus dem Forum herausfallen. Sie landen dann in der Latrine. Ist die Runde zu Ende, wählt der Spieler mit dem am weitesten links liegenden Würfel zuerst eines der ausliegenden Patrizier-Plättchen. Der Reihe nach wiederholt sich das für jeden weiteren Würfel.
In der Latrine (latrina), der öffentlichen Toilette, werden alle Würfel platziert, die während der Runde zu nichts anderem zu gebrauchen waren. Hinzu kommen natürlich die bei der Auswertung aus dem Senat und der Kaserne leer ausgegangenen. Für jeden Würfel, den ein Spieler im Klo versenkt hat, bekommt er einen Repete!-Chip. Diese kann er immer dann einsetzen, wenn mal wieder ein Würfelwurf misslungen ist. Dann nämlich gibt Cäsar einen ab und kann beliebig viele seiner gerade benutzten Würfel erneut werfen. Der weiteren Wiederholung ist nur der eigene Vorrat an Repete!-Chips Grenzen gesetzt.
Nach der Auswertung der fünften oder sechsten Runde endet auch schon das Spiel und es kommt zur Abrechnung. Die Cäsaren ordnen jetzt ihre Patrizier den Provinzen zu, decken die Senatskarten auf und ermitteln die entsprechenden Punkte. In jeder Provinz kommen höchstens zwei Patrizier gleicher Farbe unter und die dürfen auch nicht gleichgeschlechtlich sein. Also immer schön Mann und Frau, damit alles seine Ordnung hat. Jede bevölkerte Provinz bringt die aufgedruckten Punkte, jede unbevölkerte den Wert minus eins. Dahingegen bringen heimatlose Patrizier keine Punkte. Punkte bringen jetzt aber auch noch die Fortuna-Plättchen und für je zwei Repete!-Chips gibt´s zwei Ruhmespunkte. Und wer davon dann am meisten hat, gewinnt und kann sich als der größte Cäsar unter der Spielersonne fühlen. „Veni, vidi, vici“, wie der alte Haudegen wohl sagen würde.
Spieletester
14.09.2009
Fazit
Das fällt überaus positiv aus: Schön gemachtes Material, eine tolle Spielidee und ein weitestgehend stimmiger Ablauf verschaffen dem Spiel einen festen Platz in meiner „Hall of Spiele-ich-gerne-wieder“. Es funktioniert mit jeder Spieleranzahl und für alle die, die angeblich kein Würfelglück haben, sei gesagt: "Fürs schlechte Würfeln kann keiner was, aber fürs schlechte Platzieren schon." Soll heißen, aus jedem Wurf kann man bei Alea Iacta Est etwas Sinnvolles machen. Und sollte es wirklich einmal nicht so recht klappen mit dem Würfeln, so kann man die anderen Cäsaren auch ein wenig unter Druck setzen, indem man alle Würfel sofort ins Klo schickt. Dann wird nur noch die Runde zu Ende gespielt und alle, die noch so einiges geplant hatten, gucken in die Schüssel, pardon Röhre. Kritikpunkt ist für mich eindeutig die Regel, die sich erst nach mehreren Spielrunden endgültig ins Hirn eingebrannt hat. Zuerst einmal werden nacheinander die einzelnen Einsatzbedingungen der fünf Gebäude erklärt. Was man aber davon hat, wenn man seine Würfel in den Senat oder die Kaserne setzt, wird erst ein paar Seiten weiter genauer erläutert. So ist man ständig auf der Suche und blättert die klein beschriebenen Seiten öfters von vorne nach hinten durch. Und durch die bereits erwähnte Symbolik der Senatskarten muss man eigentlich ständig das Beiblatt zu Rate ziehen und das nervt dann manchmal schon. Ist der Umfang der möglichen Würfelnutzung erst einmal verinnerlicht, läuft das Spiel relativ rund. Es entstehen so gut wie keine Wartezeiten für die einzelnen Spieler. Grübler oder Zugoptimierer werden hier wohl keinen Spaß haben, da es durch die Unberechenbarkeit der Würfel an sich nichts zu optimieren gibt. Das Spielende kommt meist schneller als erwartet. Fünf oder sechs Spielrunden sind ganz fix gespielt, wobei der Startspieler dahingehend im Vorteil ist, dass er bei zwei, vier oder fünf Spielern ein Mal mehr anfangen darf. Alea Iacta Est ist ein Glücksspiel, bei dem es wenige taktische Möglichkeiten gibt. Wer das weiß, der wird viel Spaß mit dem neuen Spiel von alea haben.
Plus
Minus
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Details
Details
Auszeichnungen:
Spieleranzahl:
2 bis 5
Alter: ab 9 Jahren
Spieldauer:
45 Minuten
Preis:
20,00 Euro
Erscheinungsjahr:
2009
Verlag:
alea
Autor:
Bernd Eisenstein
,
Jeffrey D. Allers
Grafiker:
Patrick Rennwanz
,
Claus Stephan
Genre:
Würfeln
Zubehör:
Stanztafeln für 5 Gebäude (insgesamt 8 Tafeln), 19 Senatskarten, 25 Provinz-Kärtchen, 36 Patrizier-Plättchen, 30 Fortuna-Plättchen, 30 Repete!-Chips, 1 Startspieler-Marker, 40 Würfel (je 8 in fünf verschiedenen Spielerfarben), Spielanleitung plus Beiblatt
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