Meschugge

Meschugge ist eines dieser Wörter, die man zwar sagt, aber im schriftlichen Kontext so gut wie nie verwendet. Man ist sich einfach zu unsicher, wie es korrekt geschrieben wird. Das ist zum verrückt werden! Letzteres bedeutet das Wort ja auch. Und man wird es bei diesem Spiel (oder wird man verrückt danach?!).

Sechzehn, bzw. in der Junior-Variante zwölf, sogenannte "Kommandokarten" wollen in einer Partie bearbeitet werden. Das bedeutet: Zuerst wird gewürfelt, der Würfel bestimmt, ob ein Wort oder eine Farbe gesucht wird. Da kommt das Element ins Spiel, das einen Gaga macht: Die Worte beschreiben Farben! So steht z.B. in blauen Lettern "Grün" auf einer Karte. Wäre das nicht schon schwierig genug, geht es noch dazu um Schnelligkeit.

Alle Spieler haben einen Kartensatz auf der Hand. Nach dem Aufdecken einer Kommandokarte sollte man üblicherweise möglichst rasch eine passende Karte finden. Passend bedeutet wie folgt:
Der Würfel zeigt Wort:
Man muss eine Karte finden, die als Wort jene Farbe geschrieben hat, die die Kommandokarte als Farbanstrich hat.
Der Würfel zeigt Farbe:
Man muss eine Karte finden, deren Farbanstrich jener Farbe entspricht, die auf der Kommandokarte geschrieben steht.
Ja, es ist sehr schwer zu erklären und auch nicht sonderlich intuitiv. Um es allgemein zu sagen: man muss immer etwas finden, das auf dem Würfel zu sehen ist und dem gegengleichen Element der Kommandokarte entspricht.

Wer sich an eine Partie wagt, sollte unbedingt die in der Anleitung beschriebene Proberunde ohne Würfel und Zeitdruck durchexerzieren. Dort lernt man auch viel leichter die Ausnahmen von der Regel:
1. darf man nie eine Karte legen, die komplett gegengleich zur Kommandokarte ist. Auf eine gelbe Karte mit Aufdruck "grün" darf also keine grüne Karte mit Aufdruck "gelb" gelegt werden.
2. darf man gar nichts legen, wenn Farbe und Aufdruck der Kommandokarte übereinstimmen.

Zur Punktevergabe: Wer am schnellsten eine passende Karte gelegt hat, wird mit einem Punkt belohnt. Wer eine falsche Karte legt, oder eine Karte legt wenn man gar nicht dürfte, wird mit Punktabzug bestraft. Der Punktestand wird mit Chips nachgehalten. Chips gibt es in verschiedenen Werten (1er und 2er). Warum?! Man kann nie mehr als einen Chip pro Runde gewinnen bzw. verlieren... Wenn man jedem Chip den Wert 1 zuweist, reichen die Chips in allen Fällen für die komplette Partie!

Spieletester

24.06.2009

Fazit

Meschugge macht einen wirklich meschugge. Man sollte sich an dieses Spiel nur wagen, wenn man stressresistent ist und keine Farbsehschwäche hat. In der Eile soll man die beiden Ausnahmen von der Regel beachten, wobei sich vor allem die Kontra-Regel oft als Stolperstein erweist. Das ist deutlich schwerer zu verinnerlichen als das ganz ähnlich funktionierende Spiel Confusion. Für meine Begriffe schwindelt sich Meschugge an allen Zielgruppen elegant vorbei. Abendfüllend? Nein, da wäre man danach wirklich reif für die Klapsmühle. Für zwischendurch? Eigentlich zu anstrengend. Für das Spiel mit Freunden? Nur mit Einführungspartie, und selbst dann hat der Kenner einen klaren Vorteil. Die angegebene Spieldauer von 30 Minuten versteht sich wohl inklusive einer solchen Einführungsrunde; sonst bräuchte man ja zwei Minuten pro Aufgabe! Das Spiel ist übrigens eine Neuauflage des gleichnamigen Spiels von 1988. Leicht verändertes Spielprinzip (damals durfte man die Kontra-Karte legen, was besonders viele Punkte brachte. Da machen höherwertige Chips einen Sinn), selber Verlag.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 10 Minuten
Preis: 9,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2009
Verlag: Amigo
Genre: Karten
Zubehör:

66 Spielkarten, 28 Chips, 1 Aktions-Würfel, 1 Anleitung

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