Sneak Peek

Wer kennt das nicht, man wird nicht jünger – bekanntlich geht es ab Mitte Zwanzig körperlich und kognitiv nur noch bergab. Die einen jammern darüber, die Spieler machen was dagegen. Zum Beispiel mit Sneak Peek, das einen Kindheitsklassiker wieder aufleben lässt: Memory.
Dieses Spiel ist derzeit nur auf Englisch erhältlich.

Mit einer billigen Kopie haben wir es hier aber nicht zu tun. Die Autorinnen haben sich ein paar Dinge einfallen lassen, die das Spiel letztendlich doch zu einem ganz anderen machen. Einem, das ein eigenes Spielgefühl und eine eigene Dynamik mit sich bringt.

Die armen Grauen Zellen

Das Spiel beinhaltet zwei Varianten, wobei die titelgebende Variante Sneak Peek die schwerere und spannendere ist. Wir beginnen mit ihr. Alles, was wir zum Spielen brauchen, ist ein Nachziehstapel mit sämtlichen Spielkarten. Wurde ein Spieler als Startspieler auserkoren, waltet er seines Amtes, zieht die ersten drei Karten vom Nachziehstapel und legt sie offen aus. So sieht ein Zug grundsätzlich immer aus: Drei Karten umdrehen und checken, ob sie dem aktiven Spieler Punkte bringen. Und was bringt jetzt Punkte? Ein gültiges Tripel. Um zu verstehen, was das ist, werfen wir einen näheren Blick auf das Kartendesign.

Eine Karte definiert sich durch zwei Dinge: Die Form der darauf abgedruckten Symbole und die Farbe derselben. Zum Beispiel hat eine Karte rote Igel darauf, eine andere hellgrüne Schlangen und wieder eine andere schwarze Wolken. Einen Punkt erhält man immer dann, wenn die drei Karten eine von drei Anforderungen erfüllen:
A) Sie haben alle dieselbe Farbe, B) sie haben alle dieselbe Form oder C) zwei Karten teilen sich die Farbe und zwei die Form (also zum Beispiel zwei rote Karten, eine davon mit Schlangen, während die dritte Karte zwar auch eine Schlange, die aber in einer anderen Farbe zeigt).

Das wäre natürlich witzlos, dürfte man immer nur die drei obersten Karten des Stapels ziehen. Dies ist aber nur im allerersten Zug der Fall. Hat man nämlich beim Aufdecken von drei Karten KEIN gültiges Tripel, endet der Zug sofort und die aufgedeckten Karten werden verdeckt auf dem Spieltisch platziert. Ab sofort haben wir immer die Möglichkeit, eine Karte vom Stapel oder eine bereits ausgelegte aufzudecken. Auf diese Art bauen wir selbst während des Spiels ein Memory-Feld auf, das sich gewaschen hat.
Deckt man ein gültiges Tripel auf, behält man sich die Karten und darf gleich nochmal. Das Spiel ist zu Ende, wenn nur noch einzelne Karten am Tisch liegen (der Nachziehstapel also komplett aufgebraucht ist) und in einer Runde kein einziger Spieler ein gültiges Tripel finden konnte.

In der alternativen Variante Sleek Seak nähern wir uns dem Klassiker noch stärker. Hier werden von vorne herein alle Karten auf dem Tisch ausgelegt. Diese Variante unterscheidet sich zu Memory also nur dahingehend, dass wir hier Tripel statt Paare suchen.

Spieletester

16.01.2017

Fazit

Die Verwandtschaft von Sneak Peek zu Memory ist absolut unübersehbar. Aber es gibt ganz wesentliche Unterschiede, die das kleine Metalldöschen zu einem sehr ernsthaften Konkurrenten für den Klassiker machen. Erstens suchen wir keine Paare, sonder Tripel. Zweitens müssen die Bestandteile desselben sich nicht exakt entsprechen, sondern haben zwei Merkmale (Form und Farbe), die beide ein Tripel ergeben können – drei Karten mit der gleichen Farbe, drei mit der gleichen Form oder im Mischfall zwei Karten gleicher Form, zwei gleicher Farbe (vergleichbar mit Set). Und drittens wird das Spielfeld, also alle Plättchen, nicht zu Beginn komplett aufgebaut, sondern es wächst im Laufe des Spiels durch die Spieler.

Das Ergebnis ist eine Memory-Variante, die viel dynamischer und abwechslungsreicher ist als das Original. Dadurch ist Sneak Peek aber auch ein wenig schwieriger, was es für die ganz Kleinen, die mit Memory eventuell schon was anfangen könnten, ungeeignet macht. Spätestens ab 7 Jahren sollten aber klare Erfolgserlebnisse möglich sein, und langweilig wird es auch für Erwachsene im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte nicht. Und keine Sorge wegen der englischen Anleitung – rudimentäre Kenntnisse der Sprache reichen vollkommen aus! Alles in Allem eine runde Sache, die gefällt!

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Klassiker neu definiert
  • eine leichte, eine knifflige Variante

Minus

  • Karten lassen sich schwer vom Tisch abheben
  • Karten sind recht dünn

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 5 Jahren
Spieldauer: 10 bis 15 Minuten
Preis: 15,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2016
Verlag: Stragoo Games
Zubehör:

1 Regel
64 Spielkarten

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7161 Gesellschaftsspiele-,
1656 Videospielrezensionen
2305 Berichte.