Potion Explosion

Abschlussexamen an der Horriblen Hochschule für Hexerei! Tropfen der Weisheit, Elixier der blinden Liebe oder der Balsam der unerhörten Klebrigkeit - all diese Zaubertränke und noch einige mehr sollen gebraut werden. Der Name Potion Explosion kommt daher, dass beim Zusammentreffen gleicher Farben die Zutaten "explodieren". So werden sie für einen Trank freigegeben. Ein bisschen erinnert das an Dr. Mario oder Candycrush.
Die richtigen Zutaten in einem Fläschchen vermischt ergeben Zaubertränke mit praktischen Effekten, die einem zum Sieg verhelfen können.
Jeder hat vor sich kleine nette Kartonfläschchen mit Kugel-passenden Ausnehmungen liegen. Hier werden die Zaubertränke gebraut. Jedes der Fläschchen muss mit einer bestimmten Farbkombination an Kugeln gefüllt werden.

In einem Spender aus festem Karton liegen diese Zutaten in Form von verschieden farbigen Glaskugeln. Sobald welche heraus genommen werden, rutschen von oben neue nach. Im Laufe des Spiels sorgen "verbrauchte" Kugeln wieder für Nachschub.

Das war es im Prinzip. Das Schwierige daran ist, die passenden Kugeln aus dem Spender zu bekommen. Die richtige Reihenfolge der Kugelentnahme plus der Einsatz gebrauter Tränke entscheiden über Sieg oder Niederlage. Man fischt eine Murmel aus dem Spender und lässt dabei Kugeln gleicher Farbe zusammenprallen. Im Spiel heißt es, dass sie "explodieren". Je mehr Kugeln beteiligt sind, umso mehr darf man aus dem Spender nehmen. Auch danach kann wieder eine Explosion entstehen und somit "erntet" man weitere Zutaten.

Spielverlauf

Jeder schnappt sich einen Arbeitstisch und zwei Zutatenfläschchen mit abgebildetem Stern, um sie mit der "Brauseite" nach oben auf seinen Arbeitstisch zu legen. Die restlichen Flaschen bilden 5 Stapel.

Der Spender muss nur für das erste Spiel zusammengebaut werden. Er passt dann, so wie er ist, in die Schachtel (obwohl er beim Einräumen eigentlich immer auseinanderfällt).
Die Murmeln füllt man dann wahllos ein.

Nun kann der erste Spieler mit seinem Zug beginnen. Dafür fischt er eine Kugel aus einer der Bahnen. Alle daraufhin nachrollenden und damit zusammenprallenden Murmeln gleicher Farbe darf er sich zusätzlich heraus nehmen. Das Zusammenprallen nennt man in dem Spiel Explosion. Entsteht nun eine weitere "Explosion" dürfen auch diese Zutaten-Kugeln entnommen werden und so weiter.
Das bedeutet es ist schlau, vorher genau zu überlegen, welche Kugel man sich schnappt.
Die Murmeln verteilt man farblich passend auf seine Fläschchen auf dem Arbeitstisch. Übrig gebliebene kommen in die Ablage zur späteren Verwendung oder wandern zurück in den Spender.

Innerhalb des eigenen Zuges kann man die Hilfe des Professors anfordern. Das bedeutet, dass man eine weitere Kugel entnehmen darf, die aber keine Explosion auslöst. Diese Aktion kostet zwar Siegpunkte, jedoch kann sie zum Beispiel vor dem eigentlichen Zug (also dem mit Explosion) sehr hilfreich sein. So ist vielleicht eine ultimativ schlau geplante Kettenreaktion möglich, wenn die vorerst störende Murmel entfernt ist.

Hat man seine Flaschen farblich richtig befüllt, wandern diese Kugeln in den Spender zurück. Der Zaubertrank ist somit fertig und das Kartonfläschchen darf umgedreht werden. Es bringt so viele Punkte wie darauf abgebildet sind.
Ein fertiger Zaubertrank darf natürlich auch benutzt werden. Um ihn zu trinken, drehst du die Flasche um und führst den Zauber laut Anleitung aus. Das kann sein, dass du dir weitere Kugeln aus dem Spender nehmen darfst oder beim Befüllen deiner Flaschen keine Rücksicht auf die vorgegeben Farben nehmen musst.

Über das Spielende entscheiden sogenannte Orden, die durch das Sammeln verschiedener Flaschen errungen werden. Die Anzahl dieser Orden richtet sich nach der Zahl der Spieler. Sobald der letzte Orden vergeben wurde, endet das Spiel und die Punkte werden gezählt. Die Punkte sind auf den Flaschen abgebildet, Orden bringen auch welche und Professorenhilfe ergibt Abzüge. Je schwieriger ein Zauberelixier zu brauen ist, umso mehr Punkte bringt es.
So kann am Ende der Sieger des Trankbrauens bestimmt werden.

Spieletester

27.08.2016

Fazit

Ich bin Glaskugelfan, mag locker flockige Knobeleien und liebe es Wald und Wiese zu Salben und Safterln zu verarbeiten. Ganz klar, dass ich Potion Explosion gesehen habe und sofort darin verliebt war.
Die Kugeln rollen aus dem Spender und sehen als bunte Zauberzutaten in ihren Reihen einfach nett aus.

Das erste Spiel gestaltet sich nicht ganz so einfach. Spielen, Regeln lesen, tüfteln...weiterspielen. Aber nach einigen Runden hat man heraußen was man in seinem Zug tun darf und beginnt dann langsam die verschiedenen Möglichkeiten auszuschöpfen. Welche Kugel ist nun die am Günstigsten herauszufischende? Zahlt es sich aus, Hilfe in Anspruch zu nehmen? Bringt das Leeren eines Zaubertranks das gewünschte Ergebnis?
Da gibt es schon einige Möglichkeiten, die sich einem erst auf den zweiten oder dritten Blick erschließen.

Die Altersangabe ist passend gewählt. Kinder ab 8, die gerne tüfteln, kommen mit Potion Explosion gut zurecht, auch wenn ich bezweifle, dass es schlau ist, eine Kindergruppe in diesem Alter alleine spielen zu lassen. Dafür ist das Umsetzen der Trankregeln vielleicht doch ein bisschen zu kompliziert und ob der Spender einen Aufbau durch Kinder im Volksschulalter wirklich gut überlebt ist zusätzlich fraglich.

Gut fanden wir, dass Potion Explosion mit zwei Spielern genauso viel Spaß macht wie mit vier. Nur zahlt es sich erst aus über seinen Zug nachzudenken, wenn man an der Reihe ist, denn zu viel verändert sich im Kugelspender während einer Runde.

Wenn das Her- und Wegräumen nicht so mühsam wäre, weil der Spender immer auseinanderfällt, würde ich Potion Explosion sicher öfter spielen. Auch eine fix fertige Spender-Konstruktion würde das begünstigen. Eine zusätzliche Anregung meinerseits wäre eine Trank-Übersichtstafel für jeden Spieler. Ich habe nun schon einige Runden hinter mir, aber wirklich gut merke ich mir nicht, welcher Zaubertrank was auslöst.
Aber das war's schon mit den Wünschen.
Im Prinzip ist Potion Explosion ein gut gelungenes Spiel für Leute, die gerne kleine Knobeleien lösen und ich will es mit meinen Anmerkungen nicht schlechter machen als es ist. Es hat einfach noch ein klein wenig Entwicklungspotenzial, aber der Spielspaß kommt auch derzeit keinesfalls zu kurz.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • optisch ansprechend gestaltetes Spiel
  • Spielspaß, den man aus Apps und Co kennt nun auch als Brettspiel
  • Logik - je öfter man spielt, umso mehr Möglichkeiten eröffnen sich den Gehirnwindungen

Minus

  • Der Spender muss leider doch jedes Mal zusammengebaut werden, da er beim Verstauen leicht auseinanderfällt.
  • eine Kurzanleitung wäre vielleicht sinnvoll bzw. so etwas wie eine Ablauftafel und Zaubertrankübersicht

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 bis 45 Minuten
Preis: 35,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2015
Grafiker: Giulia Ghigini
Genre: Denken, Glück, Logik
Zubehör:

1 Zutatenspender
80 Murmeln (in 4 Farben)
64 Trankfläschchen in 8 Sorten
15 Zauberkunstorden
21 kleine Hilfe Marker
4 Arbeitstische
1 Startspielermarker
1 Spielanleitung

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