Airfix Battles

Bei Airfix Battles handelt es sich um ein rundenbasierendes Tabletop-Wargame (Kriegsspiel), das auf vordefinierten Karten im Zweiten Weltkrieg spielt. Die Spieler entscheiden sich zwischen Achsenmächten oder Alliierten und spielen in zehn vorgegebenen oder selbsterstellten Missionen auf einen Sieg nach Punkten.

Dieser kann durch das Ausschalten einiger oder aller gegnerischen Einheiten erreicht werden, durch das erfüllen bestimmter Missionsziele oder einer Mischung aus beidem. Falls man einmal keinen Mitspieler zur Seite hat, gibt es auch durchaus gelungene Regeln für ein Solospiel. Hier spielt man gegen eine sehr simple künstliche Intelligenz, deren Verhalten über zwei Tabellen beschrieben ist. Je nach zufällig gezogenen Aktionskarten (hier: Command Cards) werden die Anweisungen in den entsprechenden Zeilen ausgeführt.  

Jede Einheit wird in Airfix Battles durch eine Einheitenkarte beschrieben und durch einen entsprechenden Marker auf der Karte repräsentiert. Je nachdem, wieviele Offiziere sich in den jeweiligen Streitkräften wiederfinden, desto mehr Aktionsmöglichkeiten hat man pro Runde und darf man pro Runde ausführen. Außerdem darf der Moralwert der Offiziere von angrenzenden Einheiten für Moraltests herangezogen werden.

Es darf sich auf jedem quadratischen Feld der Karte zur gleichen Zeit nur eine Einheit aufhalten und jeder Einheit darf pro Runde eine Aktion zugewiesen werden (vorausgesetzt man hat noch entsprechend viele Aktionskarten). Die Command-Karten (Aktionskarten) unterscheiden sich hierbei in Befehle- und Unterbrechungskarten. Befehle dürfen nur im eigenen Zug gespielt werden, während  Interrupt- bzw. Unterbrechungskarten auch im gegnerischen Zug gespielt werden dürfen.

Es wurde eine Vielzahl von Mechaniken sinnvoll integriert, ohne das Spiel jedoch in eine Würfelorgie zu verwandeln. So gibt es beispielsweise Deckung, die einen Verteidigungsbonus bringt und Sichtlinien sowie Bewegungen blockieren kann. Infanterieeinheiten besitzen einen Moralwert und können durch schwere Verluste und schweren Beschuss niedergehalten werden und gepanzerte Fahrzeuge können nur durch panzerbrechende Waffen zerstört werden.

Auch die Aktionskarten bieten eine Fülle an Möglichkeiten. Vom simplen Vorrücken und Feuern bis zum komplexen Infanterie- und Fahrzeug-Überfall – an Manövern wird einem einiges geboten.

Der Grundstock an verschiedenen Einheiten, den das Spiel bietet, ist beachtlich und beinhaltet fast alles, was sich Wargame-Veteranen und Taktikinteressierte wünschen. Von leichten über schwer gepanzerte Fahrzeuge gibt es verschiedene Unterstützungstruppen wie MGs und Mörser. Auch Truppentransporter für motorisierte Einheiten oder Scharfschützen sind inkludiert, um hier nur einen Teil der Einheitentypen zu nennen.

Mit seinen zehn vorgefertigten Missionen und einer Anleitung, um selbst Szenarien zu basteln, bietet Airfix Battles auch für Vielspieler angenehm viel Potential. Und sollte einmal doch die Lust auf mehr packen, bieten die Autoren auch noch Einheiten- sowie Kartenerweiterungssets an. Der Verlag, der auch Miniaturen für Geländebasierte Tabletops herausbringt, empfiehlt außerdem, die Marker mit Miniaturen der Airfix-Reihe zu ersetzen.

Alles in Allem ist Airfix Battles genau das, was es verspricht: Ein Einsteiger-Wargame. Den Spielern werden viele Mechaniken der großen Tabletops geboten, jedoch ohne das ganze Drumherum (Gelände und Miniaturen). Es richtet sich an Tabletop-Neulinge, die von den großen Brüdern des Genres noch etwas eingeschüchtert sind oder an Tabletop Spieler, die nicht die Zeit oder den Platz für größere Tabletops haben.

Spieletester

04.04.2017

Fazit

Airfix ist gerade für Tabletop-Neulinge bestens geeignet. Man bekommt einen Überblick über die bekannten Mechaniken und Einheitentypen in einfach verständlichen und überschaubaren Missionen präsentiert. Besonders der gelungene Solomodus hat mir gefallen, da einem das Spiel damit wirklich alle Optionen bietet. Es eignet sich besonders für Tabletop-Interessierte, die sich bis jetzt auf Grund der Komplexität oder des Zeitaufwands noch nicht an größere Tabletops gewagt haben.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Gutes Balancing
  • Viele Mechaniken sinnvoll integriert
  • Viele verschiedene Einheiten vorhanden

Minus

  • Einheiten sind aufgrund der Farbgebung manchmal schwer zu Unterscheiden
  • Marker verrutschen ab und zu auf dem Spielfeld

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 2
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 30 bis 60 Minuten
Preis: 30,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2016
Genre: Tabletop, Taktik
Zubehör:

  • 2 doppelseitige Karten (420mm x 594mm)
  • über 100 Kartonmarker für Infanterie, Gelände, Fahrzeuge etc.
  • 1 Missionsbuch
  • 1 Regelbuch
  • 54 Einheitenkarten
  • 54 Aktionskarten
  • 10 Würfel

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