Edenia

Im Weltall hört Dich niemand schreien!

Geschult durch Film, Fernsehen und Printmedien meinten wir mittlerweile alle möglichen Alien-Spezies zu kennen, die in den Weiten des Weltalls lauern könnten. Doch der französische Brettspielverlag Blam! belehrt uns eines Besseren und präsentiert im vorliegenden Brettspiel Edenia eine Alien-Rasse, die so sicher niemand auf dem Schirm hatte: Schafe, knuddelige Schafe. Nachdem ihr Heimatplanet Arridis kahlgefressen und kurz vor dem Auseinanderbrechen ist, sind sie unermüdlich auf der Suche nach dem sagenumwobenen Planeten Edenia. Saftig grüne Wiesen, klares kühles Quellwasser und keine Raubtiere – Schafsherz was willst Du mehr?

 

Ausgehend vom gemeinsamen Heimatplaneten versucht jeder Spieler, mit seinen drei Schafen schnellstmöglich den Weg nach Edenia zu finden. Dazu folgen die wolligen Kosmonauten einer von drei Spuren im Weltraum: Sternen, Plasma oder Nebel. Doch leider gibt es für die Tour durch die Galaxis (noch) keine Karte. Lediglich die Positionen des Heimatplaneten, die eines mysteriösen Schwarzen Loches und des Zielplaneten Edenia sind den Spielern bekannt. Zum Glück für die Schafe ist die Galaxie jedoch nicht unendlich groß, sondern räumlich begrenzt. Aus 25 Weltraum-Platten erwächst sie von Spiel zu Spiel neu und immer wieder anders auf den Tischen der Spieler.

 

Jedes Schaf startet zu Beginn seines Zuges am Rand einer ausliegenden Weltraum-Platte und kann seiner gewählten Spur folgend genau eine weitere Platte anlegen, um so den Weltraum ein Stückchen mehr zu entdecken. Natürlich gibt es hier neben dem oben angesprochenen Schwarzen Loch viel luftleeren Raum, aber auch Zwergplaneten, Relay-Stationen, Teleporter und nicht zuletzt bewohnbare Planeten zu entdecken. All diese Weltall-Besonderheiten haben natürlich auch bestimmte Eigenschaften. So findet man auf Zwergplaneten Artefakte, die besondere Aktionen möglich machen sowie Relay-Stationen, die Weltraum-Schafe wieder auf dem Weg zurück schleudern, den sie gekommen sind; An Tunneln kann der Pfad gewechselt werden, während das Schwarze Loch teilweise selbst bestimmt, wohin die Reise derjenigen geht, die es passieren wollen. Teleporter sind da schon fast als normal zu nennen, denn sie erfüllen genau die Funktion, die sie sollen: Sie teleportieren. Planeten zu guter Letzt können in Besitz genommen oder aber alternativ dazu kann auf ihnen Turbo-Klee geerntet werden. Dieser ist quasi die Währung im Spiel und nur mit seiner Hilfe sind viele der Sonderaktionen überhaupt erst möglich. Auf ihrem Traumplaneten Edenia angekommen, verfallen die Schafe dann jedoch in einen Fressrausch, von dem sie nichts mehr ablenken kann. Zum Glück vermachen sie vorher ihrem Leithammel, pardon Spieler, als kleines Dankeschön für die Unterstützung Siegpunkte. Natürlich mehr, je eher sie auf dem Planeten gelandet sind.

 

Das Spiel endet entweder, wenn die drei Schafe eines Spielers auf Edenia angekommen sind, wenn ein Spieler 42 Siegpunkte vorweisen kann, oder aber wenn alle Siegpunkte-Marker auf Edenia vergeben worden sind. In letzterem Fall gewinnt der Spieler mit den insgesamt meisten Siegpunkten, denn diese gibt es neben der In-Besitznahme von Planeten und der Ankunft auf Edenia auch für gefundene Artefakte und vorhandene Turbo-Klee-Plättchen.

Spieletester

15.12.2016

Fazit

Die Jungs vom französischen Verlag Blam! haben der Spieler-Community schon mit ihrem Erstlingswerk Celestia gezeigt, wo ihre Reise hingehen soll. Typisch französisch wird bei den Spielen viel Wert auf Grafik, Haptik und das besondere Etwas gelegt. Spieltechnisch gesehen ist Edenia allerdings eher einfache Hausmannskost. Ein Mix aus Lauf- und Legespiel ähnlich dem bei Kosmos erschienenen Tsuro. Während dieses jedoch eher abstrakt daherkommt, dreht Edenia an dieser Stelle so richtig auf und übertreibt es, typisch französisch, dabei fast schon wieder etwas. Deshalb müssen die Spieler, gemessen an dieser Art von Spiel und der angepeilten Spieldauer, vor der ersten Partie recht viele kleine Regelfeinheiten verinnerlichen. Andererseits ergeben sich dadurch aber auch einige strategische Möglichkeiten, auch wenn der Glücksanteil letztendlich natürlich überwiegt. Aufmacher und Eyecatcher sind in jedem Fall die knuddeligen Schafsminiaturen, die sofort Lust auf eine Probepartie machen. Wenn die Regeln verinnerlicht sind, steht einigen spaßigen und rasanten Partien nichts mehr im Wege. Insbesondere Familien mit größeren Kindern werden an Edenia großen Spaß haben, aber auch Vielspielern sollte es als Absacker nach einem gehaltvollen Spieleabend ein Grinsen ins Gesicht zaubern. Kaufempfehlung!

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • prima Ausstattung
  • schnelles Spiel
  • hoher Spaßfaktor

Minus

  • Spielplanmeterial riecht deutlich nach Chemie
  • viele kleine Regeln, die erst einmal beherrscht werden müssen
  • teilweise ein wenig zu bunt und chaotisch

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 30,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2016
Verlag: Blam!
Grafiker: Camille Chaussy
Genre: Legen, Wettlauf
Zubehör:

Spielregel (französisch, englisch)
4 Rahmenteile
12 3D-Schafe (Kunststoff, je drei in vier Spielerfarben)
19 Weltraum-Platten
1 „Schwarzes Loch”-Platte
3 Start-Weltraum-Platten
1 sechsseitiger Würfel
30 Turbo-Marker
8 Sabotage-Marker
18 Artefakt-Marker
6 Trifolium-Marker
12 Flaggen mit Ständer (je drei in vier Spielerfarben)

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