Kastell-Castello

Selten hat man mal die Chance, eine Spielrezension länger zu gestalten als die Spielanleitung des Spiels. Bei Kastell/Castello gelingt das, so kurz und präzise ist die Anleitung abgefasst. Und das, obwohl es 6 Spielvarianten gibt.

Alle Spielteile sind aus Holz (auch die Spielschachtel=Materialbox), die 7 Bauteile jedes Spielers sind sehr schön gearbeitet und gestaltet, jedes Element setzt sich aus 4 Spielfeldquadraten zusammen. Es gibt nämlich genau 7 unterschiedliche Möglichkeiten, 4 Quadrate über mindestens eine Kante miteinander zu verbinden.

Was natürlich auffällt ist die Ähnlichkeit zu Cathedral von Gigamic. Das Spielziel ist aber ein anderes, nämlich nicht wie bei Cathedral viel Grundfläche mit eigenen Gebäuden zu verbauen, sondern den Gegner in seiner Bautätigkeit so einzuschränken, dass er keinen seiner Teile mehr verbauen kann. Dann hat er verloren.

Ein Spieler setzt die drei Bäume auf beliebige Felder des 8x8 - Spielplans = Unterseite der Spielebox, der andere Spieler beginnt und setzt eines seiner Bauteile auf den Spielplan. Dann ist der Gegner an der Reihe, solange, bis einer nicht mehr bauen kann.

Je nach Variante gibt es leicht unterschiedliche Legeregeln:
Variante 1) Freie Wahl, welches eigene Element wohin auf den Spielplan
Variante 2) Freie Wahl, welches eigene Element wohin auf den Spielplan, mit der Einschränkung, dass gegnerische Spielelemente höchstens über Eck berührt werden dürfen
Variante 3) Freie Wahl, welches eigene Element wohin auf den Spielplan, mit der Einschränkung, dass eigene Spielelemente mindestens über die Länge von einem Spielfeldquadrat aneinander anschließen müssen.

Die Varianten 4-6 sind identisch mit Varianten 1-3, der einzige Unterschied ist hierbei, dass jeweils der Gegenspieler bestimmt, welches meiner Spielelemente ich zu verwenden habe. Klingt ein bisserl nach Quarto, wieder von Gigamic.

Spieletester

30.09.2006

Fazit

Das Spiel ist eine Augenweide. Mir gefallen die netten Häuser und Bäume und die schöne Verpackung. Innen ist aufgemalt, welcher Teil wohin zu verpacken ist, damit sich alle Teile gut ausgehen. Ein bisserl mehr auf die Holzbox draufschreiben hätte man können, das wäre schön gewesen. So steht nur an zwei Seiten Kastell/Castello. Das wars auch schon. 
Allzu oft spielen wird man Castello wohl nicht, der Langzeitspielspass hält sich in Grenzen. Aber Spiele sind eben auch eine Kunstform, und so sollte Castello wohl gesehen werden. 
Als spielbares Kunstwerk aus Holz.


Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 10 Minuten
Erscheinungsjahr: 2005
Autor: Niek Neuwahl
Genre: Legen
Zubehör:

Sehr schöne Materialbox, 2 x 7 Spielelemente (für jeden Spieler 7 einer Farbe), 3 Bäume, Spielanleitung

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