So mancher Fotograf reist wahrlich um die ganze Welt für den perfekten Schnappschuss. Na, wenn ihr das bereits übertrieben findet, dann sollten wir euch aber wahrlich nicht von denen berichten, die selbst die Galaxie mit ihrer Kamera abreisen. Bei so viel Ehrgeiz wird gewiss jeder Paparazzi neidisch.
Der Wettkampf um die abgespaceten Fotografien
Bild ist nicht gleich Bild, ein Fakt, der euch in Cosmolancer schon sehr früh vor Augen geführt wird. Denn hier dreht sich alles darum die besten Fotografien aller Hobbyfotografen am Tisch zu generieren und damit Sterntaler zu scheffeln. Diese sind nicht nur intergalaktisch wertvoll, sondern auch ident mit Siegpunkten, die ihr zum Gewinnen benötigt. In der Grundvariante spielt ihr dabei über drei Runden hinweg, in denen ihr abwechselnd eine von drei Aktionen ausführt, und zwar: Ein Plättchen vom Stapel auslegen, euer persönliches Plättchen nutzen oder eine Kamera aufbauen. Was das alles bedeutet? Das erfahrt ihr sogleich!
Den Kern des Spiels bilden die 22 Plättchen, auf denen sich neben hübschen Motiven, die es zu fotografieren gilt, auch Plus- oder Minuspunkte befinden. Auf dem sechs mal fünf Raster legt ihr diese offen aus, wobei ihr eben mit einem geheimen, persönlichen Plättchen jede Runde startet. Baut ihr eine Kamera aus, so werden, am Ende der Runde, alle horizontalen und vertikalen Werte an deren Schnittpunkt sich diese befindet, mit eurem Kamerawert multipliziert. Aber Achtung! Gemeine Mitstreiter könnten euch hier ganz einfach einen Strich durch die Rechnung machen, indem sie Minuspunkte oder gar schlimmeres vor eure Linse bringen. Zusätzlich haben die Kameras unterschiedliche Multiplikatoren, und zwar von x1 bis hin zu x4; wobei höhere Boni nur einmal pro Partie nutzbar sind und dann abgeworfen werden müssen, jedoch die x1er stets in euren Vorrat zurückkehren.
Zu allem Überdruss gibt es dann auch noch Sonderplättchen, welche überdies Chaos in die Partien einbringen. Der Hyperantrieb nämlich verdoppelt sämtliche Werte der anliegenden Reihe und Spalte. Meteoritenschauer bilden eine Blockade, sodass nachfolgende Plättchen vom Blick eurer Kamera blockiert werden. Zuletzt hütet euch aber besonders vor dem Schwarzen Loch, denn dieses saugt alle angrenzenden positiven Werte auf und lässt nur Negatives zurück.
Nun, vertraut mit den Regeln der intergalaktischen Fotografie, seid ihr ja wohl mit allen Wassern gewaschen um euren konkurrierenden Paparazzi die besten Motive vor der Nase wegzuknippsen. Na dann, auf die Tasten, fertig, Cheese!
Spieletester
Fazit
Die Sonne ist eindeutig überbelichtet
Ein kleiner Knipps für unsere Finger, doch ein gewaltiger für die Menschheit! Passend zur Thematik des Einfangens von unsterblichen Erinnerungen ist die gesamte Gestaltung des Spielbrettes, über die Inhalte hinweg, und speziell das Plättchen-Design einfach ein wahrer Eye-Catcher! Auch das Schachtel-Inlay ist praktisch und überlegt. Die Regeln sind ziemlich einfach und speziell mit dem beschriebenen Innenleben wird der Aufbau zu einem wirklichen Klacks, somit also eine Spieloption für alle Altersklassen.
Auch wenn Glück nicht der Hauptfaktor des Spiels ist, stellt sich dieser doch immer wieder als recht prominent dar, denn das Grundprinzip bietet oftmals „high risk - high reward“ Entscheidungen in denen zwar zum Teil eure Mitspieler, aber zu einem noch größeren Anteil Fortuna selbst das letzte Wort haben. Denn eine einzelne hochwertige Kamera frühzeitig zu positionieren kann in passendem Setting praktisch bereits die gewinnbringende Handlung darstellen, aber dafür wird man auch zur Zielscheibe der Anderen, was in weiterer Folge dann auch, denn umgekehrten Effekt bewirken könnte.
Besonders nett: Diverse Varianten mit Spielabänderungen sind inkludiert, stellen sich schlussendlich jedoch als wenig abwechselnd dar; eigentlich fast vollkommen ident sogar. Mit diesen kann eher einfach die Spieldauer etwas angepasst werden.
Gesamt ist Cosmolancer wirklich ein tolles Spiel, das auch immer mal wieder am Tisch landen kann und besonders durch die Gestaltung heraussticht. Dabei präsentiert es sich jedoch gleichsam als recht eintönig mit wenig Abwechslungsreichtum. Im Klartext: Es wird wohl kein Erlebnis für einen ganzen Spieleabend, das muss es aber auch gar nicht; denn was es bietet, das macht es wirklich gut und stellt sich dabei auch noch als besonders spaßig heraus!
Plus
- schöne Gestaltung sämtlicher Inhalte
- simple Regeln, rascher Aufbau
- praktisch für sämtliche Altersgruppen geeignet
- mehrere Varianten integriert
Minus
- Glück spielt doch einen großen Faktor: „high risk - high reward“
- auch mit mehreren Varianten wenig abwechslungsreich
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Details
1 Regelheft (in 5 Sprachen, pro Sprache 6-seitig)
1 Spielplan
1 Raumschiffplättchen
22 Plättchen mit Motiven; darunter:
- 1 Hyperantrieb
- 1 Schwarzes Loch
- 2 Meteoritenschauer
- 6 Gefahren
- 12 Motive
40 Kamerasysteme (je 10 pro Farbe)
94 Sterntaler; darunter:
- 4 Sterntaler mit dem Wert "100"
- 8 Sterntaler mit dem Wert "50"
- 20 Sterntaler mit dem Wert "10"
- 24 Sterntaler mit dem Wert "5"
- 38 Sterntaler mit dem Wert "1"
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