Hier, ein Royal Flush, meine Damen und Herren! Jedoch keineswegs am Pokertisch, sondern viel mehr hinter der Bühne bei den Casino-Tresoren. Pokern und Plündern! Eine vorzügliche Kombination. Da fehlt nur noch ein Team von waschechten Experten für den Job; seid ihr etwa solche?
Ocean's 21... Oder so!
Raubüberfälle und Pokern, und das soll zusammenpassen? Na, bei The Gang ist das keine Frage! So ein bisschen Texas Hold‘em haltet diese Ganoven gewiss nicht auf, denn in Poker-Manier gilt es hier noch mehr Reichtümer abzustauben als am Black Jack Tisch überhaupt möglich wäre! Ganz egal ob lediglich ein Paar oder sogar das allseits erhoffte Royal Flush, hier zählt nämlich nur, wie genau ihr die Wertigkeit eurer Hand in Bezug auf eure Kollegen einschätzt! Kollegen? Richtig gehört, denn den großen Jackpot kann man hier nur gemeinsam knacken! Das große Ziel ist es eben als Team drei Tresore zu öffnen bevor ihr drei Alarme auslöst - Obacht ist also gefragt!
Eine Spiel besteht aus maximal fünf Durchgängen und jeder dieser aus vier Runden. Zwei klassische Pokerkarten werden an die Spielenden geheim ausgeteilt - Kommunikation untersagt! Nun schnappt sich jeder einen der weißen Poker-Chips und ordnet seine Hand damit einem Rang zu; nachdem dies jeder getan hat, werden drei weitere Karten als gemeinsamer Pool, aufgedeckt; erneut dasselbe Spiel mit den gelben Chips. Dann eine zusätzliche Karte und nochmal mit den orangenen und schließlich noch ein fünfter Durchgang und die roten Chips. Nun müssen alle Spieler die Karten aufdecken! Konstellationen werden wie im klassischen Texas Hold‘em gewertet: passt die Einordnung der roten Chips aller Spieler, so darf ein Tresor aufgedeckt werden; ist jedoch auch nur einer der Gruppe nicht der korrekten Rangordnung zugeordnet, dann löst ihr einen Alarm aus und verliert quasi ein Leben.
Einen Sieg erringt man mit drei geöffneten Tresoren; eine Niederlage mit drei ausgelösten Alarmen. Demnach, wie bereits erwähnt, dauert eine Partie maximal fünf Runden lange.
Je mehr Spieler an eurem Coup teilnehmen desto schwieriger wird es einen funktionierenden Raub über die Bühne zu bringen. Wer jedoch noch mehr Action will, der kann auch einen der herausfordernderen Modi spielen, in denen Challenges und Spezialisten hinzukommen. Erstere Art führt neue Regeln beziehungsweise Bedingungen für die aktuelle Runde ein, welche den Erfolg erschweren; letztere eröffnen Bonusfähigkeiten, um euch das Leben ein wenig zu erleichtern.
Also ran an die Chips und natürlich an das ganz große Geld!
Spieletester
Fazit
Jackpot!
Ein Titel, der es bereits perfekt trifft - The Gang ist wahrhaft ein Goldgriff! Das Grundkonzept eigentlich simpel und dabei doch so genial. Selten findet man so viel Denksport in einer Box mit eher wenigen Spielinhalten - hier liegt aber auch der so ziemlich einzige negative Aspekt des Werks, und zwar benötigt man eigentlich kaum einen Inhalt aus der Box, um es spielen zu können. Wem die Regeln bekannt sind, der kann sich eigentlich auch ein X-beliebiges Pokerkartenset schnappen und drauflos spielen.
Dabei würde aber das wirklich ansprechende Design von The Gang recht untergehen, denn dieses beginnt bereits bei der Schachtel selbst, die ein wahrer Augenschmaus ist. Glänzendes Gold springt euch schon hier entgegen, da kann man es kaum mehr erwarten zu erblicken was sich in den großen Tresoren befindet, nicht wahr? Zusätzlich noch die Pokerchips passend zur Hintergrundstory und auch der restliche Inhalt szenisch einfach großartig.
Das Spielgeschehen präsentiert sich als sehr facettenreich, denn unzählige Zusatzinhalte erschweren oder erleichtern die einzelnen Partien, demnach könnten wirklich endlos variable Durchgänge angespielt werden. Die Menge an Hirnschmalz, die man braucht, wird jedoch zum aller größten Teil durch die Spieleranzahl definiert, dies präsentiert sich leider als etwas lästig, da es sich für unseren Geschmack leider so zeigte, dass es uns in großen Gruppen deutlich zu schwierig, in kleineren Anzahlen dann aber sogar etwas zu einfach war. Es ist hier einfach etwas kompliziert einen passenden, gemeinsamen Nenner zu finden ohne Leute aus Partien eventuell auszuschließen. Natürlich kann man dies mit den Zusatzinhalten oder eigenen Abwandlungen verändern, aber das Grundspiel selbst erscheint dabei einfach eher weniger flexibel.
Die Ausbeute in diesem Coup ist also nicht gerade klein! Starkes kooperatives Geschehen verpackt in einer designtechnisch ansprechenden Gestaltung und einem relativ logischen Gesamtkonzept. Negativ fällt, neben der Schwierigkeit mancher Partien, eigentlich kaum etwas aus - wobei auch diese gewiss ihren Anreiz hat! Wäre es einfach, dann würde es ja wohl jeder tun, nicht wahr? Und dann wären wohl weit weniger Schätze in den Tresoren der Welt für unsere eigene Gang übrig!
Plus
- simples, dabei dennoch geniales Konzept
- besonders ansprechendes Design praktisch sämtlicher Inhalte
- kooperativer Denksport auf hohem Niveau
- Schwierigkeit in gewissem Grad anpassbar
Minus
- praktisch auch einfach mit einem simplen Pokerkartendeck spielbar
- Schwierigkeit steigt exponentiell mit der Spieleranzahl
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Details
1 Regelheft (20-seitig)
24 (Poker-)Chips (mit 1 bis 6 Sterne jeweils in den vier Farben gelb, orange, rot & weiß)
90 Karten; darunter:
- 3 Tresor-Karten
- 3 Alarm-Karten
- 6 Übersichtskarten: Spielablauf
- 6 Übersichtskarten: Ränge der Kartenkombinationen
- 10 Challenge-Karten
- 10 Spezialisten-Karten
- 52 Spielkarten (normale Poker-Karten)
Statistik
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