Cube Express

In Cube Express geht es um Würfelchen und Eisenbahnen. Die Würfelchen sind dabei wahre Multitalente, sie können unterschiedlichste Funktionen einnehmen.

Das Streckennetz

Am Beginn ist das Streckennetz überschaubar: Rund um das zentrale Kohlenfeld sind die Bahnhöfe der Spieler angeordnet, dort wartet auch unsere kleine Lok. In jedem Spielzug legt ein Spieler ein neues Plättchen an und vergrößert so das Streckennetz. Es gibt unterschiedliche Arten von Plättchen: Rohstofffelder, Bahnhöfe, Kreuzungen und Fabriken.

Sofortaktion vs. Dauerfunktion

Wird ein neues Plättchen gelegt, löst dies eine Sofortaktion aus: Ich darf das Rohstoffeld in Besitz nehmen (wenn ich genügend Geld habe), ich darf den Bahnhof bauen (wenn ich genug Geld und/oder Passagiere habe) oder bekomme Geld.

Nach dem Legen des Plättchens darf ich mit meiner Lok fahren. Wie weit? Das hängt davon ab, wieviele Bahnhöfe ich schon gebaut habe.
Besuchte Bahnhöfe lassen Passagiere setzen (wenn noch Platz ist), besuchte Rohstofffelder können Rohstoffe bringen (wenn man will, schließlich bringt das eventuell einem Mitspieler einen Fortschritt), besuchte Fabriken kann ich beliefern (wenn ich genügend Rohstoffe habe).

Würfel wandel dich!

Die meisten Würfel sind anfangs in der Reserve. Von dort wandern sie als Passagiere ins Streckennetz, in die Rohstofftabelle, werden innerhalb der Tabelle umgewandelt (wobei einzelne Würfel zurück in die Reserve abbiegen bzw. zu Geld gemacht werden), Geld geht nach dem Bezahlen in die Reserve. Rohstoffe gehen bei der Belieferung ins Geld, aufs Streckennetz und zu den Zielkarten, auch Geldwürfel können zu den Zielkarten wandern, kommen von den Bahnhöfen zurück in die Reserve... Und schlussendlich kann ich Ressourcen auch einsetzen, um mir eine zweite Lok zu kaufen.

Moooment: Fortschritt für einen Mitspieler? Zielkarten? Ich glaub ich muss noch das zentrale Ablagetableau erläutern: Dort warten der Nachschub an Streckenplättchen und die Zielkarten. Dazwischen liegt noch die Anzeige für die Aktienwerte der Spieler und ganz unscheinbar eine Aktionserklärung.
Mein Aktienwert steigt, wenn ein Mitspieler mein Rohstofffeld besucht und einen Rohstoff nimmt, oder wenn ich eine Fabrik beliefere. Ich kann meinen Aktienwert aber wieder gegen Geld eintauschen. Ist das klug? Naja, bedingt. Das Ende der Aktienleiste ist eine Sache, die das Spielende triggert (neben dem Aufbrauchen des Plättchen-Nachziehstapels bzw. Bahnhofsvorrats) und ordentlich Bonuspunkte bringt.
Zielkarten bringen potentiell ebenfalls Punkte. Dafür muss man sie am Spielende erfüllen. Bei manchen Karten kann man sich recht sicher sein, weil nach dem Erfüllen die Karte bis zum Ende erfüllt bleibt ("baue mindestens X Bahnhöfe"). Andere Karten sind Wackelkandidaten, weil man im Lauf des Spiels auch wieder unter die Erfüllungsgrenze fallen kann ("mindestens X Passagiere im Steckennetz", "alle Bahnhöfe müssen mit drei Häusern verbunden sein"). Je mehr Würfel man auf einer erfüllten Zielkarte hat, desto mehr Punkt gibt es.

Noch mehr Punkte

Neben Aktienwert und Zielkarten bringen aber noch andere Dinge Punkte: Zum Beispiel die gebauten Bahnhöfe, die im Streckennetz verbliebenen Passagiere, mit Bahnhöfen verbundene Häuser und natürlich die während des Spiels erledigten Belieferungen. Der Spieler mit der höchsten Gesamtsumme hat gewonnen.

Spieletester

06.03.2025

Fazit

Ähnlich lang wie die erste Partie dauert das Durchackern der Spielanleitung. Diese hat mich nur bedingt glücklich gemacht. Man findet zwar alles, aber die Struktur ist schwierig zu durchschauen. Die erste Partie war bei uns zu vergessen, weil uns während des Spiels immer wieder eingefallen ist, dass wir irgendwas falsch oder nicht gemacht haben. Erst am Ende haben wir die Aktionsübersicht am zentralen Tableau entdeckt, die wenigstens teilweise geholfen hätte.

Schwierig ist auch, während des Spiels die Übersicht zu behalten. Man muss extrem gut aufpassen, wo man Bahnhöfe baut: Sie dürfen prinzipiell nicht als angrenzende Plättchen gelegt werden, sie dürfen aber auch nicht durch "Straßen" verbunden werden. Die Anleitung spart bei der Erklärung, was eine Straße ist; es sind nämlich die hellen Ränder an den Kärtchen. Hier den Überblick zu behalten, ob nicht z.B. ein Rohstoffplättchen einen unzulässigen Zusammenschluss verursacht, ist hart. Und für die Schlussabrechnung ist ein solcher Fehler ein Supergau, wenn er nicht sofort entdeckt und rückgängig gemacht bzw. verhindert wird!

Dass das Spiel schön ausgestattet ist, mit vielen Holzteilen und schöner Illustration, kann über die oben angesprochenen Mühseligkeiten nicht wirklich hinwegtrösten. Eigentlich schade, denn die Idee hinter dem Spiel klingt großartig.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • schöne Spielausstattung (Illustrationen, Holzspielsteine)
  • sehr gute Spielidee

Minus

  • umständlich geschriebene Spielanleitung
  • Übersichtsinfos sind eher ungünstig platziert
  • Übersichtlichkeit ist generell unterdurchschnittlich

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 40 bis 80 Minuten
Preis: 47,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2024
Verlag: Spielefaible
Autor: Orlando Sá
Grafiker: Harald Lieske
Genre: Taktik
Zubehör:

100 Würfelchen
8 Loks
4 Spielertableaus
4 Aktienwertanzeiger
14 Zielkarten
49 Streckenplättchen
24 Bahnhöfe
4 Spielertableaus
1 zentrales Ablagetableau
6 Punktechips
1 Starspielermarker
1 Wertungsblock
1 Spielanleitung

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