Saqqara

Wir graben im Sand in der Nähe der berühmten Stufenpyramide von Saqqara.
Die Ausgrabung bietet keine Überraschungen.
Jede Grabung liefert sortierte Fundstücke von Wert 0 bis Wert 9.
Archäologie habe ich mir anders vorgestellt. 

Vier (2 Spieler) bis sechs (4 Spieler) Ausgrabungskartenstapel werden vorbereitet. Jeder Stapel ist gleich aufgebaut, unten ein Fundstück mit Wert 9, obenauf eines mit Wert 0. Das schaut quasi aus dem Sand.
Wie wir später sehen werden ist aber der Wert des Fundstücks komplett egal, jedes an sich geraffte zählt am Ende einen Siegpunkt.

Mit drei Fundstücken mit Wert 0 von den Stapeln werden drei Sammlungen begonnen, die im weiteren Spielverlauf numerisch aufsteigend vergrößert werden. Zudem gibt es immer dann eine Prämienkarte, wenn man eine Sammlung mit einem Fundstück mit dem größten bereits ausliegenden Wert verlängert.
Ein Duplikat auslegen bringt eine Prämie.
Das ist in der Welt der Archäologie, in der nichts so wichtig ist wie ein seltenes Original, doch recht seltsam.
Aber, woher nimmt man die Karten, die in die Sammlung gelegt werden?

Ausgraben oder Sammlung vergrößern

Bei Spielbeginn ziehen die Spieler reihum je eine Karte von einem der Ausgrabungsstapel. 
Ab dann stehen zwei Zugoptionen zur Verfügung:
Genau zwei Fundstücke in eine oder zwei Sammlungen legen ODER bis auf maximal fünf Handkarten nachziehen.
Wie oben erwähnt legt man die Fundstücke numerisch aufsteigend in die Sammlung. Gleiche Werte und Lücken sind erlaubt. Außerdem darf man Fundstücke nur links oder rechts an bereits ausliegende Fundstücke anlegen.
Habe ich das was verpasst?
Wie soll ich numerisch aufsteigend links von Null anlegen?
Die Regel nimmt hier, ohne näher darauf einzugehen, was vorweg. Eine Illustration wäre hier klärend angebracht gewesen.

Sammlungen gehen in den persönlichen Besitz eines Spielers über, wenn er durch das Legen von einer oder zwei Karten den Wert der Sammlung auf 15 oder größer steigern kann. Bei dieser Wertebestimmung zählen Duplikate nur einfach, im Siegpunktstapel hingegen zählt jedes Fundstück einen Punkt. Der ganz tief unten ausgegrabene Skarabäus, die Vogelmaske oder der Wüstensandwurm. Alles gleichwertig. 
Thematisch eine Katastrophe.
Nach dem Abräumen einer Sammlung wird eine neue mit dem niedrigsten Wert von den Ausgrabungsstapeln begonnen.
Dann wird das "links anlegen" möglich, numerisch aufsteigend bleibt unerfüllbar.

Vorlagen und Blockaden

Natürlich gilt es, dem nachfolgenden Spieler keine Steilvorlage zu liefern. Niemand soll von meinen beiden in die Sammlungen gespielten Karten profitieren, niemand soll die ganze Sammlung an sich reißen können. Spiel man Duplikate, bekommt man Prämien und erhöht den Wert der Sammlung nicht.
Außerdem kann man eine Sammlung blockieren, indem man einen Skarabäus in eine Sammlung legt und sich der Wert der Sammlung dann nicht mehr auf 15 oder mehr steigern kann. Blockierte Sammlungen werden abgeräumt und aus dem Spiel genommen.

Es ist auch eine gute Option nur auf vier Karten nachzuziehen. Damit hat man einerseits die Möglichkeit, durch zweimaliges Vergrößern der Sammlungen seine Hand leer zu spielen und auf fünf Karten nachzuziehen, andererseits könnte man - müsste man eine Vorlage liefern - immer noch eine Karte nachziehen. Das wäre zwar ein kleiner Tempoverlust, aber man will ja nicht zu großzügig sein...

Prämienverdopplung möglich

Das Spiel endet, wenn entweder alle Prämien vergeben sind oder die Ausgrabungsstapel leergeräumt sind.
Die Wertung weist einen kleinen Kniff auf. Prämien zählen nämlich zwei statt nur einen Punkt, wenn man mehr Prämien als Fundstücke erspielt hat.

Spieletester

11.05.2024

Fazit

Thematisch kann die Ausgrabung nicht punkten. 
Trotz netter Illustrationen kommt kein Archäologenfeeling auf, alles ist sehr abstrakt.
Außer den Ziffern von 0 - 9 gibt es nichts, was zu beachten wäre und auch die Abläufe fühlen sich eher nach Büro und Adminstration als nach brennend heißem Wüstensand an.

Ab 8 Jahren steht auf der Schachtel, das passt. Diese Zielgruppe wird sich wohl auch nicht am Thema stoßen. Etwas anspruchsvollere Spieler werden in SAQQARA nicht lange ihre Freude haben. Zu vorherbestimmt und offensichtlich wirkt alles.

Wir haben versucht, mit Hausregeln nachzuhelfen, leider waren wir nicht wirklich erfolgreich.
Schade, aus einem Konstrukt ähnlich wie 6-nimmt hätte man mehr machen können/sollen.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Nett Illustriert
  • Kurze Spieldauer
  • Leicht zu erklären

Minus

  • Thematische Bruchlandung
  • Schwache Spielregel
  • Sehr eingeschränkte Zielgruppe

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 15 bis 20 Minuten
Preis: 12,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2023
Verlag: Piatnik
Grafiker: Stephan Lorenz
Zubehör:

60 Fundstücke-Karten
24 Prämien-Karten
Spielanleitung

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