Da soll noch mal jemand sagen, dass Spielen nicht bilden würde. Ohne dieses Spiel und seinen Titel hätte ich nicht einmal das Titelwort gekannt, geschweige denn gewusst, was Nunatak - Tempel aus Eis denn nun bedeutet. Gemeint ist damit ein isoliert aufragender, einzelner Berg der sich vorzugsweise in der Antarktis findet.
Und genau auf der Spitze eines solchen sollen alle Spieler gemeinsam als Angehörige einer alten Zivilisation den größten Eistempel errichten, den es bisher gegeben hat. Allerdings wird am Ende des Spiels nur derjenige gewinnen, der am meisten zum Bau beigetragen hat und wichtige Tempelelemente am geschicktesten platzieren konnte.
Umfangreiche Vorbereitungen
Vor dem Spiel sind jedoch erst einmal ein paar Vorbereitungen notwendig. So muss das Fundament des Tempels aus den vier Rahmenteilen und 25 zufällig ausgelegten Bodenplatten des Levels 1 gebildet und die Bodenplatten der Level 2-4 als geordneter Stapel bereitgelegt werden. Gleiches gilt für die Baukarten und die Segenskarten, wobei hier zu Beginn des Spiels schon Karten aufgedeckt sind. Zudem erhält jeder Spieler Bau- pardon Eisblöcke in seiner Spielerfarbe, die jeweilige Menge ist abhängig von der Anzahl der Mitspieler.
Gespielt wird reihum und zwar solange, bis der letzte Block in der vierten Ebene der Pyramide platziert wurde und die Tempelkuppe aufgesetzt werden kann. Der eigentliche Rundenablauf ist recht einfach: In seinem Zug nimmt der jeweilige Spieler eine Baukarte aus der allgemeinen Auslage, legt diese in seinen persönlichen Bereich und setzt anschließend einen seiner Baublöcke auf eine freie Bodenplatte der Pyramide. Diese muss allerdings dasselbe Symbol wie die zuvor genommene Baukarte zeigen.
Es gibt sechs verschieden Symbole: Arbeiter, Eisschnitzer, Handwerker, Lastentiere, Baumeisterin und Älteste. Diese haben jeweils unterschiedliche Effekte bzw. Fähigkeiten, die teilweise sofort, größtenteils aber erst am Ende des Spiels zum tragen kommen. Wird durch das platzieren eines Blocks eine Reihe geschlossen oder ein Quadrat vollendet, rückt man auf der Baumeisterleiste vor bzw. erhält Siegpunkte.
Wird ein Block in der zweiten oder einer höheren Ebene platziert, so gibt es noch zusätzliche Punkte falls eigene Blöcke unter der gerade bebauten Bodenplatte liegen. Zusätzlich zu den Punkten die man während des Pyramidenbaus erhalten kann, gibt es noch eine große Abrechnung nachdem die Pyramide vollendet wurde. Hierbei werden die Punkte gezählt, die man durch gesammelte Bau- bzw. Segenskarten in seinem persönlichen Bereich erhält. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel.
Spieletester
Fazit
Was natürlich als erstes bei Nunatak - Tempel aus Eis auffällt, ist die unglaublich große Tischpräsenz des Spiels. Wenn der fertig gebauten Pyramide am Spielende auch noch die Tempelkappe aufgesetzt wird…. Das hat schon was.
Spielregeln und -ablauf sind einfach und verständlich, zum Nachsehen hat jeder Spieler zudem eine kleine Spielübersicht. Gepunktet wird in zwei Bereichen, beim Bauen und durch das geschickte Sammeln von Karten. Diese zwei Bereiche gilt es geschickt miteinander zu verknüpfen. Absolut perfekte Moves sind aber eher selten, meistens gibt es bei der möglichen Auswahl irgendeinen Haken. In diesem Zusammenhang merkt man aber auch, dass die verschiedenen möglichen Strategien recht gut ausbalanciert sind, denn meistens liegen nach der Endabrechnung die Spieler in der Punktewertung eng beieinander.
Ein gewisser Glücksfaktor muss allerdings mit einkalkuliert werden. Durch die moderate Spieldauer ist eine Revanche-Partie aber immer problemlos möglich und meistens möchte man hier auch gleich etwas anders machen, eine andere Strategie ausprobieren. Deshalb schafft es dieses Spiel mit Leichtigkeit, die Spieler an den Tisch zu fesseln und zu einer neuen Partie einzuladen. Allerdings sollte man auch beachten, dass mit Nunatak - Tempel aus Eis vom Anspruch her nur ein leichtes Kennerspiel auf dem Tisch liegt. Vielspieler werden kurzfristig auch ihren Spass haben, auf Dauer aber schnell unterfordert sein.
Plus
- tolle optische Tischpräsenz
- hoher Wiederspielwert
- verschiedene Strategien möglich
- gelungene Vermischung unterschiedlicher Spielmechaniken
- Solo-Modus enthalten
Minus
- hoher Glücksfaktor
- kann in voller Besetzung grübellastig werden
- sehr schwierig das Material vernünftig im Karton unterzubekommen
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Details
Regelheft
4 Spielhilfen
72 Eisblöcke (Kunststoff, je 18 in 4 Spielerfarben)
Tempelkuppe (Pappe, zum zusammenbauen)
54 Baukarten
6 Abschlusskarten (für das Spiel mit 4er Spiel)
20 Segenkarten
54 Bodenplatten
8 Rahmenteile für das Baufeld
8 Fortschrittsmarker (je 2 in 4 Spielerfarben)
4 Punkteplättchen (100/200)
Startspielermarker
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