Donaumelodien: Der Schatz im Stephansdom

Erst vor ein paar Jahren machte ich bei einer tollen Führung durch den Stephansdom mit. Es ging auch über eine enge steinerne Wendeltreppe nach oben und im Oberstübchen dann durch eine kleine Tür nach außen, einen Rundweg unterhalb des Daches entlang. Die Aussicht von dort ist toll, außerdem sieht man die bunten Dachziegel - insgesamt sind es 230.000 farbig glasierte Ziegel - ganz aus der Nähe. Verstecken sich im Dachziegelmuster mysteriöse Geheimnisse?

Angestiftet durch den windigen Baron Fredl machen wir uns auf die Suche nach dem sagenumwobenen Schatz im Stephansdom.
Er könnte den Schatz heben, wenn er wollte, leider kann er grade nicht.
Wer's glaubt...

Der Plan vom Steffel

Der Bauplan zeigt den Steffel von oben mit vielen baulichen Details, wichtige Räume sind bezeichnet und man kann sich einen guten Überblick 
über die atemberaubende Konstruktion verschaffen. Vier Türme hat der Dom.

Der Südturm ist der höchste mit 136,4 Metern.
Der Nordturm ist nicht fertig gebaut und hat eine Höhe von 68 Metern.
Zwei Heidentürme, die das Riesentor flankieren, mit etwa 65 Metern.

Auf dem Plan finden sich ein paar handschriftliche Notizen und Hinweise, die werden wohl zu brauchen sein...

Der Ablauf der Schatzsuche

Ein vorsortiertes Kartenpaket mit 60 großformatigen Karten ist durchzuspielen und dabei sind jede Menge Rätsel zu lösen.
Zuerst teilen wir die Karten jedoch auf die sieben Orte auf. 
Diese sind:

  • Das Langhaus
  • Der Albertinische Chor
  • Die Bischofsgruft
  • Die Römerorgel
  • Die Türmerstube
  • Das Dach
  • Die Katakomben (Vorbedingung: alle vier Katakombenteilpläne und eine Lampe)

Jeder Ort - Ausnahme: Die Katakomben - darf beliebig oft und in frei wählbarer Reihenfolge besucht und begutachtet werden. Natürlich immer nur die oberste Karte, bis deren Rätsel gelöst wurde oder eine falsche Lösung zu Zeitverlust führt.
Apropos Zeitmanagement:
Laut Spielanleitung sollte die Spieldauer zwischen 60 und 90 Minuten liegen. Die Zeit stoppt man und jede falsche Antwort bringt während des Spiels ein 
Bummerl ein und am Ende bringt jedes Bummerl fünf Strafminuten. Helfer, die während des Spiels auf den Karten auftauchen und auch Rätsel anbieten, bringen zwar dem Schatz nicht näher aber richtige Antworten bringen zehn Minuten Zeitgutschrift.
Unserer Spielrunde war dieses Minutenzählen komplett egal. 
Und ging es um die Rätsel.

Die Qualität der Rätsel

Wie bei vielen ESCAPE-Spielen - eigentlich stimmt das bei den Donaumelodien nur aus der Sicht des Schatzes - haben manche Rätsel wenig mit dem Thema zu tun.
Sicher ist es schwierig, Kontext bezogene Aufgaben zu finden und in einem Plot zu bündeln.
Das ist mir klar.
Und vielleicht gefallen ja jene Rätsel besonders, wenn man die richtige Lösung ermittelt.
Auch wenn sie an den Haaren herbeigezogen wurden.
Was aber ärgerlich ist, wenn auch die Lösung nicht zur Klärung beiträgt.
Zusätzlich hatten wir das Gefühl, nicht jedes Rätsel sollte wirklich zu lösen sein.
Partielles Scheitern erwünscht.
Wir waren jedenfalls bei manchen Rätseln chancenlos.

Natürlich fanden wir am Ende den Schatz.
Was dann passierte - es wird euch auch passieren - müsst ihr aber selbst herausfinden.

Spieletester

22.09.2023

Fazit

Der Autor Bastian Zach ist vielleicht manchen durch die Krimis aus dem alten Wien in seiner Donaumelodien-Serie bekannt.
"Fiakertod", "Leichenschmaus" und "Praterblut" sind nur drei seiner Romane.
Da ich noch keinen seiner Romane gelesen habe (sollte ich aber nachholen!) kann ich nicht beurteilen, ob die Bücher oder das Spiele im 
jeweiligen Genre besser punkten.
Wir fanden, das ESCAPE-Spiel der Serie hat jedoch durchaus noch Verbesserungspotential.
Einerseits in der Präsentation der Rätsellösungen, andererseits in den Rätseln selbst.
Insgesamt waren wir aber trotzdem drei Stunden - bei 32 Celsius im Schatten wird man langsamer - gut unterhalten.
Und:
Es gibt ein Rätsel mit den Dachschindeln.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Tolles Thema
  • Funktioniert insgesamt recht gut
  • Material bleibt unbeschädigt, wenn man aufpasst
  • Man kann das Spiel weitergeben

Minus

  • Unklare Lösungserklärung
  • Manche Rätsel sind (für uns) nicht lösbar
  • Die Himmelsrichtungen auf dem Plan scheinen falsch zu sein
  • Die Heidentürme sind de facto gleich hoch

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 6
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 60 bis 90 Minuten
Erscheinungsjahr: 2023
Verlag: Gmeiner Verlag
Autor: Bastian Zach
Grafiker: Bastian Zach
Genre: Escape Spiel
Zubehör:

1 gefalteter Spielplan, 60 Spielkarten, Spielanleitung

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