Benzingeruch in der Luft? Das Röhren von Motoren im Ohr? Der Adrenalinspiegel am Anschlag? Dafür muss man nicht unbedingt auf den Tribünen der Rennstrecken dieser Welt sitzen, auch für den heimischen Brettspieltisch gibt es genügend Spiele, welche das Rennspiel-Thema sehr gut transportieren.
Dabei gibt es allerdings viele verschiedene Ansätze, wie das Renn-Thema in einem Brettspiel umgesetzt werden kann. Ob als direktes Rennspiel wie z.B. Formula Dé, das später von seinem Nachfolger Formula D abgelöst wurde, als Spiel mit einem Mix verschiedener Spielmechanismen wie z.B. Downforce, das wiederum auf dem Spielkonzept von Top Race beruht oder aber als launiges Fun-Spiel wie z.B. Formel Fun, welches sich selbst nicht ganz ernst nimmt.
Frisiert! fügt dieser Aufzählung eine weitere Möglichkeit hinzu. Ein Rennspiel, das im eigentlichen Sinne gar kein Rennspiel ist. Dabei fahren die Mopeds, rundenweise voran getrieben durch Renn-Karten, solange die Strecke ab, bis die ersten Drei diese jeweils drei Mal absolviert haben.
Vor dem Spiel werden die sechs Mopeds zufällig auf den sechs Startfeldern des Rundkurses und die zugehörigen Rundenmarker auf dem Startfeld der Runden-Leiste platziert. Die Renn-Karten werden gemischt, den entsprechenden Stapel erhält der aktive Spieler. In jeder Runde werden Karten aufgedeckt, die Mopeds entsprechend bewegt und anschließend wetten die Spieler auf einen möglichen Sieger.
Der Startspieler deckt, abhängig von der Anzahl der Mitspieler, eine vorgegebene Anzahl von Renn-Karten auf. Die Karten geben neben der Farbe der Mopeds auch die Anzahl an Feldern vor, die sich diese bewegen müssen. Bei der Bewegung und beim Überholen sind zusätzlich bestimmte Regeln zu beachten. Anschließend nimmt der Startspieler die zuvor ausgespielten Karten auf die Hand, wählt eine Karte für ein Moped aus, auf dessen sehr gute Platzierung er wetten will und legt die entsprechen Renn-Karte verdeckt vor sich ab. Anschließend draftet er die übrigen Karten an den nächsten Mitspieler, welcher sich ebenfalls eine Karte auswählt. Haben alle Spieler eine Karte gewählt, so werden die übrig gebliebenen verdeckt unter den Zugstapel geschoben, der Startspieler wechselt und die nächste Runde beginnt. Passiert ein Moped die Ziellinie wird der entsprechende Rundenmarker versetzt. Haben die ersten drei Mopeds jeweils drei Runden absolviert ist das Rennen zu Ende. Nun erhalten die Spieler, abhängig von der Platzierung der Mopeds, Siegpunkte für ihre gesammelten Karten. Derjenige Spieler der hier die meisten Siegpunkte erwettet hat, gewinnt das Spiel.
Spieletester
Fazit
Zudem muss ich viele Spieler, die mit Frisiert! ein lustiges, kleines Rennspiel erwartet haben, enttäuschen. Die Mopeds sind nicht direkt steuerbar und somit auch nicht den jeweiligen Spielern zugeordnet. Vielmehr wird lediglich darauf gewettet, in welcher Reihenfolge sie ins Ziel kommen. Das ist am Anfang des Spiels nicht mehr als ein Stochern im Nebel, denn wer weiß schon was in drei Runden sein wird. Die für die Wetten entnommenen Karten schmälern zudem den Karten-Pool und damit auch die Chancen, dass das entsprechende Moped nach drei Runden als Erstes über den Zielstrich fährt. Deshalb gibt es leider keinen durchgehenden Spannungsbogen sondern es wird leider erst in der dritten Renn-Runde wirklich spannend.
Die Regeln sind zwar schnell gelernt und Frisiert! funktioniert als netter Absacker ganz ordentlich. Unter dem Strich ist das aber leider zu wenig, da bieten vergleichbare Spiel wie z.B. Formel Fun deutlich mehr und dauerhafteren Spielspass.
Plus
- schnell gelernt
- schnell gespielt
- einfaches Bier & Brezel Spiel
Minus
- Spannung kommt nur am Ende des Spiels auf
- geringer eigener Einfluss auf das Spielgeschehen
- Spielregel durch FAQ Einschübe schlecht lesbar
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Details
Doppelseitiger Spielplan,
sechs Mopeds (Holz, in sechs Farben)
sechs Rundenmarker (Holz, in sechs Farben)
Zündkerzenmarker (Holz)
Stickerbogen (Aufkleber für Mopeds, Rundenmarker, Zündkerze)
84 Rennkarten (14 Karten pro Moped)
Spielregel
Statistik
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