Geht es euch auch auf den Keks, den immer selben Hörspielen eurer Kinder beiwohnen zu müssen?
Eventuell ist dann Zeit für einen ganz eigenständigen Kopfhörer gekommen – ganz ohne Smartphone oder Funkverbindung. Zeit für den Kekzhörer.

Abspielgeräte, mit denen auch schon die Kleinsten ganz intuitiv selbständig ihre Hörspiele und Musik hören können, boomen. Sei es der wohl bekannteste Vertreter, die Toniebox, oder die Dogbox, Tigerbox, Hörbert und wie sie alle heißen.
Ob es daran liegt, dass der Kauf neuer Hörspiele gerade in Form von Tonies nicht gerade günstig und die heimische Auswahl für Kinder damit beschränkt ist, oder weil Kinder einfach eine Lieblingsfolge ihres Hörspiels gefunden haben, die sie rauf und runter hören: Erwachsene leiden nicht selten darunter, da mithören zu müssen.
Auftritt Kekz!

Scheiben auflegen

Beim Kekzhörer handelt es sich um einen Kopfhörer für Kinder, der vollkommen unabhängig von anderen Geräten funktioniert. Es werden also weder Handy noch andere Audioquellen mit Bildschirmen, Kabeln oder Funkverbindungen benötigt.
Wie bei der Toniebox sind bereits alle Hörspiele auf dem Gerät vorinstalliert. Freigeschaltet werden sie durch Chips, die magnetisch direkt außen in die Muschel des Kopfhörers eingesetzt werden.

Derzeit sind 20 verschiedene Geschichten für den Hörer erhältlich, darunter die ersten Folgen von Hörspielklassikern wie Bibi Blocksberg und Benjamin Blümchen, aber auch Pettersson und Findus, Conni, Der Kleine Prinz, Der Räuber Hotzenplotz, Der Grüffelo oder Janosch haben ihre Auftritte.

Der Hörer

Der Kopfhörer selbst ist sehr leicht und wiegt inklusive Chip nur etwas 150 Gramm. Zum Vergleich: aktuelle Smartphones wiegen gut und gerne 200 Gramm.
Sowohl die Hörmuscheln als auch der Kopfbügel sind angenehm gepolstert. Letzterer kann so weit ausgefahren werden, dass er vermutlich auch den meisten erwachsenen Köpfen passt – auch wenn er von seiner Bauart definitiv für Kinder vorgesehen ist.

Gesteuert wird der Kopfhörer über einen großen Button auf der linken Hörmuschel. Damit wird der Kopfhörer ein-, bzw. durch langes Drücken wieder ausgeschaltet. Ein Klick im Betrieb springt zum nächsten Track, ein schneller Doppelklick zum vorherigen. Pausiert wird durch Herausnehmen des Chips auf der gegenüberliegenden Seite oder durch einfaches Absetzen des Hörers. Dafür, dass das funktioniert, sorgt ein Näherungssensor in der rechten Hörmuschel.

Die Hörmuscheln können nach innen geklappt werden, um den Transport oder das Verstauen des Kekzhörers zu erleichtern. Aufgeladen wird der Akku, der für etwa 10 Stunden Hörgenuss reicht, mittels USB-C.

Klingt gut

Dass es sich hier um keine HiFi-Kopfhörer handelt, sollte klar sein. Für Kinderohren geht der Sound durchaus in Ordnung, sonderlich satte Bässe erwartet hier niemand.
Die Lautstärke kann durch einen Schieberegler zwischen drei Stufen verstellt werden. Die maximale Lautstärke ist dabei auf kinderohrenfreundliche 85 dB beschränkt. Mehr ist auch gar nicht nötig, da die Kopfhörer sehr gut abdichten.

Besonders cool finden wir den 360-Grad-Sound, oder „3D Wunderklang“, wie er bei Kekz genannt wird. Zumindest das mitgelieferte Hörspiel „Cookie Crew“ ist mit dieser Technik abgemischt, die keine besondere Hardware benötigt und die man vielleicht schon aus der bekannten Barbershop-Demo von YouTube kennt.
Damit kann Sound nicht nur links und rechts, sondern gefühlt auch hinter, vor oder gar über einem platziert werden und wirkt dadurch besonders real. Ob sich dieser Effekt nur auf die Eigenproduktionen beschränkt, oder auch die bekannten Hörspiele neu abgemischt wurden, konnten wir leider nicht testen.

Cookie Crew

Das mitgelieferte Hörspiel handelt von einer Gruppe Nagern und einer Fledermaus, die sich auf den Weg nach New York machen, um dort eine Freundin zu suchen. Die Sprecher sind alle sehr dynamisch, immer wieder werden Musikstücke eingespielt – langweilig wird’s auf jeden Fall nicht.
Zu Beginn erklären die Figuren außerdem die Funktionen des Kekzhörers. Da kommt der 3D Sound besonders gut zur Geltung.

Was man bedenken muss

Die Kekzhörer sind Kopfhörer und vereinen so auch alle Vor- und Nachteile dieser. Die Kinder können damit alleine hören – aber eben auch nur alleine. Es gibt keine Möglichkeit, die Hörspiele auch einmal zusammen mit den Eltern oder mit Freunden zu erleben.
Dass die Kopfhörer sehr dicht sind erlaubt die geringe Lautstärke, sorgt aber auch dafür, dass die Kinder von der Außenwelt abgeschnitten sind und ihre Umgebung nicht mehr wirklich wahrnehmen.

Und für viele vielleicht der größte Knackpunkt: Das System ist absolut proprietär. Sprich, es ist weder möglich, die Kopfhörer mit anderen Geräten zu verwenden, noch, eigene Hörspiele oder Musik in irgendeiner Form aufzuspielen. Selbst bespielbare Chips gibt es nicht.
So ist man an die, vor allem derzeit (noch!), recht geringe Auswahl des Herstellers gebunden. Mit 10 Euro pro „Kekz“ ist man zwar noch günstiger unterwegs als bei den Tonies, dafür kann das Kind sie nur alleine hören. Und ehrlicherweise ist ein Chip auch nicht ganz so cool wie eine Figur.
Da die Chips zwar grundsätzlich stabil sitzen, aber auch leicht aus dem Hörer herausgeklopft werden können, muss sich noch herausstellen, ob sie nicht prädestiniert sind, in irgendwelchen Ritzen im Auto zu verschwinden oder sich beim Herunterfallen des Kopfhörers unter einen Kastenspalt im Kinderzimmer zu vertschüssen.

Was uns außerdem aufgefallen ist: Der hohle Plastikkorpus der Hörmuscheln verstärkt Geräusche wie Klopfen oder Reiben am Gehäuse extrem. Werkelt man also während des Tragens am Chip herum, um zum Beispiel die Wiedergabe anzuhalten oder fortzusetzen oder einen neuen Chip einzusetzen, erzeugt das richtig laute, unangenehme Geräusche im Ohr.
Und: Schaltet man den Kopfhörer aus, merkt er sich die Stelle im Hörspiel nicht und startet immer wieder von vorne.

Spieletester

23.02.2022

Fazit

Die Kekzhörer können qualitativ absolut überzeugen. Sie sind sehr leicht und angenehm zu tragen, der 3D-Sound macht richtig Spaß und sie benötigen kein weiteres Gerät, um zu funktionieren.
Aber: Es gibt eben auch keine andere Möglichkeit sie zu nutzen, als mit den Audiochips des Herstellers und das Hörvergnügen ist immer auf eine Person beschränkt.

Wer sich der oben genannten „Mankos" bewusst ist (und, nicht unwichtig, ein Kind hat, das auch Kopfhörer trägt), der kann sich das Starterset mit Kekzhörer und dem Cookie Crew-Audiochip um 60 Euro durchaus näher ansehen.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • leicht und bequem
  • unabhängig von anderen Geräten
  • guter 3D-Klang
  • leicht zu bedienen
  • pausiert beim Abnehmen

Minus

  • proprietäres System
    • nicht mit anderen Geräten kompatibel
    • nicht selbst bespielbar
  • (noch) kleine Auswahl an Tonträgern
  • merkt sich beim Ausschalten die Stelle nicht

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1
Preis: 59,95 Euro
Erscheinungsjahr: 2021
Verlag: Kekz
Genre: Spielzeug
Zubehör:

Kekzhörer
Cookie Crew Audiochip
USB-C-Kabel

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