Spielidee
Jeder Spieler baut eine Universität auf, mit allem was dazu gehört: Einem Rektor, Professoren und natürlich Studenten. Das alles kostet natürlich Geld, entsprechend wählerisch muss man bei der Besetzung der freien Posten sein. Andererseits kommt nicht ein jeder, wenn man ruft. Nein, man muss schon eine Portion Wissen und Forschergeist aufweisen können, damit sich Personen anwerben lassen.
Aufbau
Anfangs werden Gründungskarten verteilt, aus denen die Spieler sich mit gewissen Regeln welche aussuchen können. Dies bestimmt, mit welchen Startressourcen man ins Spiel geht, zudem legt es die initiale Spielerreihenfolge fest. Zudem hat jede Universität einen gewählten Rektor und eine Studentin, weiters vier Magister.
In der Tischmitte liegt der Spielplan. Dort liegen weitere Rektoren bzw. ihre Büsten, die verfügbaren Professoren und Studenten, die Forschungsleiste, Runden- und Phasenanzeige sowie eine umlaufende Siegpunktleiste. Während des Spiels gibt es auf Letzterer etwas Bewegung, so richtig flott galoppiert man aber erst am Spielende dahin, wenn es zur Schlusswertung geht.
Spielverlauf
Wir haben mit Alma Mater ein Worker-Placement-Spiel vor uns. Sprich: Wo wir unsere Figuren (in diesem Fall: die Magister) einsetzen, bestimmt, welche Aktionen wir ausführen. Leere Felder kann man mit einem Magister besetzen. Wer als Zweiter, Dritter... dorthin setzt, muss eine, zwei... zusätzliche Figuren ausgeben. Zwei Felder bilden eine Ausnahme: Eines bringt Geld, hier darf man beliebig viele Figuren setzen, die Einkünfte steigen überproportional an. Das andere lässt beliebig oft Wissen bei Mitspielern einkaufen. Eine weitere Ausnahme bildet die auf der Universität vorgedruckte Studentin, die relativ günstig eigenes Wissen kaufen lässt. Dieses kann ich für die eigene Verwendung einlagern, oder in meiner Bibliothek meinen Mitspielern zum Kauf anbieten.
Was mache ich mit all dem Wissen? Nun, sowohl Studenten als auch Professoren wollen nur in angesehenen Universitäten agieren. Man muss Wissen abgeben, um sie anzuheuern. Aber welche Art von Wissen ist gerade "in"? Das bestimmt die Forschung. Wer seinen Forschungsmarker auf der Leiste am höchsten platzieren konnte, hat das wertvollste Wissen. Das mit dem "wertvoll" gilt aber nur beim Ausgeben für Studenten (Professoren ist die Sorte egal), für den Einkaufskurs hat es keine Relevanz.
Da ich anfangs vier Magister habe, kann ich ebensoviele Aktionen in einer Runde durchführen. Im Lauf des Spiels kann ich aber bis zu zwei Magister dazubekommen, außerdem erlaubt jeder Professor eine zusätzliche Aktion, Büsten eventuell auch, aber oft bringen diese "nur" Vergünstigungen.
Spielende
Das Spiel geht über sechs Runden. Am Ende jeder Runde wird die Spielerreihenfolge neu festgelegt, die Wertereihenfolge des Wissens wird bestimmt, die Einhaltung der Lagerkapazität überprüft... und es gibt Einkünfte.
Nach der sechsten Runde vollführt man die Schlusswertung, in der die Punkte für Studenten, Professoren, Wertereihenfolge des Wissens etc. vergeben werden. Restliches Wissen wird in Geld verwandelt, Geld in Siegpunkte. Wer danach die meisten Punkte hat, hat das Spiel gewonnen.
Spieletester
Fazit
Alma Mater besticht durch tolle Ausstattung. Es richtet sich an Expertenspieler, die gerne Worker-Placement mit einer guten Portion Interaktion spielen wollen. Doch Vorsicht! Man kann Alma Mater auch "zu Tode denken". Durch die Vielzahl von Aktionsmöglichkeiten, deren Verfügbarkeit, Preis und Sinnhaftigkeit durch die Mitspieler mitbestimmt wird, kann man so manches erst zu bedenken beginnen, wenn man selbst am Zug ist. Entsprechend können Wartezeiten die Folge sein.
Wie gesagt gibt es irrsinnig viele Aktionsmöglichkeiten bzw. Personenfähigkeiten. Diese alle auszuloten und schlagkräftige Kombinationen zu entdecken, dauert einige Partien! Diese Partien braucht man aber auch, um die Bedienung zu erlernen. Ich will nicht wissen, wie oft wir in der ersten Partie etwas falsch gemacht haben. So etwa haben wir die längste Zeit darauf vergessen, Einkünfte für die Wissensreihenfolge auszuschütten. Schon beim Spielstart haben wir die Extraressourcen für einen Rektor nicht ausgeteilt. Während des Spiels haben wir hier vergessen einen Bonus-Siegpunkt zu geben, da vergessen den Extra-Forschungsschritt zu machen, den Regalstreifen nicht gewendet, dort die Münze für den neuen Studenten nicht ausgeschüttet... Man muss seine Augen wirklich überall haben, um nicht irgendwas zu vergessen (die Spielanleitung hilft hie nur bedingt). Und es tatsächlich nachzuvollziehen, ob mein einen Bonus eingelöst hat oder nicht, ist im Nachhinein nicht möglich.
Trotz aller Startschwierigkeiten: Alma Mater ist ein gutes Spiel, das mit seinen immer wieder neuen Kombinationen von ausliegenden Personen und Forschungsmöglichkeiten Abwechslung für viele Partien verspricht.
Tipp: Je mehr Spieler, desto besser!
Plus
- tolle Ausstattung
- eine Anleitung mit vielen Beispielen
- varible Aufbauten lassen keine Partie wie die andere sein
Minus
- die Symbole auf den Karten sind nicht gerade selbsterklärend. Ständig macht das Regelheft die Runde, um in den Kartenerklärungen nachzulesen
- Obwohl die Anleitung auf den ersten Blick so ausführlich scheint, hat sie dann doch Lücken. Und übersichtlich ist sie auch nicht
- Grübler können den Spielspaß vermiesen, wenn man ewig auf seinen nächsten Zug warten muss
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Details
1 Spielplan (doppelseitig)
4 Spielertableaus
28 Bücherregale
9 Preisplättchen
48 Studentenplättchen
9 Ruhmesplättchen
24 Gründungskarten
12 Büstenkarten
20 Forschungskarten
48 Professorenkarten
100 Lehrbücher
24 Magisterfiguren
20 Lexika
12 Scheiben
50 Münzen
1 Rundenmarker
1 Phasenmarker
1 Spielanleitung
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