Spielidee
Pocket Detective ist ein Krimispiel. Die Spieler sind die Ermittler, die gemeinsam versuchen den Fall zu lösen. Ist der Fall gelöst, kann man ihn kein zweites Mal spielen - man wüsste ja schon vorher, wer zu verhaften ist, wie und warum er oder sie die Tat begangen hat... Um dies herauszufinden, steht uns ein ganzes Arsenal von Hinweiskarten zur Verfügung.
Spielablauf
Reihum dürfen die Spieler einen der aktuellen Hinweise aufdecken bzw. Recherchen anstellen. Was gibt es etwa auf der Überwachungskamera zu sehen? Was wissen enge Mitarbeiter des Kollegen? Wie ist es um die Finanzen der Ehefrau bestellt?
Einige Dinge benötigen Zeit, andere verbreiten Stress. Jeder Zeit bzw. Stress bringt am Ende Minuspunkte. Ausser, er war für die Lösung des Falls zwingend notwendig, dann gehen manche Karten nicht in die Wertung ein.
Spielende
Meinen die Spieler zu glauben, alles Notwendige zu wissen, können sie versuchen zu lösen. Landeten sie auf der falschen Fährte, werden sie vom Spiel auf eine neue Runde geschickt (und es hagelt natürlich Minuspunkte. Wie konnte man schließlich nur übersehen, dass...). Das Ergebnis ist umso besser, je schneller man den Täter dingfest gemacht hat und je weniger Stress man verursacht hat.
Spieletester
Fazit
Schön ist, dass man für die Lösung von Pocket Detective - Mord auf dem Campus nichts zerstören muss. Man kann das Spiel also weitergeben und muss es nicht wegwerfen. (Andere Spiele benötigen ja Faltungen, Zerschneiden...)
Was uns jedoch massiv gestört hat, ist die Unübersichtlichkeit. Die Karten haben auf den Rückseiten nur einen Code aus Buchstabe + Zahl. Was dahinter steckt, muss man sich aus den Hinweiskarten zusammensuchen. Irgendwann hat man knapp zwanzig dieser Hinweise am Tisch und fragt sich dann "Können wir noch irgendwas über die Studentin rausfinden?" oder "Welche Karte war zum Durchleuchten des Wachmanns da?". Schon durchsucht man wieder die bereits aufgedeckten Hinweise nach den entsprechenden Informationen. Diese Totzeiten bringen den Spannungsbogen ratzfatz zum Einsturz.
Achtung, dieser Abschnitt könnte indirekt Spoiler beinhalten. Lesen auf eigene Gefahr.
Die Anleitung ist sehr knapp gehalten. Zum Beispiel weiß man nicht, was man eigentlich sucht. Wir sind von "Wer? Wie? Warum?" ausgegangen. In Wirklichkeit fragt der Staatsanwalt aber nur "Wer war der Täter?" und "Wessen Plan war es?". So haben wir einige Zeit damit verschwendet, nicht vorhandene Details zu ergründen. Prompt ist uns der (richtig eruierte) Täter entwischt, was das Endergebnis stark geschmälert hat. Wir waren im Nachgang, als wir uns alle unbenutzten Karten angesehen haben, auch überrascht, dass der Staatsanwalt mit den gesuchten und nicht auffindbaren Details herausrückt und auf einer Karte sagt "...deshalb kann es diese Person nicht gewesen sein". Das macht einen schalen Beigeschmack. So wie auch der Umstand, dass etwa bei der "Durchsicht" von Überwachungsvideos so wenig Info herauskommt. "Da kam ein Wagen, der nach 20 Minuten wieder wegfuhr". Ja und weiter? Ist jemand ausgestiegen? Wo ist die Person hingegangen? Fehlanzeige. Und das, obwohl genau diese Inhalte versprochen werden: "Kamera... die den Parkplatz überwacht... jeden aufzeichnet, der in das Gebäude hineingangen ist...". Ein Detail hierzu erfährt man erst später in einer persönlichen Befragung.
Eventuelle Spoiler Ende
Pocket Detective - Mord auf dem Campus ist der erste Fall dieser Reihe. Hoffen wir, dass bei den weiteren Fällen zielgerichteter ermittelt werden kann. Rückblickend "drängen" einen manche Karten mit subtilen Hinweisen in die richtige Richtung. Ich bin mir nicht sicher, ob ich bei einem zweiten Fall nicht durch gewisse Anspielungen die richtige Fährte auf Anhieb erkennen würde...
Plus
- wiederverwendbar
Minus
- Spielziel unklar
- extrem unübersichtlich
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Details
1 Kartenpack inkl. Anleitungskarten
1 Ermittlungsblatt
Statistik
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