Who is Mr. X?
Beim Brettspiel war es klar, wer Mr. X ist: Er hatte sein großes Brett und eine Schirmkappe. Beim Kartenspiel ist die Sache etwas verzwickter: Mr. X wird am Spielbeginn geheim zugelost, die anderen Spieler müssen Mr. X erst enttarnen. Außerdem kann die Rolle des Mr. X im Lauf des Spiels wechseln.
Was es zu tun gibt
In altbewährter 6 nimmt!-Manier bilden wir drei Stapel von Tickets. Das heißt: ausgespielte Karten müssen so gelegt werden, dass nachfolgende Karten höher sein müssen als die oberste Karte des gewählten Stapels, aber nicht höher als die Karte des nächsten Stapels. Der gewählte Stapel bestimmt, welche Aktion ich durchführen darf. Gleich ist immer, dass man vor dem Ausspielen eine Karte vom Stapel ziehen darf. Jeder Aktion ist eine Ticketfarbe zugeordnet. Löst man die Aktion mit dieser Farbe, wird der Effekt verdoppelt.
Die Aktionen bringen den Spielern zum Beispiel Tickets. Aber man kann auch Lupen sammeln, die dann für ein Verhör eingesetzt werden. In diesem Spiel heißt es, dass man sich die Handkarten eines Mitspielers ansieht und so vielleicht Mr. X enttarnt (wofür Mr. X ein Black Ticket bekommt). Die dritte Möglichkeit ist, bei einem Mitspieler zufällige Karten zu ziehen.
Soweit also die Aktionen für die „Normalsterblichen”. Aber Mr. X kann mittels Black Tickets noch viel mehr! Jedoch muss er hierfür enttarnt sein oder freiwillig aus seiner Anonymität herauskommen. Er kann die Detektive dazu zwingen, Karten abzuwerfen, sich eine größere Menge von Karten vom Stapel holen oder untertauchen. Letzteres bedeutet, dass die Rolle des Mr. X neu verlost wird.
Die Jagd ist vorüber
Das Spiel kann auf verschiedene Weisen enden: Die Mr. X-Karte wird gezogen oder muss mangels Alternativen abgeworfen werden, dann gewinnen die Detektive. Haben hingegen die Detektive keine Karten mehr oder ist der Ticketstapel aufgebraucht, so gewinnt Mr. X.
Spieletester
Fazit
Wer Scotland Yard kennt, wird sich hier umgewöhnen müssen. Das Spielgefühl ist nämlich gänzlich anders. Mit cleverem Kombinieren (Wo könnte Mr. X mit seinen Tickets in dieser Reihenfolge hingereist sein?) hat das Spiel nämlich rein gar nichts zu tun. Es geht vielmehr darum, das Verbrauchstempo des Kartenstapels bzw. der Handkarten im eigenen Sinne zu steuern und etwas Glück zu haben. Denn manchmal hat man einfach das Pech, dass man zwar noch nicht enttarnt ist, aber die Mr. X-Karte zufällig aus der Hand gezogen wird. Frustrierend für Mr. X.
Einer der Eckpfeiler des Spiels ist die Kommunikation zwischen den Spielern, die sich abstimmen sollen um möglichst oft Doppelaktionen zu haben. Leider funktioniert das erst dann so richtig, wenn bekannt ist, wer Mr. X ist. Und das ist der Haken an der Sache: Wenn Mr. X es klug anstellt, wird er bis zum Ende der Partie nicht enttarnt, geschweige denn geschnappt. Das ist für die Detektive eher frustrierend.
Die Aktion „Karten ziehen” ist auch nicht immer sinnvoll, vor allem wenn man noch nicht weiß, wer Mr. X ist. Ist der Spieler nämlich nicht Mr. X sondern ein Detektivkollege, habe ich unabsichtlich mein eigenes Team geschädigt (angenommen ich bin selbst auch Detektiv).
Egal ob man gewinnt oder verliert: Man hat das Gefühl, nur bedingt etwas zum Ergebnis beigetragen zu haben. Am besten mit voller Besetzung spielen!
Plus
- geringer Platzbedarf
Minus
- Kommunikation zwischen Spielern funktioniert nur in gewissen Situationen
- Mr. X wird manchmal nichteinmal enttarnt, oft nicht gefasst
- am Ende oft unbefriedigend
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Details
90 Ticketkarten
3 Aktionskarten
3 Lupenkarten
1 Mister X-Karte (+1 Ersatz)
1 Spielanleitung
Statistik
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