Dreck am Stecken

Schon wie der Titel sagt, könnte in diesem Krimispiel jeder der sechs Ganoven Dreck am Stecken haben. Im Nachtclub von Ede K. treffen sich allabendlich die pokerbegeisterten Gangster im schummrigen Hinterzimmer. Über Geschäfte wurde niemals gesprochen, nur Ede wusste von jedem einzelnen etwas und das wurde ihm zum Verhängnis. Er wurde heimtückisch ermordet aufgefunden und neben ihm lag eine mysteriös verschlüsselte Liste, auf der die Namen dieser Ganoven erkennbar waren. Die Verdächtigen konnten schnell aufgespürt werden und wurden mit dieser Liste hinter Gitter gebracht. Jeder, der etwas über den Dreck am Stecken der Mitgefangenen verrät, erhält eine Strafmilderung.
Aber wer war nun der Mörder?


Spielablauf:
Die Spieler versuchen herauszufinden, wer welches Verbrechen verübt hat und gleichzeit versuchen sie die ihren zu vertuschen. Es geht darum den einzelnen Ganoven die jeweiligen Verbrechen zuzuordnen. Wer die meisten Verbrechen zuordnen konnte, gewinnt das Spiel.

Jeder Spieler erhält eine offene Täter- und eine verdeckte Verbrechenkarte, eine Drohung-Karte und eine Großkarte über den Ablaufplan des Mordabends. Weiters erhält jeder je 3 Warheit-Karten mit einer 1 Lüge-Karte, die als gemischter und verdeckter Stapel bereit gelegt werden. Papier und Stifte werden bereit gehalten.

Die Spieler sind reihum dran.
Der aktive Spieler wählt einen Mitspieler aus und stellt ihm eine Frage, auf die auch geantwortet werden muss. Danach ist der nächste Spieler an der Reihe.

Es dürfen nur Fragen gestellt werden, die mit ja oder nein beantwortet werden können, wobei sie sich auf die letzte Nacht beziehen sollten bzw. sollten sie möglichst offen gestellt werden. Natürlich kann man auch nach er Identität eines Mitspielers fragen.
Dem Befragten steht es frei, ob er wahrheitsgetreu antwortet oder lügt – antworten muss er. Dazu muss er vorher die Warheit- oder Lüge-Karte verdeckt vor sich ablegen. Da es pro Spieler insgesamt nur 1 Lüge- und 3 Wahrheitkarten gibt, kann jeder Spieler auch nur vier Mal befragt werden.
Die Spieler haben eine Drohung-Karte zur Verfügung, die sie einmal im Spiel einsetzen können. Mit dieser darf man bei einem Mitspieler nachsehen, ob er eine Lüge- oder Wahrheit-Karte gelegt hat.

Die Spieler versuchen sich während des Spiels die Fragen und Antworten zu merken oder notieren diese, um so herauszufinden welches Verbrechen jeder Täter verübt hat.

Das Spiel endet, wenn entweder ein Spieler auflösen möchte oder wenn alle Spieler vier Mal befragt wurden.
Zur Auflösung kommt es dann, wenn ein Spieler glaubt, dass er möglichst viele Verbrechen seinen Mitspielern zuordnen kann. Nach der Aussage „Ich möchte auflösen!“ ist aber noch jeder Spieler einmal dran. Danach werden die Verdächtigungen ausgesprochen, aufgelöst und abgerechnet.
Bei der „Alle Spieler wurden vier Mal befragt.“-Option wird danach verdächtigt, aufgelöst und abgerechnet.
Dazu schreibt jeder Spieler auf seinem Ermittlungsbogen seine Verdächtigen und ihre Tat auf und diese werden dann vorgelesen. Danach decken alle Ganoven ihre Verbrechenkarten auf und so kann abgerechnet werden.
Für jede richtige Täter-Verbrechen-Zuordnung gibt es 2 Punkte, für jede falsche Verdächtigung des eigenen Verbrechens der Mitspieler gibt es 1 Bonuspunkt. Danach werden die Gesamtpunkte errechnet, wobei der Spieler mit den meisten Punkten gewonnen hat.

Bei weniger als 6 Spielern werden die nicht-spielenden Ganoven auch in die Tischmitte gelegt. Sie können genauso befragt werden und haben alle ein eigenes Verbrechen begangen. Nur die Befragung läuft anders. Man stellt keine Frage, sondern zieht vom Lüge-Wahrheit-Stapel eine Karte. Hat ein Mitspieler die Lüge-Karte gezogen, darf er sich die Verbrechenkarte geheim ansehen, ansonsten ist der Spielzug beendet.

Spieletester

17.09.2012

Fazit

Dreck am Stecken ist ein klassisches Logik- und Denkspiel im Stil von Cluedo, Inkognito oder Das Geheimnis der Abtei. Wer Spiele dieser Art kennt und mag, wird sich gleich wie zuhause fühlen. Der Spielablauf ist logisch durchdacht und funktioniert einwandfrei, die Wertung lädt die Spieler zum Bluffen und Täuschen ein. Leider hat uns das Spiel aber nicht zu 100% überzeugt. Im Gegensatz zu den Genre-Klassikern kommt bei Dreck am Stecken durch die schwache thematische Einbettung zu wenig Krimi-Feeling auf. Der Mordabend läuft immer gleich und unter dem zu geringen kriminalistischen Spannungsbogen leidet der Langzeitspielspass. Auch wenn uns die Spielidee, die Aufmachung und das Material gefallen haben, der Nervenkitzel einer Mordnacht am Pokertisch ist bei uns leider nicht aufgekommen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 6
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 50 Minuten
Preis: 13,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2011
Verlag: Gmeiner Verlag
Autor: Stefan Breuer
Genre: Deduktion
Zubehör:

48 Spielkarten 1 Ermittlungsbögen-Block 1 Spielanleitung

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