Artefakt

Wo komm' ich her? Wo geh' ich hin? Und wie viel Zeit werd' ich noch haben? Archäologie kann uns manche dieser Fragen vielleicht beantworten. Die Ausgrabung von Dingen aus längst vergangenen Tagen hat aber noch andere, erfreuliche Nebenaspekte: Der Fund von Schätzen! Dem widmet sich das Spiel Artefakt, das wir euch an dieser Stelle näherbringen möchten.

Bis zu vier Spieler betätigen sich als Forscher, die auf ihren Ausgrabungen ein vollständiges Artefakt zutage fördern wollen. Ein Artefakt besteht aus vier unterschiedlichen Fragmenten. Jedes Fragment ist doppelt vorhanden, drei verschiedene Artefakte gibt es. Jedoch gibt es eine strikte Zuteilung zwischen Artefakt und Farbe der Plättchen, man weiß also an welchen Fundorten die fehlenden Teile zu suchen sind.

Zehn Fundorte liegen aus, nummeriert von eins bis zehn. Die Verteilung der Gebiete ist zufällig, ebenso wie zu Beginn jeder Runde neue (durch Würfel bestimmte) Artefaktteile auf ausgewählte (ebenfalls durch den Würfel bestimmte) Gebiete gelegt werden. Natürlich werden die Artefakte verdeckt abgelegt, damit man das genaue Aussehen nicht kennt, sondern nur die Farbe. Sobald diese Vorbereitungen abgeschlossen sind, gehen die Spieler ans Werk.

Jeder Spieler hat drei Figuren sowie vier Reisekarten. Die Karten weisen Bewegungsweiten von ein, zwei, drei oder vier Schritten auf. Gleichzeitig weisen alle Spieler ihren Figuren jeweils eine Karte zu. Beginnend beim Startspieler wird die jeweilige Karte für die erste Figur aufgedeckt, dann für die zweite und dann für die dritte Figur. Ob man seine Schritte im oder gegen den Uhrzeigersinn macht, kann man bei jeder Figur neu entscheiden.

Ist die Bewegung der Figuren abgeschlossen, werden die Mehrheitsverhältnisse auf den einzelnen Gebieten abgehandelt. Hierbei muss die Nummerierung der Gebiete beachtet werden, da einerseits manche Gebiete eine Sonderfunktion haben und sich auf später gewertete Gebiete auswirken können, zum anderen ist es für das Spielende wichtig: sobald ein Spieler nämlich ein komplettes Artefakt hat, ist das Spiel zuende. Die aktuelle Runde wird nicht fertiggespielt.

Wie sieht so eine Wertung aus? Wer die meisten Figuren auf einem Gebiet hat, darf sich alle dort liegenden Plättchen nehmen und die Sonderaktion des Gebietes (wenn es eine hat) nutzen. Bei Gleichstand bekommt keiner etwas.
Hier noch Beispiele für Sonderaktionen: Löse einen Gleichstand in einem anderen Gebiet zu deinen Gunsten auf; nimm dem Mitspieler mit den meisten Plättchen eines weg; bewege eine Spielfigur um einen zusätzlichen Schritt; tausche eines deiner Plättchen mit einem aus dem Vorrat;...

Spieletester

16.07.2011

Fazit

Artefakt kann in den ersten Partien gefallen, allerdings machen sich dann "Ermüdungserscheinungen" wegen des stets gleichen Spielablaufes breit; schließlich liegen nur drei Gebiete mit Sonderaktionen offen. Doch welch Glück - daran wurde gedacht! Also gibt es, neben den obenen beschriebenen Grundregeln, Regeln für versierte Spieler. Diese sehen vor, dass nach jeder Runde ein neues Gebiet umgedreht wird. So steigt die Zahl der möglichen Sonderaktionen immer mehr, was gleichzeitig ein Steigen der taktischen Möglichkeiten bedeutet. So ist der Spielspaß auf längere Sicht gesichert. Sicher ist auch, dass das Spiel sich für Familien anbietet: sowohl Glück als auch Taktik gehören zum Spielablauf. Außerdem ist es spannend, was die Mitspieler aufdecken. Die Züge der Mitspieler, die vor mir an der Reihe sind, beeinflussen mitunter die Entscheidung, ob ich meine Figur nicht doch lieber in die entgegengesetzte Richtung bewege; etwa wenn ich sehe, dass ich auf meinem angepeilten Feld mit Artefaktteilen keine Mehrheit mehr erlangen kann, aber am auf der anderen Seite erreichbaren Feld eine passable Sonderaktion auf mich wartet. Die Ausstattung des Spiels ist tadellos, einzige kleine Unsicherheit sind die Artefakttäfelchen. Es passiert immer wieder, dass die Spieler die Plättchen in alle Richtungen drehen, um sicherzugehen dass sie keine doppelten haben. Eine leichtere Unterscheidung der Teile wäre nützlich. Ganz egal ob zu zweit, zu dritt oder zu viert: Artefakt kann in allen Besetzungen gefallen. Es besticht durch eingängige Regeln, solide Verarbeitung und taktische Raffinesse bei gleichzeitig kurzer Spieldauer. Wer die Möglichkeit hat, sollte unbedingt ins Spiel hineinschnuppern.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Preis: 20,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2011
Verlag: Winning Moves
Grafiker: Martin Hoffmann
Genre: Glück
Zubehör:

10 Fundorte, 24 Fragmente, 4 Sammeltafeln, 1 Farbwürfel, 1 Zahlenwürfel, 12 Spielfiguren, 16 Reisekarten, 4 Übersichtskarten, 1 Startspielerstein, 1 Spielanleitung, 1 Beiblatt

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