Rechen-Piraten

Beim Skispringen ist 20 die Höchstnote für den Sprung, bekommt man von jedem der 5 Sprungrichter diese Note (wie einst Toni Innauer bei seinem Weltrekordsprung), geht man damit in die Sportgeschichte ein. Ganz so geschichtsträchtig ist die Bewertung eines Spiels bei Spieletest mit 3 x 10 zwar nicht, aber doch selten und ein Grund zum Feiern.

HABA hat es wieder mal geschafft (diesmal bei einem Lernspiel oder besser einer Lernspielsammlung) alles richtig zu machen. Die multifunktionale Verpackung in Form einer Schatzkiste springt ins Auge und illustriert den Spieltitel. Der Magnetverschluss, versteckt hinter einem applizierten Schlüsselloch, verschließt die Kiste sicher und schützt das liebevoll gestaltete Spielmaterial. Die aufgeklappte Kiste zeigt einen Spielplan im Oberteil, das Innenleben der Kiste ist in 10 Fächer unterteilt.

Das Herzstück des Spiels sind jedoch die 5 Zahlenscheiben. Jeder Spieler bekommt eine Zahlenscheibe in seiner Spielerfarbe. Auf diesen sind die Zahlen von 1-109 durch Verdrehen von 2 Scheiben einzustellen. Die fünfte Scheibe ist die Kontrollscheibe. Auf dieser stellt man am Rand die beiden Ziffern der aktuellen Spielrunde ein und kann in drei Fenstern im inneren der Scheibe die Ergebnisse für Addition, Subtraktion und Multiplikation ablesen.

Im Spiel geht es um die Schätze des berühmten Piraten Mathematikus. Wikipedia liefert bei der Suche nach "pirat mathematikus" nur den Vorschlag "pratt mathematiker" und ich glaube fast, den berühmten Piraten haben Wolfgang und Markus erfunden. Egal, um die Schätze wird in verschiedenen Schwierigkeitsstufen gespielt.

Bei der "Schatzsuche" werden die Goldmünzen im Wert von 1 bis 10 im Schachtelboden verteilt, der aktive Spieler wirft die beiden Kanonenkugeln in die Schachtel und als Ergebnis auf der eigenen Scheibe wird die Summe der beiden getroffenen Ziffern eingestellt. Jeder, der das richtige Ergebnis ermittelt hat (Kontrolle falls nötig mit der Kontrollscheibe) darf seinen Piraten auf dem Spielplan ein Feld näher zum Schatz ziehen. In dieser Variante ohne Zeitdruck gewinnt der Spieler, dessen Pirat als Erster bei dem um 6 Felder entfernten Schatz eintrifft.

Bei "schnelle Rechen-Piraten" bekommt der schnellste Rechner eine Münze aus dem Schachtelboden, auf der eine Kanonenkugel liegt. Das geleerte Feld wird wieder mit einer Münze bestückt. Hier geht es nicht nur um schnelle Rechenleistung, auch das Einstellen des Ergebnisses auf der eigenen Scheibe zählt zur Gesamtzeit - ein Zweikampf sozusagen. Schnell rechnen, schnell einstellen, schnell die Scheibe auf den Tischen knallen. Es gewinnt am Ende (wenn die genommene Münze nicht mehr aufgefüllt werden kann), wer das meiste Gold gesammelt hat. Da spielt schon auch Glück mit, wenn man zwar schnell ist, aber nur Münzen mit Wert 2 oder 3 nehmen darf...

Beim "Rechen-Piraten-Memo" sollen zwei der verdeckten Münzen im Kistenboden umgedreht werden und summiert mit der Ziffer der aufgedeckten Schatztruhen-Karte übereinstimmen. Bei einem richtigen Ergebnis zieht der Spieler seine Piratenfigur ein Feld auf dem Spielplan weiter und er hat einen weiteren Versuch bei der nächsten Schatztruhen-Karte. Wer den Schatz als erster erreicht ist der Sieger.

Die Schwierigkeit der Varianten kann durch Verwendung der Mathe-Würfel in 2 Stufen erhöht werden. Vor der Aufgabe wird mit dem Würfel bestimmt, ob addiert oder subtrahiert wird. Für ältere Mathe-Piraten liefert der holzfarbene Würfel auch die Multiplikation als Aufgabe.

Spieletester

04.08.2011

Fazit

Rechen-Piraten motiviert durch das geniale Material und die wunderbare Möglichkeit der Selbstkontrolle. Ist der Piraten-Kapitän mal alleine auf der Galeere, weil alle Piraten Landurlaub haben (unserem Galeeren-Peitscher-Spieletest-Chef-Arno sei das nie gewünscht!), ist sogar das Solo-Spiel durchaus möglich. In der Spielanleitung wurde das zwar nicht erwähnt, aber Kugeln werfen -> rechnen -> Ergebnis einstellen und kontrollieren -> das kann man auch alleine tun. Meiner mathematisch orientierten Frau Edith hätte das als Kind sicher sehr gut gefallen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 6 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Preis: 17,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2011
Verlag: HABA
Grafiker: Guido Hoffmann
Genre: Lernspiel
Zubehör:

Spielkarton in Form einer Schatzkiste (mit Spielplan im Deckel und 10 Fächern im Unterteil), 4 Piraten, 4 Piratenscheiben, 1 Rechenscheibe zur Selbstkontrolle, 20 Goldmünzen, 7 Schatztruhen-Karten, 2 Kanonenkugeln, 1 gelber Rechenwürfel (mit Plus und Minus), 1 naturfarbener Rechenwürfel (mit Plus, Minus und Mal), Spielanleitung

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