Dive! Diver! Die!

Weil ich im kalten Mitterbach auf 800 Meter Seehöhe (also weit weg vom Meeresspiegel) aufgewachsen bin, kann ich besser Schi fahren als schwimmen. Schnee war stets genügend vorhanden, der Erlaufsee hingegen hatte selten mehr als 19 Grad Celsius und war damit wenig einladend. Während eines Urlaubs auf den Malediven jedoch lernte ich die Wasserwelt beim Schnorcheln kennen und lieben. Adam, der Helfer des Tauchlehrers und unser Freund auf Meerufenfushi, wollte uns immer wieder zum Tauchen überreden. Wir gaben uns aber mit dem Beobachten knapp unter der Wasseroberfläche zufrieden.
Das war sehr klug von uns!
Beim Tauchen kann man nämlich, je nach Sichtweise, ertrinken oder ersticken, wenn der Sauerstoff aus ist.

Dive! Diver! Die! oder kurz D3 handelt genau davon. Den Tauchgang planen und sozusagen Sauerstoff einpacken, die Tauchtiefe und die Dauer des Tauchgangs definieren. Immer abgestimmt auf die verfügbare Menge an Goldmünzen für diese Expedition. Alles nicht so einfach, schließlich muss man mit dem Goldschatz auch noch auftauchen können.

Der Spielplan zeigt ein Boot an der Wasseroberfläche und sechs Tauchebenen darunter. Je tiefer man taucht, desto größer ist der zu hebende Schatz. Jeder Spieler setzt seinen Spielermarker auf das Boot, bekommt sein Set Spielerkarten (zwei davon kommen zufällig gezogen aus dem Spiel) und den Rest des spielerbezogenen Materials. Die zehn Sauerstoffgenerator-Karten werden verdeckt bereitgelegt.
Jeder Spieler spendiert nun dem gemeinsamen Sauerstoffpool verdeckt eine seiner Karten. Die eingesammelten Karten werden gemischt und als Sauerstoffreserve bereitgelegt.
Zusätzlich wählt jeder Spieler eine seiner Handkarten und legt sie verdeckt vor sich ab. Sie definiert die maximale Verweildauer an der erreichten maximalen Tauchtiefe. Wir sehen später, wie sich das auswirkt.

Danach wird mit zwei zehnseitigen Würfeln die Menge an verfügbarem Gold erwürfelt. Die Würfelziffern 3 und 7 ergeben 73 Gold, 1 und 10 ergeben 101 Gold. Der größere Wert wird zuerst genannt. Hier ist die Spielregel ein wenig unpräzise. Sie spricht von der Ziffer 0, die auf den Würfeln nicht vorhanden ist, und sogar von dem Sonderfall von zwei gewürfelten Nullen, die dann den Betrag von 100 Gold bedeuten sollten. Ich nehme einfach an, zwei gewürfelte Zehner sind so zu behandeln.
Der zu hebende Schatz hat also einen Wert zwischen 11 und 109 Goldmünzen!

Jeder Spieler weiß, ob er viel oder wenig in den Sauerstoffpool gegeben hat und auch, wie viel Gold für diesen Tauchgang zur Verfügung steht. Jeder kann damit seine Tauchtiefe und Dauer daran anpassen. Die Tauchtiefe wird reihum, beginnend beim Startspieler, durch Legen der Tiefenmarker definiert. Bis dort hin, je tiefer, desto größer die Schätze, muss der Taucher dann abtauchen.

Vor dem Start der Expedition wird der Sauerstoffgenerator angeworfen und die oberste Karte aufgedeckt. Hat ein Taucher Stufe 5 oder 6 als maximale Tauchtiefe gewählt, werden zwei Sauerstoffgeneratorkarten aufgedeckt und der Sauerstoffvorrat wird mit den beiden Markern auf der oberen Spielplankante markiert.

Dann geht's los. Der Spielermarker taucht um eine Stufe tiefer und der Sauerstoffwürfel definiert, wie viel Sauerstoff verbraucht wurde. Der verbrauchte Sauerstoff wird aus dem Pool genommen und der Pool entsprechend angepasst. Dann ist der nächste Spieler an der Reihe. Hat ein Taucher seine vorher definierte Tauchtiefe erreicht, deckt er die zu Beginn verdeckt gelegte Karte auf und überlegt, wie lange er in dieser Tiefe verbleiben und Gold bergen will.
Diese Verweildauer markiert er mit den Tauchdauermarkern. Bleibt er kürzer in der Tiefe als auf der Karte angegeben, wird um die Differenz der Sauerstoffpool aufgefüllt. Pro Runde entfernt er dann einen Marker von der Karte und kassiert dafür Gold aus dem Pool. Sind alle Marker wieder entfernt, taucht der Spieler wieder auf.
Jede Aktion, ob abtauchen, auftauchen oder Gold bergen, kostet je nach Würfelwurf null bis drei Sauerstoff, in Ausnahmefällen kommt ein Sauerstoffpunkt dazu. Ist der vom Sauerstoffgenerator zur Verfügung gestellte Sauerstoff aufgebraucht, wird die oberste der zu Beginn als Sauerstoffreserve bereitgelegten Karten aufgedeckt und zum Pool addiert.

Hat ein Spieler nach erfolgreichem Tauchgang das Boot wieder erreicht, darf er das geborgene Geld in seine persönliche Schatztruhe legen. Dort ist es sicher.
Geht einem Spieler der Sauerstoff aus, weil er gierig ist und zu lange zu tief unten bleibt, ertrinkt er nicht sondern wird OHNE GOLD wieder an Bord geholt.
Man spielt vier Tauchgänge, wer dann den größten Schatz geborgen hat, gewinnt.

Für längeren Spielspaß auch für Experten ist mit vielen Aktionskarten und dem Spezialschatz "Juwel von Zakarra" durchaus gesorgt.

Spieletester

09.11.2011

Fazit

D3 ist ein Spiel, bei dem man die Tauchgänge so gut als möglich plant, aber schließlich doch der Zufall über den Ausgang der Expedition in die Tiefe entscheidet. Der Ablauf ist recht einfach, erschließt sich allerdings erst nach ein paar Tauchgängen. Die Spielregel ist nicht besonders gut strukturiert. Es wird zwar alles erklärt, es fehlt mir aber der erklärende rote Faden. Das Spielmaterial ist recht ordentlich, nur die Karten entsprechen nicht ganz der von Spielern in Europa gewohnten Qualität. In Summe ist D3 ein nettes Spielchen. Best greetings to Mark Tham, a game designer of Black Dove Games. He explained D3 in Essen at the Spiel 2011 to me. Thanks a lot.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 5
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 60 Minuten
Preis: 25,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2011
Autor: Mark Tham
Genre: Bluff
Zubehör:

Spielplan, 5 Spielermarker, 5 Tiefenmarker, 50 Spielerkarten (5 Sets, nummeriert von 1-10), 10 Oxygenator-Karten (nummeriert von 1-10), 50 Ereigniskarten, 80 Goldmünzen mit den Werten 1, 5 und 10, 5 Tauchdauermarker im Wert 1 und einer im Wert 5 pro Spieler, 10 Hinweismarker für den "Juwel von Zakarra", ein Marker "Juwel von Zakarra", ein Startspielermarker, 2 Holzwürfelchen als Sauerstoffanzeiger, ein Sauerstoffverbrauchswürfel, ein Standardwürfel, englische Spielanleitung

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7335 Gesellschaftsspiele-,
1666 Videospielrezensionen
2200 Berichte.