Tornado Alert!

In den USA ist es schon fast ein Volkssport: Die Jagd nach Tornados. Viele möchten den gefährlichen und zugleich faszinierenden Ungetümen so nahe wie möglich kommen. Die Kamera darf dabei nicht fehlen, um das Naturschauspiel für die Nachwelt zu erhalten.

Genau dieses Ziel haben wir auch im Spiel Tornado Alert. Je näher wir am Tornado sind, desto mehr Punkte kann unser Foto wert sein. Wohl gemerkt: es kann. Wenn wir nämlich ein Foto schießen und der Tornado plötzlich seine Richtung ändert und uns erwischt, bleibt vom Foto nichts übrig.

Reihum spielen die Spieler eine Karte aus der Hand auf den Aktionsstapel. Anschließend wird die Kartenhand auf sechs (bzw. im Spiel zu sechst fünf) Karten ergänzt. Jederzeit, außer wenn man die oberste Karte soeben selbst gelegt hat, darf man mit der Hand auf den Aktionsstapel schlagen und somit anzeigen, dass man Punkte aufnehmen möchte. Man nimmt vom Aktionsstapel so viele Karten, wie die oberste Karte anzeigt. Natürlich möchte man hohe Karten für die Wertung haben. Aber Achtung! Es zählt am Ende nicht die GesamtSUMME sondern der DURCHSCHNITT der aufgenommenen Karten! Bei einer Karte mit der Maximalpunktezahl "6" zuzuschlagen heißt also, dass man auch die nächsten fünf aufnehmen muss. Mitunter kann es also gut sein bei einer kleineren Karte zuzuschlagen, weil der Durchschnittswert höher ist.

Und außerdem: Wer zuletzt eine Karte niedrigen Wertes nimmt, hat weniger Neider. Wie das? Für die exponierten Standorte (Funkturm, Berg etc.) gibt es Zyklonkarten, die den Punktwert vernichten können. Die lieben Mitspieler werden solche Karten natürlich loslassen, wenn meine zuletzt aufgenommene Karte besonders wertvoll ist.
Es wartet aber noch weiteres Ungemach: Es gibt einen Blitzschlag, wenn zwei Karten desselben Ortes hintereinander ausgespielt werden. Wer seinen Aufenthaltsort ebenfalls in dieser Landschaft hat, verliert die Punkte seiner niedrigsten Karte.

Am Ende der Runde geht es an die Abrechnung. Die Gesamtpunktzahl jedes Spielers wird durch die Anzahl seiner aufgenommenen Karten (dazu zählen also auch jene, deren Punktewerte von Tornado oder Blitz zerstört wurde) geteilt. Zur Hilfe gibt es die Durschnittstabelle, auf der man die Ergebnisse von diversen Paarungen aus Kartenzahl und Punktezahl bereits vorfindet. Der Durchschnittswert wird auf dem Wertungsblock festgehalten. Wer meint, dass seine Leistung besonders schlecht war, kann das Ergebnis streichen lassen. Dies wird jedoch mit einer "-1"-Spielmarke geahndet, die in einer späteren Runde das Ergebnis verschlechtert. Dies impliziert, dass in der dritten und letzten Runde das Ergebnis nicht gestrichen werden kann. Durch eine spezielle Karte im Spiel können weitere "-1"-Marken, aber auch "+1"-Marken ins Spiel kommen.

Entscheidend für den Ausgang des Spiels sind die jeweils schlechtesten Runden der Spieler (abgesehen von gestrichenen Resultaten). Wessen schlechteste Runde den höchsten Wert aufweist, darf sich als Sieger feiern lassen.

Spieletester

08.02.2011

Fazit

Tornado Alert hat mir prinzipiell gut gefallen. Der scheinbar einfache Spielablauf stellt sich sehr bald als trickreich heraus. Kann ich gefahrlos eine hohe Karte ausspielen oder bekommt ein Mitspieler dadurch vielleicht zu viele Punkte? Oder gar eine der Sonderkarten? Oder will die Karte sowieso (noch) niemand, weil darunter viele niedrige Karten warten? Es gibt ja noch immer die Chance, dass ich die Karte als "versteckte" Karte durch eine andere aufnehmen darf. Genau das ist der Haken an der Sache, wenn man nur zu zweit spielt. Man wird tunlichst nur solche Karten legen, die den Mitspielern wenige Punkte bringen; auf eine "6" des Gegners also z.B. eine "1" spielen, wodurch er lediglich die "1" an sich nehmen dürfte. Spielen mehr Personen, ergeben sich viel bessere Chancen Karten aufzunehmen. Auch die Möglichkeiten die Mitspieler zu piesacken, steigen mit der Teilnehmerzahl. Ich würde Tornado Alert für wenigstens vier Spieler empfehlen. Weniger funktionert zwar, macht aber weit nicht so viel Spaß. Natürlich spielt das Glück eine Rolle, aber taktisches Vorgehen und ein gutes Gedächtnis können einen wichtigen Beitrag leisten. An dieser Stelle möchte ich gleich vor der deutschen Spielregel der ersten Auflage (1.000 Stück) warnen, die das Erlernen und Verstehen des Spiels zu einem schwierigen Unterfangen machen. Unter Zuhilfenahme z.B. der englischsprachigen Seiten findet man aber heraus, was die Autoren als Spielablauf vorgesehen haben.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 20,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2010
Verlag: Hyptic
Grafiker: Ilmo Nurminen
Genre: Karten
Zubehör:

75 Spielkarten, 15 Spielmarken, 1 Durchschnittstabelle, 1 Wertungsblock, Anleitungen in diversen Sprachen

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7373 Gesellschaftsspiele-,
1668 Videospielrezensionen
2221 Berichte.