"Mit echtem Filz!" verspricht das Cover. Dieser Filz ist ein Stoff, der aus nicht gesponnenen Tierhaaren hergestellt wird; bekannt ist er vor allem von den Filzhüten. Aber da wird noch ein zweiter Filz am Cover genannt: "Ob schwarz, ob rot, du kriegst den Filz nicht tot." Den Filzstoff gibt es zwar in schwarz und rot, gemeint sind aber die Parteien und ihr Klüngel (Parteibuchwirtschaft, Vettern- bzw. Freunderlwirtschaft,... diese Machenschaften, die oftmals mit Bestechungszahlungen einhergehen, haben viele Namen). Wir mischen im Geschehen kräftig mit und versuchen, das meiste Geld für unsere Baufirma an Land zu ziehen.
Jeder Spieler unterhält ein Bauunternehmen, das als Figur auf der Geldzählleiste symbolisiert ist. In derselben Farbe hat jeder einen Würfel, mit dem in weiterer Folge der Einfluss im Gemeinderat ermittelt wird. Der Gemeinderat steht einer kleinen, bayrischen Gemeinde vor, in der die Tage der Beschaulichkeit gezählt sind. Die Bauernhäuser müssen einer Kläranlage, einer Spielbank, einem Thermalbad und Ähnlichem weichen - schließlich will sich der Ort als neue Kurmetropole etablieren.
Bauabschnitt für Bauabschnitt wird aus dem Filzbeutel gezogen. Der gezogene Bauabschnitt und das Fortschrittsstadium des dazugehörigen Gebäudes definieren den Auftragswert, um den es geht. Jeder würfelt mit seinem Würfel, um seinen aktuellen Einfluss im Gemeinderat zu bestimmen. Dazu zählt man die Gemeinderatsmitglieder, die man vor sich ausliegen hat. (Achtung: An dieser Stelle zählt lediglich die Anzahl der Gemeinderatsmitglieder. Später mehr zu dieser Thematik.)
Nun geht es an die Verhandlungen, da die Mehrheit im Gemeinderat bestimmt, welches Unternehmen den Zuschlag bekommt. Selten wird ein Spieler alleine die Mehrheit halten, es muss zu Bündnissen kommen. Selbstverständlich geht man die nicht aus Nächstenliebe ein: Wer seine Zustimmung geben soll, hält brav die Hand auf, um einen Teil des Auftragswertes einzusacken. Ein Bündnis gibt seine Stimmstärke bekannt, indem es den kleinen Bierkrug auf die Einflussleiste stellt. Es kann aber sofort wieder überboten werden, wenn sich eine stärkere Gruppierung findet; ein Spieler kann in einer Verhandlungsrunde auch mehrfach die Bündnispartner wechseln!
Möchte niemand mehr verhandeln, könnte es theoretisch an den Bau gehen. Doch halt! Die Opposition hat noch die Möglichkeit, eine Sondersitzung einzuberufen und die Mehrheit zu stürzen. Dazu legt jeder beliebig viele seiner Gemeinderatsmitglieder aus, deren Einflussstärke nun zählt. Erst jetzt steht fest, ob das ursprünglich siegreiche Bündnis oder die Opposition bauen und das Geld einsacken darf. Die Verlierer bekommen als Entschädigung ein zusätzliches Gemeinderatsmitglied für die nächste Runde.
So wird gespielt, bis vier Bauwerke (von sechs) fertig sind. Oder bis zwei Reporter gleichzeitig am Plan sind. Ja, richtig! Die Presse steckt auch hier ihre neugierige Nase hinein und möchte unsere finsteren Machenschaften aufdecken. Um den Schein zu wahren, geben die Spieler beim Auftauchen eines Reporters Geld ab. Maßgebend für die Höhe der Abgabe ist die Differenz zum Spieler mit den wenigsten Gemeinderatsmitgliedern. Mitunter ist diese Abgabe ein herber Verlust, der schon spielentscheidende Wendungen mit sich gebracht hat. Wer sich also gerade noch geärgert hat, dass er eine Abstimmung trotz hohem Materialeinsatz verloren hat, bekommt nun ein strahlendes Gesicht.
Jeder Spieler unterhält ein Bauunternehmen, das als Figur auf der Geldzählleiste symbolisiert ist. In derselben Farbe hat jeder einen Würfel, mit dem in weiterer Folge der Einfluss im Gemeinderat ermittelt wird. Der Gemeinderat steht einer kleinen, bayrischen Gemeinde vor, in der die Tage der Beschaulichkeit gezählt sind. Die Bauernhäuser müssen einer Kläranlage, einer Spielbank, einem Thermalbad und Ähnlichem weichen - schließlich will sich der Ort als neue Kurmetropole etablieren.
Bauabschnitt für Bauabschnitt wird aus dem Filzbeutel gezogen. Der gezogene Bauabschnitt und das Fortschrittsstadium des dazugehörigen Gebäudes definieren den Auftragswert, um den es geht. Jeder würfelt mit seinem Würfel, um seinen aktuellen Einfluss im Gemeinderat zu bestimmen. Dazu zählt man die Gemeinderatsmitglieder, die man vor sich ausliegen hat. (Achtung: An dieser Stelle zählt lediglich die Anzahl der Gemeinderatsmitglieder. Später mehr zu dieser Thematik.)
Nun geht es an die Verhandlungen, da die Mehrheit im Gemeinderat bestimmt, welches Unternehmen den Zuschlag bekommt. Selten wird ein Spieler alleine die Mehrheit halten, es muss zu Bündnissen kommen. Selbstverständlich geht man die nicht aus Nächstenliebe ein: Wer seine Zustimmung geben soll, hält brav die Hand auf, um einen Teil des Auftragswertes einzusacken. Ein Bündnis gibt seine Stimmstärke bekannt, indem es den kleinen Bierkrug auf die Einflussleiste stellt. Es kann aber sofort wieder überboten werden, wenn sich eine stärkere Gruppierung findet; ein Spieler kann in einer Verhandlungsrunde auch mehrfach die Bündnispartner wechseln!
Möchte niemand mehr verhandeln, könnte es theoretisch an den Bau gehen. Doch halt! Die Opposition hat noch die Möglichkeit, eine Sondersitzung einzuberufen und die Mehrheit zu stürzen. Dazu legt jeder beliebig viele seiner Gemeinderatsmitglieder aus, deren Einflussstärke nun zählt. Erst jetzt steht fest, ob das ursprünglich siegreiche Bündnis oder die Opposition bauen und das Geld einsacken darf. Die Verlierer bekommen als Entschädigung ein zusätzliches Gemeinderatsmitglied für die nächste Runde.
So wird gespielt, bis vier Bauwerke (von sechs) fertig sind. Oder bis zwei Reporter gleichzeitig am Plan sind. Ja, richtig! Die Presse steckt auch hier ihre neugierige Nase hinein und möchte unsere finsteren Machenschaften aufdecken. Um den Schein zu wahren, geben die Spieler beim Auftauchen eines Reporters Geld ab. Maßgebend für die Höhe der Abgabe ist die Differenz zum Spieler mit den wenigsten Gemeinderatsmitgliedern. Mitunter ist diese Abgabe ein herber Verlust, der schon spielentscheidende Wendungen mit sich gebracht hat. Wer sich also gerade noch geärgert hat, dass er eine Abstimmung trotz hohem Materialeinsatz verloren hat, bekommt nun ein strahlendes Gesicht.
Spieletester
13.07.2010
Fazit
Der Ernst an der Sache steht bei Saludos, Amigos! sicher nicht im Vordergrund. Kann auch gar nicht sein, wenn man sich die Teilnehmer einer Partie ansieht. Da wird gelacht, eine Zusage an den einen gemacht und dann sofort übergelaufen zu einer anderen Gruppierung, weil die ein besseres Angebot machen... Man hat ganz einfach seinen Spaß. Einzige Spaßbremse ist das ständige Zusammenzählen von Würfelergebnissen und Anzahl der Karten, um mögliche Koalitionen auszuloten. Da wäre eine leicht erkennbare Summenmarkierung (wir schlagen einen 12-, 16- oder 20-seitigen Würfel vor) wünschenswert.
Von der Ausstattung kann man sich nicht mehr wünschen, als hier getan wurde. Die Schachtel mag zwar etwas groß sein, das beinhaltete Material ist für seinen Zweck aber in Ordnung. Vor allem der kleine Bierkrug erregt Aufsehen.
Plus
Minus
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Details
Details
Auszeichnungen:
Spieleranzahl:
4 bis 7
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer:
60 Minuten
Erscheinungsjahr:
1996
Verlag:
Goldsieber
Autor:
Peter Lewe
Grafiker:
Franz Vohwinkel
Genre:
Kommunikation
Zubehör:
1 Spielplan, 1 Filzbeutel, 21 Bauabschnitte, 3 Journalisten, 1 Bierkrug, 1 Brezelmarker, 56 Gemeinderatsmitglieder, 7 Spielfiguren, 7 Würfel, 1 Spielregel, 1 ergänzendes Regelheft
Statistik
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