Robin von Locksley

Regelmäßig veröffentlicht Uwe Rosenberg einige seiner Spiele bei kleinen oder neuen Verlagen und verhilft Ihnen dadurch zu zusätzlicher Aufmerksamkeit. Nun startet der neue Verlag Wyrmgold ebenfalls mit einem Uwe Rosenberg-Titel, dem hier vorliegenden Robin von Locksley.

Robin von Locksley findet auf einem 5x5 Rasterfeld statt, das für jedes Spiel zufällig neu ausgelegt wird. Auf diesem Feld sammeln die Spieler mit ihrer Spielfigur Beuteplättchen ein, mit denen sie wiederum Aufgaben erfüllen müssen. Diese finden sich in einem Rundkurs aus Ruhmesplättchen, der ebenfalls zufällig ausgelegt wird und das vorgenannte Spielfeld umschließt. Wessen Barde diesen Aufgaben-Rundkurs zuerst zweimal absolviert hat, gewinnt das Spiel.

Bei Robin von Locksley starten die Spielfiguren beider Spieler in den entgegengesetzten Ecken des Raster-Spielfelds. Das dort liegende Beuteplättchen nehmen sich die Spieler, drehen es um und benutzen es dadurch als Goldstück, der Währung in diesem Spiel. Da die Spieler zu Pferd unterwegs sind, dürfen sie sich auch nur stilecht mit dem aus Schach bekannten Rösselsprung über das Rasterfeld fortbewegen.

Beide Spieler sind wechselseitig an der Reihe. Die eigentliche Aktion ist kurz: sich mit einem Rösselsprung auf ein freies Plättchen bewegen und dieses der eigenen Sammlung hinzufügen. Auf das nun freie, verlassene Feld wird ein Plättchen aus dem allgemeinen Vorrat gelegt. Die so erhaltenen Beuteplättchen sammelt jeder Spieler, um dadurch Aufträge erfüllen oder die Sammlung verkaufen zu können.

Die zu erfüllenden Aufgaben finden sich auf dem aus einzelnen Plättchen zusammengefügten Ruhmes-Pfad, der sich rund um das Spielfeld hinzieht und auf welchem sich die Barden beider Spieler von Auftrag zu Auftrag fortbewegen. Jeder dieser Aufträge ist an eine bestimmte Bedingung geknüpft, meistens müssen spezielle Farben oder Anzahlen von Beuteplättchen gesammelt werden. Ist einmal ein solcher Auftrag nur sehr schwer zu erfüllen, kann man ihn gegen Zahlung eines Goldstückes an den Barden überspringen, der dann trotzdem den Ruhm des jeweiligen Spielers in den höchsten Tönen preist. Dieses kann man, genügend Kleingeld vorausgesetzt, auch mehrfach hintereinander machen. Die dafür notwendigen Goldstücke können die Spieler nur erhalten, wenn sie einen Teil ihrer Sammlung verkaufen. Dazu sind mindestens drei Beuteplättchen der gleichen Farbe notwendig. Zwei davon gehen zurück in den allgemeinen Vorrat, die darüber hinaus gehenden Bauteplättchen werden umgedreht und stehen nun dem Spieler als Goldstücke zur weiteren Verwendung zur Verfügung.

Derjenige Spieler, dessen Barde zuerst zweimal das Spielfeld umrundet und dabei alle Aufträge erfüllt hat, gewinnt das Spiel.

Spieletester

17.06.2020

Fazit

Mit Robin von Locksleyhat der neue Verlag Wyrmgold die Meßlatte für seine hoffentlich noch folgenden, weiteren Neuerscheinungen schon mal ordentlich hoch gelegt. Ein gefälliges Äußeres, ein leicht zu erlernender und Familienspiel-tauglicher Spielablauf, eine moderate Spielzeit und ein sich durch die große Varianz der Ruhmesplättchen ergebender hoher Wiederspielwert sind die großen Pluspunkte des Spiels.

Durch die Möglichkeit, bestimmte Aufgaben unter Zahlung von Goldstücken zu überspringen, ergibt sich in den meisten Partien ein bis zum Schluss spannender Wettlauf der Barden. Eine Siegstrategie gibt es hierbei nicht und so gilt es, immer die aktuelle Situation zu analysieren, um das Beste daraus zu machen und dem Gegner den Sieg vielleicht doch noch kurz vor der Erledigung des letzten Auftrages abzujagen. Dabei sollte man jedoch den nicht zu unterschätzenden Glücksfaktor immer im Auge behalten.

Leider gibt es aber auch etwas zu meckern. So ist z.B. das Thema des Spiels wahrscheinlich seiner Zuordnung zum Familienspiel-Genre geschuldet, eine wirkliche Atmosphäre wird aber leider nicht aufgebaut. Auch die Schachtelgröße hätte durchaus auf die Hälfte reduziert werden können, denn wenn das gesamte Spielmaterial ausgepöppelt ist, findet sich sehr viel Luft in der Schachtel.

Trotzdem kann Robin von Locksley gerade als einfaches und schnell zu spielendes 2-Personenspiel mit hohem Wiederspielwert Familienspielern durchaus empfohlen werden. Vielspieler werden sich hingegen auf Dauer, auch wegen des Glücksmomentes, unterfordert fühlen.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Beschriftung der Ruhmesplättchen Vorderseite deutsch/ Rückseite englisch
  • hoher Wiederspielwert durch Varianz der Ruhmesplättchen
  • Einsteigerfreundlich
  • Wettlauf bis zum Schluss spannend

Minus

  • thematisch schlechte Einbindung
  • kaum Atmosphäre
  • nicht zu unterschätzender Glücksfaktor
  • leider viel Luft in der Schachtel
  • Vielspieler werden unterfordert sein

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 15 bis 30 Minuten
Preis: 26,49 Euro
Erscheinungsjahr: 2019
Verlag: Wyrmgold
Autor: Uwe Rosenberg
Grafiker: Maren Gutt
Zubehör:

1 Spielanleitung (deutsch, englisch)
60 Beuteplättchen (jeweils 10 in sechs Farben)
2 Robins (Holzfigur in beiden Spielerfarben)
2 Barden (Holzfigur in beiden Spielerfarben)
8 Ruhmesplättchen (Tag)
8 Ruhmesplättchen (Nacht)
4 Eck-Ruhmesplättchen (Tag)
4 Eck-Ruhmesplättchen (Nacht)

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