Natives

Der Winter kommt!
Bereite deinen Stamm auf die bevorstehende vierte Jahreszeit vor. Sie wird kalt und entbehrungsreich. Lege rechtzeitig Nahrungsvorräte an, um am Ende als ruhmreichster Stammesführer in die Annalen deines Volkes einzugehen.

Du bist der Stammesführer stolzer Ureinwohner und verantwortlich für die Geschicke und das Überleben deines Volkes. Der Kampf um die knappen Nahrungsvorräte in der Natur ist hart und nicht immer erfolgreich. Schicke deine Farmer, Jäger und Fischer aus, dezimiere feindliche Stämme und vergrößere deine Gefolgschaft. Höre auf die Stimmen deiner Urahnen und gewinne den Wettstreit der Stämme.

In diesem Kartenspiel startet jeder Spieler mit einem Stamm aus sieben Mitgliedern, die alle ein spezielles Können vorweisen. Die sieben Karten legt jeder Spieler in einer vorgegebenen Reihenfolge vor sich aus. Im Verlaufe einer Partie vergrößert sich der eigene Stamm und je mehr Stammesmitglieder sich auf etwas spezialisiert haben, um so mehr Nutzen können sie zum Wohle des Stammes beitragen. Neue Stammesmitglieder sind in den Spielerfarben markiert, wobei zweifarbige immer nur einen, einfarbige dagegen zwei Punkte wert sind. Wer in seinem Stamm eine fremde Farbe aufnimmt, verliert bei der Schlusswertung Punkte, während sein Gegenüber welche gewinnt.

Spielablauf

Natives verläuft über mehrere Runden, in denen jeder Spieler seinen Spielzug in drei Schritten ausführt: Wer am Zug ist (1) zieht zunächst eine Karte vom Nachziehstapel und legt sie offen in die Prärie, wo zu Beginn bereits einige Karten offen ausliegen. Dann kann er (2) entscheiden, ob weitere dazu kommen sollen: Er darf dann noch so viele Karten nachlegen, wie er Kundschafter in seinem Volk hat - zu Beginn also mindestens eine.

Als dritten Schritt (3) aktiviert der Spieler eine seiner Stammeskarten und darf sich dann so viele Karten aus der Prärie nehmen, wie er entsprechende Stammesmitglieder für diese Aktion hat. Wählt er zum Beispiel den Ältesten und hat noch zwei zusätzliche ausliegen, darf er drei neue Stammesmitglieder aus der Prärie nehmen. Diese legt er dann sofort nach seiner Wahl unterhalb der zu Beginn ausgelegten Reihe an. Damit vergrößert sich nicht nur sein Stamm, sondern auch die Anzahl der Aktionen, die er ausführen darf. Drei neue Krieger zum Beispiel werden unter die Kriegerkarte gelegt und können ab der nächsten Runde dann vier Karten aus der Prärie als Gefangene nehmen. 

Ausliegende Totems dürfen nur von Schamanen aus der Prärie genommen werden. Sie bringen bei Spielende entsprechend ihrer Fähigkeiten zusätzliche Punkte, gleich wie die Gefangenen der Krieger, die mit jeweils einem Punkt zu Buche schlagen. Die von Farmern, Fischern und Jägern angebaute oder erbeutete Nahrung bringt je Karte Punkte entsprechend ihrem Aufdruck.

Während neue Stammesmitglieder immer aufgefächert unterhalb der eigenen Reihe angelegt werden, geschieht dies mit Mais, Fisch und Bison oberhalb. Auch die Gefangenen und die Totems kommen nach oben. Sobald ein Spieler die Karte "Es ist Winter" vom Präriestapel aufgedeckt hat, ist das Spielende nah. Nachdem dieser Spieler seinen Zug ganz normal durchgeführt hat, wird die Runde noch zu Ende gespielt. Es kommen also alle bis auf den Startspieler noch einmal dran.

Danach wird abgerechnet. Für alle neuen Stammesmitglieder der eigenen Farbe gibt es einen oder zwei Punkte, auch für die, die bei den Gegnern liegen. Für Fremde werden dagegen Punkte abgezogen. Hinzu kommen noch Punkte für die Gefangenen, die Nahrung und für die Auswertung der eigenen Totems. Wer die meisten Punkte sammeln konnte gewinnt.

Drei Erweiterungen bringen Vielfalt

Wer Natives bereits einige Male gespielt hat, freut sich auch über die Erweiterungen, die gleich mitgeliefert werden. Immerhin gut ein Drittel aller Karten sind dafür vorgesehen. "Die Rituale", "Die Jahreszeiten" und "Die Seele der Prärie" bringen noch einmal zusätzliches Flair ins Spiel, ohne mit neuen Regeln zu überfrachten. Während zu Beginn immer nur eine der Erweiterungen dazugenommen werden sollten, kann das sukzessive erhöht werden, was auch den Wiederspielreiz erhöht.

Spieletester

17.09.2019

Fazit

Natives besticht vor allem durch ein sehr schönes Spielgefühl, welches sofort jeden mitzunehmen weiß. Auch für Neulinge ist der Zugang mehr als einfach, weil die Grundregeln schnell verinnerlicht sind und keine Fragen offen lassen. Die schrittweise Hinzunahme der Erweiterungen machen das Kartenspiel interessanter, ohne dass insgesamt der Flair verloren geht. Vielmehr kann damit die Komplexität dieses atmosphärisch dichten Kartenspiels auf sehr einfache Art und Weise gesteuert werden.

Natives spielt sich von Anfang an ohne Haken und Ösen, ist regeltechnisch schnell vermittelt und kam in meinen Spielgruppen durchweg sehr gut an. Auch die Aktionen der einzelnen Stammesmitglieder sind schnell verinnerlicht. Natürlich spielt auch ein wenig Glück hinein, wenn neue Karten in der Prärie ausgelegt werden, die dann statt mir eher den Mitspielern zum Vorteil gereichen.

Während zu Beginn jeder versucht, seinen eigenen Stamm zu erweitern, ohne dabei die punkteträchtige Nahrung außer Acht zu lassen, versucht man zum Ende hin auch auf die Auslage der anderen schauen. Die zahlenmäßige Verteilung der Totems und Nahrungskarten sollte man vor Augen haben, um nicht auf das falsche Pferd zu setzen und am Ende Punkte einzubüßen.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • drei Erweiterungen werden gleich mitgeliefert
  • atmosphärisch
  • leichter Zugang
  • passende, tolle Illustrationen
  • viel Spiel für wenig Geld

Minus

  • -

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Besucherkommentare

Irina | 12.02.2021

Absoluter strategischer Hit. Spannend und lehrreich. Trainiert Fähigkeiten, die auch im Leben gut zu gebrauchen sind. Zieht einen hinein, sodass man für eine Weile die Alltagsrutine vergisst. Spielen seit einem Monat unentwegs, und es wird noch immer spannender. Tolles Werk!

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 20 bis 30 Minuten
Preis: 12,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2019
Verlag: Kosmos
Genre: Karten , Mehrheiten
Zubehör:

200 Karten
1 Anleitung

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