Zwischen zwei Schlössern

My home is my castle. Schön wäre es! Jeder Spieler baut zwei Schlösser, sitzt aber genau dazwischen. Oder anderes gesagt: Man baut mit jedem Sitznachbarn gemeinsam ein Schloss. Dabei möchte man niemanden übervorteilen.

Aufbau

Der Aufbau ist rasch erledigt: Die Plättchen werden in die Halter gelegt, zwischen zwei Spieler wird ein Thronsaal gelegt und jeder bekommt eine Übersichtskarte. Los geht's!

Plättchen verteilen

Gespielt werden zwei Durchgänge à vier Durchgänge. Am Beginn jedes Durchgangs nimmt sich jeder Spieler neun Raumplättchen aus dem Halter. Von denen sucht er sich zwei aus. Haben alle Spieler gewählt, werden diese Plättchen aufgedeckt und es beginnen die Verhandlungen. Welches Plättchen baut man in sein linkes Schloss ein? Welches in das rechte? Man berät mit seinen Sitznachbarn, welches Plättchen man in welches Schloss, und vor allem auf welchem Platz genau, einbauen will.
Meist hat man sich ja schon bei der Auswahl der Plättchen etwas gedacht, es passiert also sehr selten, dass jemand sagt „dein hier vorgesehenes Plättchen ist Blödsinn, bauen wir lieber das andere ein”. Vor allem hätte man dann erhöhten Diskussionsbedarf mit seinem anderen Partner ...
Anschließend werden die restlichen Plättchen weitergegeben. Nach vier Durchgängen wird das eine Restplättchen aus dem Spiel genommen und es startet der zweite Durchgang. Dieser läuft im Prinzip wie der erste, allerdings werden die Plättchen in die Gegenrichtung weitergegeben.

Wertung

Am Ende wird jedes Schloss für sich gewertet. Dafür muss für jeden einzelnen Raum ermittelt werden, wie viele Punkte er bringt. Die entsprechenden Punktezahlen trägt man am Wertungsblatt ein, addiert und erhält das Gesamtergebnis. Nun kommt der spannende Augenblick: Wer hat mit welchen Schlössern wie viele Punkte gemacht? Die Freude währt nur kurz, denn mindestens 50% seiner Punkte verliert man sofort wieder. Warum? Ganz einfach: Es geht nur jenes meiner beiden Schlösser in die Wertung ein, das die geringere Punktezahl erreicht hat.

Wer das beste dieser „schlechten” Schlösser hat, hat das Spiel gewonnen. Im Falle eines Gleichstands (der deutlich seltener Eintritt, als man im ersten Moment meinen könnte), zählt dann doch auch wieder die Zahl des höheren Schlosses, sie ist dann der Tiebreaker.

Spieletester

08.06.2019

Fazit

Zwischen zwei Schlössern ist, soviel möchte ich schon vorwegnehmen, ein wunderbares Spiel. Man ist stets in Gesprächen mit seinen direkten Sitznachbarn und baut stets konstruktiv an seinen beiden Schlössern. Zu sagen „Mein Sitznachbar hat ein so großartiges Schloss auf seiner anderen Seite, da mache ich das Schloss zwischen uns madig” bringt gar nichts, da es ja dann auch für mich automatisch das schlechtere sein wird. Man muss aber auch sagen, dass es schier unmöglich ist, bei jedem Schloss den aktuellen Wert im Blick zu halten. Mit jedem Plättchen kommen nämlich (hoffentlich) Punkte in mehreren Räumen hinzu. Man ist also stets bemüht, konstruktiv an den beiden Schauplätzen zu arbeiten. Am Ende wird es besonders spannend: Welches Schloss hat wie abgeschnitten? Auf jeden Fall wird es ein knappes Rennen.

Das Spiel hat eine tolle Ausstattung. Es liegt aber nicht nur daran, dass jeder, der es einmal probiert hat, es nochmal spielen will. Die Spieldauer ist nicht übermäßig lang, somit lässt sich das leicht bewerkstelligen. Beim zweiten Anlauf kann man auch schon selbst die Wertung durchführen, die beim ersten Mal (zumindest bei den ersten beiden Schlössern) doch lieber gemeinsam durchgeführt wird. Es ist aber keineswegs so, dass Zwischen zwei Schlössern ein kompliziertes Spiel wäre. Ganz im Gegenteil: Es besticht durch einfache Regeln, die jeder sofort verstanden hat und die durch Symbole gut unterstützt werden.

Zwischen zwei Schlössern ist jedem zu empfehlen, der einen ausreichend großen Tisch sein Eigen nennt. Ein handelsüblicher Esstisch reicht für vier bis fünf Personen. Das Spiel funktioniert mit allen Spielerzahlen zwischen drei und sieben gleich gut, lediglich zu zweit läuft es etwas anders: Da baut man gemeinsam eine dritte Burg als fiktiven Spieler.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Einfache Regeln
  • Spannend bis zum Schluss
  • Geeignet für Gelegenheits- und Expertenspieler
  • tolle Ausstattung
  • hoher Wiederspielreiz

Minus

  • braucht viel Platz am Tisch

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 7
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 45 bis 60 Minuten
Preis: 40,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2018
Genre: Taktik
Zubehör:

147 Raumplättchen
48 Sonderraumplättchen
7 Thronsaalplättchen
28 Bedienstetenplättchen
20 Bonuskarten
7 Übersichtskarten
7 Schlossfiguren
1 Wertungsblock
2 Plättchenhalter
1 Spielanleitung

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