Fernab der Zivilisation, im Outback von Australien, benötigen die Ranger Hilfe bei der Ansiedlung von Tieren, die im Landesinnern fast ausgestorben sind. Mit ihrem Jeep bringen sie die Tiere dorthin, wo sie eine neue Heimat finden sollen.
Jeder Spieler hat ein eigenes Outback-Tableau, in dem zeilenweise auf sechseckigen Feldern die Tiere ausgesiedelt werden. Je mehr Tiere der gleichen Art nebeneinander platziert werden, umso mehr Siegpunkte gibt es dafür. Doch Vorsicht, je größer die Zeilennummer der Platzierung, umso mehr Würfelsymbole des betroffenen Tieres muss der Ranger aufbieten. Doch der Reihe nach.
Outback ist im Prinzip ein Würfelspiel, bei dem die gewonnenen Tierplättchen möglichst punkteträchtig auf dem eigenen Teil des Outbacks platziert werden. Vor dem Auswürfeln wird der dreidimensionale Papp-Jeep mit fünf Tierplättchen bestückt. Wer am Zug ist, darf bis zu dreimal mit den sechs Würfeln des Grundspieles würfeln. Hierbei sollte man sich auf die Symbole konzentrieren, die auch wirklich auf dem Jeep ausliegen. Es nutzt also wenig, viele Koalas zu würfeln, wenn dieser putzige Zeitgenosse gar nicht auf dem Jeep sitzt.
Nach der Würfelphase darf ein Ranger dann alle Tiere nehmen, von denen er Symbole gewürfelt hat. Da im eigenen Outback die erste Reihe bereits mit einer Zwei beginnt, benötigt er aber mindestens zwei gleiche Symbole. Ansonsten darf er sich alle Tiere nehmen und in die entsprechende Reihe seines Tableaus legen.
Strategische Komponente
Theoretisch sind also maximal drei Tiere möglich, die ausgesiedelt werden können. Ob dies dann strategisch so gut ist, stelle ich mal in Frage, denn dann wäre sofort die erste Reihe komplett belegt. Gelingt in einem späteren Zug nicht mindestens ein Dreier für eines der auf dem Jeep ausliegenden Tiere, gilt dies als ein Fehlwurf. Der Ranger muss dann ein Plättchen aus dem Beutel ziehen und es mit der Rückseite auf sein Tableau legen. Diese Ödnis ist nun verloren und bringt am Ende zwei Minuspunkte.
Ansonsten gibt es beim Aussiedeln eines Tieres einen Punkt. Liegen noch weitere derselben Tierart in der gleichen Tiergruppe aus, gibt es je Plättchen einen weiteren Punkt. Somit lässt sich die Ausbeute für diese Tierart in jeder Runde steigern.
Trickreiche Punkteleiste
Ein kniffliges Element bei Outback ist die zweigeteilte Punkteskala der einzelnen Tiere. Zum einen zeigen die Marker das entsprechende Tier in zwei verschiedenen Ausrichtungen, je nach dem, ob sie links oder oben angelegt werden müssen. Zum anderen werden in der Schlusswertung nur die untersten drei Tiermarker auf der linken Skala gewertet. Alle Marker, die oben bereits umgesprungen sind, beginnen wieder bei "1", gehen aber alle in die Wertung mit ein.
Wer es schafft, drei gleiche Tiere anzusiedeln, nimmt sich ein entsprechendes Bonusplättchen und legt es auf das erste freie Bonusfeld in seinem Outback und trägt die so erreichten Punkte auf der Punkteskala für dieses Tier ab. Das erste Tier bekommt einen Punkt, das zweite zwei und so weiter.
Sobald ein Ranger alle Felder seines Tableau mit Plättchen belegt hat, wird die Runde noch zu Ende gespielt und die Schlusswertung bestimmt den Sieger. Hier zählen die Siegpunkte der drei untersten Marker auf der linken Seite und alle auf der oberen. Jede Ödnis bringt zwei Minuspunkte ein. Bei einem Gleichstand gewinnt, wer mehr Bonusplättchen erspielt hat.
Outback Plus
Mit dieser Spielvariante ändern sich ein paar Regeln und neues Material kommt hinzu. Gleichzeitig werden die Bonusplättchen aus dem Spiel genommen und durch andere ersetzt. Ein siebter Würfel kommt hinzu und gespielt wird mit der Rückseite der Spielertableaus. Dort ist jede Reihe um ein zusätzliches Feld erweitert und eine siebte Reihe kommt hinzu. Der damit verbundenen größeren Ablage wird durch mehr erreichbare Punkte auf der Punkteskala Tribut gezollt.
Der Spielablauf ist ansonsten gleich, allerdings schaut man am Ende seines Zuges auf die ausliegenden Bonusplättchen, von denen man dann alle nehmen darf, deren Bedingungen erfüllt wurden. Im Gegensatz zum Grundspiel, wo die Bonusplättchen Punkte für die entsprechenden Tiere brachten, werden die neuen Bonis erst am Ende des Spieles zum erreichten Punktestand dazu addiert.
In einer zusätzlichen Variante wird vor Spielbeginn eines der vier Wertungsplättchen für verlorene Felder ausgelegt. Damit könnten einem die Ödnis-Plättchen auf dem eigenen Tableau teuer zu stehen können.
Spieletester
Fazit
Das Material ist sehr schön illustriert und bis auf die Punktemarker und deren Einbuchtungen in den Spielertableaus auch haptisch ansprechend. Weil aber die Tableaus auf dem Spieltisch leicht verrutschen können, ist die an sich gute Sache mit den Punktemarkern eher suboptimal. Insgesamt ist dies allerdings Jammern auf hohem Niveau, denn Outback kam bei meinen Spielpartnern trotzdem mehr als gut an und kann wärmstens empfohlen werden.
Vielspieler und entsprechende Nerds werden vielleicht nicht so viel Spaß haben, weil der Glücksanteil durch das Würfeln und vorherige Ziehen der Tierplättchen aus dem Stoffbeutel nicht berechenbar ist. Aber auch hier ist Outback wegen seiner geringen Spielzeit etwas für einen Aufwärmer oder Absacker.
Plus
- tolles Material
- einfache Spielregeln
- trickreiche Punktewertung
- zusätzliche Spielvarianten mit eigenem Material
Minus
- Punktemarker etwas fummelig
- Spielertableaus verrutschen leicht und bringen dann die Punktemarker durcheinander
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Details
90 Tierplättchen
20 Bonusplättchen
7 Tierwürfel
20 Punkteanzeiger
4 Spielertableaus
1 Jeep
1 Anleitung
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