Architectura

Die namhaftesten Architekten haben sich versammelt, um eine prunkvolle Stadt mit den schönsten Theatern, Glashäusern und Tavernen zu errichten. Jeder Architekt will den bedeutsamsten Teil zur Stadtkonstruktion beitragen. Doch solch große Ambitionen führen unvermeidlicherweise zu einem erbitterten Wettstreit.
Zwei Spielvarianten

Während im Grundspiel alle Spieler mit identischen Kartendecks den Kampf um das meiste Ansehen aufnehmen, kommt für Fortgeschrittene ein Set Zusatzkarten hinzu, mit denen bestimmte Grundspielkarten ersetzt werden. Dies erhöht den Reiz und die Varianz, und auch minimal den Langzeitspielspaß.

Die Grundregeln bleiben bei beiden Varianten gleich. Im Laufe einer Partie Architectura verwandelt sich der Spieltisch in ein Raster aus Häuserblocks und Straßen. Durch das Ablegen eines Gebäudes wird der Wert angrenzender Gebäude beeinflusst oder bis zur Höchststrafe sogar komplett zerstört. Maximal acht Blocks darf eine Straße lang sein und es gibt so viele davon wie Spieler teilnehmen.

Wer am Zug ist, spielt lediglich eine Karte aus der Hand aus, führt eventuell deren Effekt aus und zieht wieder Karten bis zum Handkartenlimit nach. Normalerweise beträgt dieser drei Karten, kann aber durch Gebäudezusatzkarten wie Obelisk oder Museum erhöht werden.

Direkt nach dem Auslegen wird der Wert der neuen Karte mit der links angrenzenden verglichen und eventuell wird die bereits ausliegende Karte um einen Wert reduziert oder erhöht. Ist der Wert der neuen Karte gar doppelt so groß, zerstört dies die linke Karte und sie wird umgedreht. Dieser Bauplatz ist fortan wieder nutzbar, indem eine andere Karte darauf gelegt werden kann. Weitere Effekte können das Tauschen, Drehen oder Entfernen von Karten, das Wiederaufbauen einer zerstörten Karte oder auch das Ausschütten von Siegpunkten am Ende des Spieles sein.

Sobald alle verfügbaren Straßen mit jeweils acht Gebäudekarten belegt sind und/oder keiner der Bauherren mehr eine Karte ausspielen kann, endet Architectura. Dann zählen alle Spieler die Werte ihrer ausgelegten Gebäudekarten zusammen und wer davon die meisten hat, gewinnt.

Spieletester

Fazit

Architectura ist ein Stadtbauspiel mit Karten. Während im Grundspiel alle Spieler über die selben Karten verfügen und der Spielablauf weniger spannend verläuft, kommt mit den Zusatzkarten für Fortgeschrittene deutlich mehr Pepp in die Sache. Spielen alle mit den selben Karten, fehlt dem Spiel eindeutig der Reiz. Auch der Glücksanteil durch das Nachziehen vom eigenen Kartenstapel ist natürlich enorm und wer nur schwache Karten auf der Hand hat, der wird selten Großes bewirken können. Allzuviel passiert durch an Anlegen von Karten in Bezug auf deren Effekte nicht. Werte durch Drehen verändern, Gebäude tauschen, zerstören oder ganz entfernen klingt nicht so spannend und ist es auch nicht. Wer etwas innovativ Neues erwartet, der wird leider enttäuscht - und genau so verliefen auch viele meiner Testrunden.

Wer zerstörte Gebäude wieder aufbauen darf, der muss sich schon sehr gut merken, wo eine seiner umgedrehten Gebäudekarten liegt, denn die Rückseite aller Karten ist einheitlich. Da hätte eine Kenntlichmachung der Spielerfarbe gut getan. Mir lag nur die englische Version vor, eventuell ist das in einer deutschen Ausgabe verbessert worden. Das Auslegen diverser Karten erfordert manchmal auch eine gewisse Merkfähigkeit, wenn auf der Karte zum Beispiel steht, dass die nächste Karte geschützt ist, also einen Schutzmarker bekommt, oder auf einen beliebigen Wert gedreht werden darf.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • schöne Illustrationen

Minus

  • einheitliche Kartenrückseiten erschwert das Auffinden eigener Gebäude
  • Spiel plätschert ohne großen Spannungsbogen so vor sich hin

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 bis 45 Minuten
Preis: 13,50 Euro
Erscheinungsjahr: 2018
Verlag: Hobby World
Genre: Karten , Taktik
Zubehör:

72 Karten
8 Häuserblock-Karten
8 Schutzmarker
1 Spielregel

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