Circus Maximus

Das Volk verlangt nach Brot und Spielen. Dem wollen wir nicht im Wege stehen; wir wollen dem Volk helfen! Nicht ganz uneigennützig, versteht sich.

Als Händler sind wir in Rom unterwegs. Da kann es nie schaden, die Gunst von Julius Cäsar auf seiner Seite zu haben. Was geschieht also in Runde 1? Wir steigern um diese Gunst. Eigentlich sind es mehrere Günste, die unter den Spielern verteilt werden können.
Weiter geht es mit den Tickets für die Veranstaltungen (die unter anderem im berühmten, hier namensgebenden Circus Maximus stattfinden). Wieder geschieht die Verteilung über eine Versteigerung.
Schlussendlich wollen wir Besucher dazu bringen, uns die soeben gekauften Tickets wieder abzukaufen - der Rubel ... äh ... die Sesterze soll rollen! Die Verteilung der Besucher erfolgt - wie sollte es anders sein - mittels Versteigerung.

Sehen wir uns den Versteigerungsmechanismus im Detail an: Jeder Spieler hat acht Händler, die ein Können von 1 bis 8 Punkten aufweisen. Weiters haben sie 0 bis 3 Münzen aufgedruckt, was proportional zum Können geschehen ist. In der Versteigerung kann man einzeln (reihum) Händler entsenden, durchaus mehrere an einen Schauplatz. Jetzt kommt aber die Auswertung ins Spiel: Es wird nur solange ausgewertet, bis alle Karten eines Schauplatzes verteilt sind bzw. jeder Spieler mindestens eine Karte erhalten hat; je nachdem, was eher der Fall ist. Es wird also immer wieder passieren, dass gesetzte Händler leer ausgehen!

Es wartet aber noch eine weitere Falle auf die Händler: Die Zahl der Tickets ist stets um eins größer als jene der Besucher. Man muss also gut abwägen, ob sich der Einsatz eines weiteren Händlers lohnt. Andererseits zeigt die Praxis, dass durch den Verteilungsmechanismus so gut wie nie alle Tickets unters Volk gebracht werden - die Nachfragenot relativiert sich also.

Zurück zur Frage "Setze ich einen weiteren Händler oder lieber nicht?": Wenn ich einen Händler an keiner der fünf Stationen (Cäsars Gunst, Tickets, drei Veranstaltungsorte) einsetze, erhalte ich die aufgedruckten Münzen gutgeschrieben. Verbrauchte Händler bringen direkt keine Punkte; habe ich allerdings mein Ticket erfolgreich an den Mann oder die Frau gebracht, bekomme ich den Wert des Tickets und den Wert des Besuchers (nicht jeder ist gleich zahlungskräftig) notiert.

Ist eine komplette Runde in oben genannter Form absolviert, gehen alle Händler an ihre Besitzer zurück. Ticket- und Besucherkarten werden ebenfalls eingesammelt und gemischt. Anschließend laufen zwei weitere Runde nach demselben Muster ab. Am Ende gewinnt, wer in Addition die meisten Punkte holen konnte.

Bei Circus Maximus gibt es soooo vieles zu bedenken: Welche/Wieviele Händler schicke ich diesmal aus? Interessiert mich eine der verfügbaren Günste, kann ich diese (in dieser oder einer folgenden Runde) gut brauchen? Vor allem das Startspielerrecht ist nicht zu verachten! Macht es Sinn, ein weiteres Ticket zu erstehen? Warten gut betuchte Abnehmer darauf? Oder habe ich sogar bessere Aussichten, wenn ich die Münzen für den nicht eingesetzten Händler kassiere? In manchen Fällen ist es wirklich letztere Möglichkeit. Vor allem in den ersten Partien kann es einem Unerfahrenen passieren, dass er weniger als 10 Punkte durch den Verkauf von Tickets einfährt - also weniger, als die Händler wert sind.

In der Praxis tritt ein Umstand auf, der ein eigenartiges Gefühl aufkommen lässt: Da liegen doppelt so viele Tickets wie Spieler teilnehmen, aber oft kassieren die meisten nur eines davon - und etliche Karten fallen dem Verteilungsmechanismus zum Opfer. Das wirkt unbefriedigend. Man muss wirklich bei den Günsten sparen und später mit weniger gefragten Besuchern vorlieb nehmen, wenn man mehrere Tickets verkaufen möchte; mit der Gefahr, beim Verkauf ohne Kunde dazustehen!

Spieletester

16.12.2009

Fazit

Circus Maximus verlangt den Spielern viel Fingerspitzengefühl ab, ohne das man eine Partie eher frustriert als begeistert beendet. Neben den taktischen Überlegungen ist der Spielablauf sehr monoton: Händler legen, Händler legen und nochmals Händler legen. Dabei ständig die Reihenfolge bestimmen, also Karten schieben. Am Rundenende ist die Sortierung der Karten eine lästige Unterbrechung, die recht zeitintensiv ist. Man darf also zusammenfassen: eine Partie dauert recht lange, hält aber wenig Abwechslung bereit. Man muss ein Fan von absolut strategischen Spielen sein, um hieran Gefallen zu finden. Positiv ist hervorzuheben, dass die Spieler absolute Chancengleichheit haben und Glück eine sehr untergeordnete Rolle spielt. Die Ausstattung, in einer schicken Metalldose, kann sich sehen lassen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 5
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 60 Minuten
Preis: 10,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2008
Verlag: Pegasus Spiele
Grafiker: Claus Stephan
Genre: Karten
Zubehör:

110 Spielkarten (Händler, Tickets, Besucher,...), 1 Anleitung; verpackt in einer Metalldose

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