Insel in Sicht
Um die Beute zu schützen, muss sie nach Tortuga gebracht werden, denn nur dort ist sie sicher vor den anderen Räubern. Auf einem zweiteiligen Spielertableau markiert ein Freibeuter in mehreren Bereichen seine Stärken und Fähigkeiten mittels seiner eigenen fünf Würfel. Schiffs- und Piratenmarker geben dabei an, wie viele Schatztruhen mit der eigenen Flotte und Crew transportiert werden kann, aber auch die maximale Stärke bei Kampfhandlungen.
Der Spielablauf sieht mehrere Runden mit jeweils drei Phasen vor. Zunächst würfeln alle Seeräuber ihre fünf Sechsseiter und legen diese auf die Ablageflächen für die Aktionen Flotte ausbauen, Crew anheuern, Schatzsuche, Entern und Überfallen ab. Jeder einzelne Würfel zeigt auf seinen Seiten alle fünf verfügbaren Einsetzmöglichkeiten mit unterschiedlichen Stärkewerten. Zusätzlich zeigt die sechste Seite ein Totenkopfsymbol, das als Joker verwendet werden kann.
Yo-ho-ho, beim Klabautermann
Sind alle Würfel auf dem Tableau abgelegt, beginnt die Phase zwei mit den eigentlichen Spielaktionen, bei der die Seeräuber ihre Flotte ausbauen, weitere Piraten anheuern und sich auf Schatzsuche begeben. Zusätzlich können auch Schätze der anderen Piraten erbeutet werden. Wer welche Aktion durchführt, wird mittels der platzierten Würfel entschieden. Dazu werden die Werte der jeweiligen Würfel addiert und mit eventuellen Bonuspunkten durch Vorteilsplättchen erhöht. Nur die Seeräuber mit dem besten und zweitbesten Ergebnis dürfen in dieser Runde die Aktion nutzen, wobei der Zweitplatzierte immer eine etwas abgeschwächte Aktion durchführt. Alle anderen Seeräuber gehen bei dieser Aktion leer aus.
In der dritten Phase werden die erbeuteten Schatztruhen bewegt. Sie sind das eigentliche Kernelement im Spiel. Nach ihrer Erbeutung werden sie zunächst im eigenen Inselbereich gesichert, dann von der Crew zwischengelagert, um sie schließlich mit der eigenen Flotte nach Tortuga zu bringen, wo sie erst einmal sicher sind. Sobald es einer der Freibeuter schafft, sechs Schatzkisten in Tortuga abzuladen, endet das Spiel mit der Schlusswertung.
Für jede erbeutete Schatztruhe gibt es Punkte je nach Lagerort, wobei es in Tortuga drei, im Flottenbereich zwei und im Crewbereich einen Punkt je Truhe gibt. Lilafarbene bringen jeweils das Doppelte. Dann gibt es noch drei Punkte für farbige Sets, hier gelten weiße Truhen als beliebige Farbe, quasi wie ein Joker. Jedes erreichte Feld auf der Flotten- und Crewleiste bringt einen Punkt, genau wie jede dargestellte Münze auf gesammelten Schatzplättchen. Wer jetzt die meisten Punkte sammeln konnte, gewinnt Tortuga.
Spieletester
Fazit
Tortuga ist ein flottes Würfelspiel ohne taktischen Tiefgang. Das wäre durch die Verwendung der glücksabhängigen Würfel auch nur schwerlich möglich. Landratten könnten sich schwer tun mit der Interaktion, die sich überwiegend auf das Kapern von Schatztruhen oder dem Hinunterstufen von Crew- und Flottenmarker beim Gegner bezieht. Nur echte Seebären mit dickem Fell und einer gewissen Leidensfähigkeit werden auf der Piraten-Insel mitten in der Karibik ihren Spaß an der Würfel-Zockerei haben.
Tortuga ist ein kurzweiliges Familienspiel, wenn gleich man im Kampf um die Schatztruhen nicht zu zimperlich sein darf. Wegnehmen und Kaputtmachen ist zwar nicht im Sinne einer harmonischen Familie, bei der ja bekanntermaßen Jung und Alt zusammen kommen, um einem friedlichen Zeitvertreib zu frönen, doch wer das ausblenden kann, wird mit einem turbulenten und grafisch ansprechendem Spiel belohnt.
Plus
- grafisch ansprechendes Material
Minus
- kein taktischer Tiefgang
Kommentar verfassen
Details
40 Schatztruhen
4 Schiffsmarker
1 Stoffbeutel
20 Würfel
1 Insel
4 Sichtschirme
30 Schatzplättchen
4 Spielertableaus
1 Startspielermarker
4 Piratenmarker
20 Vorteilsplättchen
1 Spielanleitung
Statistik
Derzeit findest Du auf spieletest.at
7547 Gesellschaftsspiele-,
1668 Videospielrezensionen
2242 Berichte.