Cop & Killer

Hiermit stelle ich die im positiven Sinne bescheuertste Idee der Essener Messe 2007 vor: "Cop & Killer". (Obwohl: Das Wurfstern-Schleudern der Yakuza-Erweiterung von Cash & Guns macht auch mächtig Laune...)

Ein Attentat soll verübt werden, und zwar gar böse, hinterhältig und wenn möglich letal. Diese Situation erfordert sofortige Nachforschungen... Ein Fall für CSI Mistelbach. 
Der Attentäter sieht das natürlich etwas anders: Der muss nun schnell zur Tat schreiten, bevor die Cops das Unternehmen vereiteln können. 
Und dann gibt's da noch prinzipiell Unbeteiligte mit Alibi... doch neutral ist keiner davon.


Das Spiel:

Der Spielplan ist in zwei Abteilungen aufgeteilt: Kommissariat und Tatort. Es werden Plättchen verteilt, die den Spielern die Identitäten "Killer", "Target" (also Opfer des Anschlags), "Cop" oder "Neutrale Person mit Alibi" zulosen.

Danach werden erst einmal unter dem Tisch geheim diese Kärtchen getauscht. Sie alle haben dabei eine eindeutige Form: Alibis sind dreieckig, der Cop rechteckig, der Killer rund und das Target quadratisch. Unter dem Tisch kann man sein Plättchen an den linken oder rechten Nachbarn weitergeben. Hält man eine Identität in der Hand, die man behalten möchte, legt man eine Hand auf den Tisch. Haben dies alle getan, geht das Spiel los. Die Identitäten der Spieler sind dabei noch geheim !!!

Jeder Spieler würfelt mit zwei Würfel und zieht mit einer Figur in Form einer Patrone um die Anzahl eines der beiden Würfel weiter. Leider kostet diese Figur dem Verlag mindestens zwei Ausstattungspunkte, das Ding wurde nämlich grausam schlecht gewichtet: Wenn die Figur stabil stehen soll, muss man sie so aufstellen, dass die Seite, die die Figur als "Patrone" erkennen lässt, nach unten und die unschöne Unterseite nach oben. Stellt man sie so auf, dass sie wie eine coole Patrone aussieht, fällt das Ding dauernd um. Grlmx...

Egal, weiter im Text: Landet die Figur auf einem leeren Feld, passiert nix, andernfalls erhält der Spieler je nach Feld einen Chip in der Farbe des Cops (blau) oder in der Farbe des Killers (rot), wobei am Tatort mehr rote Chips und im Kommissariat mehr blaue Chips eingesammelt werden können.

Zudem hat jedes dieser Felder eine Funktion, die in den meisten Fällen dazu dient, die Identitäten der Spieler zu offenbaren. Hier wurde durchaus auf Abwechslung geachtet: Von "Frage einen Spieler, ob er das Target ist." bis hin zu "Alle Spieler müssen Ihre Identität offenbaren" ist alles dabei. Zudem gibt es noch ein Feld, dass zwischen den Plänen wechseln lässt (dargestellt durch einen Autoschlüssel), und Felder, die den Höhepunkt einer jeden Runde einläuten.

Dieser "Höhepunkt" besteht aus dem Versuch des Cops, den Killer zu verhaften, oder den Versuch des Killers, das Target zu killen. In beiden Fällen müssen die beiden beteiligten Identitäten aber bereits offenbart sein.

Und jetzt wird's endlich bescheuert: Dem Spiel liegen zwei Karten mit dem Aufdruck "Bang Bang" und "Hands Up!" bei, außerdem noch eine Spielzeugpistole mit Saugnapfpfeil und ein Kartonteil "Police Line - Do Not Cross", das am Boden aufgelegt wird. Von dieser Linie aus muss der Cop bzw. Killer nun mit der Pistole seine Tafel treffen. Gelingt dies, erhält der Schütze einen Siegpunkt seiner Farbe (rot oder blau). Zudem zählen alle Spieler mit einer Identität "Alibi" und das "Target" die Chips, die sie für die Siegerseite gesammelt haben. Die Plätze 1 und 2 erhalten ebenfalls einen Siegpunkt. Für Heiterkeit sorgen hierfür zeitweise auch die vom Autor bei der Präsentation so bezeichneten "Suicide Targets", also Target - Spieler, die rote Chips gesammelt haben und somit schleunigst gekillt werden wollen. Das ist in diesem Spiel auch legitim, ein gekilltes Target hat keinen Malus, aber eben vielleicht einen rote Chips - Bonus.

Nach dieser Abrechnung werden unter dem Tisch nach obriger Regel wieder die Identitätsmarker herumgetauscht, wobei "Cop", "Target" und "Killer" ihre Identität ändern MÜSSEN. Ist die Tauschorgie beendet, geht eine neue Runde los.

Für jede Seite gibt es 10 Siegpunktmarker. Es werden so viele Runden gespielt, bis alle 10 Punkte einer Seite verteilt sind. Das Spiel ist dann zu Ende, der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt. Die Farben der Siegpunkte werden in der Endauswertung ignoriert.

Spieletester

24.06.2008

Fazit

Gott, ich LIEBE solche dämlichen Ideen !!!

Das Spiel kann man mit einem Satz definieren, den ich aus dem Blog des Mannes zitieren will, der es nach dem Kauf in Essen mit uns spielen durfte: "Fünf Erwachsene haben mit einer Spielzeugpistole auf ein Schild geschossen, auf dem 'Bang Bang' steht." Das stimmt insofern natürlich nur bedingt, als dass für die spätere Siegbedingung das Sammeln der Chips essenziell ist, aber wir alle wissen natürlich, was der Höhepunkt des Spieles ist, um den herum es inszeniert wurde.
Total abgedreht... ich liebe es.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 4 bis 10
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 40,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2007
Verlag: GameHeads
Grafiker: Hans-Jörg Brehm
Genre: Action
Zubehör:

1 zweiteiliger Spielplan
2 Würfel
1 Spielfigur in Form einer Patrone
10 blaue und 10 Rote Siegpunktmarker
10 Identitätsmaker
4 Zieltafeln (2x "Bag Bang", 2x "Hands Up!")
Eine Spielzeugpistole
2 Saugnapfpfeile
1 Anleitung

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