Zug um Zug - Skandinavien

Wird Zug um Zug ein Dauerbrenner wie Die Siedler von Catan? Vier Jahre nach der Auszeichnung zum Spiel des Jahres drängen massig Erweiterungen und Varianten auf den Markt. Im deutschsprachigen (und englischen) Raum kann man sich nun über etwas freuen, das ursprünglich nur für Skandinavien gedacht war: Das Zug zum Zug Skandinavien (im Original Menolippu Pohjoismaat - also "Fahrkarte in die Nordischen Länder"; im Englischen "Ticket To Ride Nordic Countries"). Es handelt sich hierbei um ein eigenständiges Spiel, an dem jedoch höchstens drei Spieler teilnehmen können. Warum das? Weil die skandinavischen Länder nur dünn besiedelt sind und sich selten größere Spielrunden zusammenfinden? Wir werden den offiziellen Grund wohl nie erfahren... Auf den Verkaufspreis hat die kleinere Ausstattung übrigens keinen Einfluss.

Die Grundregeln sind uns bestens bekannt und wurden nicht verändert. Wer an der Reihe ist, darf entweder
  • zwei Wagenkarten nehmen

  • eine Strecke nutzen

  • neue Aufträge ziehen

Wie üblich gibt es Wagenkarten im offenen Angebot und verdeckt vom Stapel. Neu ist jedoch, dass man nach einer offenen Lokomotive eine weitere Karte nehmen darf.
Der tiefere Sinn dahinter ist uns unklar, schließlich gab es Strecken für die Loks unbedingt erforderlich sind (Fähren übers Meer) auch schon bei Zug um Zug Europa. In Skandinavien darf man bei "normalen" Strecken ausschließlich Wagenkarten verwenden, Loks sind tabu.
Ebenfalls aus der Europa-Ausgabe bekannt: die Tunnel, deren Länge nicht genau vorhersehbar ist.

Was auf den ersten Blick auffällt: Es gibt nur wenige Doppelstrecken. Braucht man ja auch nicht, wenn nur so wenige Spieler am Tisch sitzen. Ebenfalls rasch bemerkt man, dass die Verbindungen verhältnismäßig kurz sind; zwei bis drei Stationen sind der Standard (vergleiche dazu das Original: nur der Ballungsraum im Osten weist viele kurze Strecken auf, im Hinterland sind vier bis sechs Stationen der Durchschnitt). Das hat zur Folge, dass man sehr viele Aufträge abschließen kann (bis zu ca. 10 Stück!) und die Aktion "Aufträge ziehen" vermehrt genutzt wird.

Spieletester

30.10.2008

Fazit

Zug um Zug Skandinavien spielt sich ganz flott. Es gibt viele Erfolgserlebnisse, da man viele Strecken besetzt. Gleichzeitig muss man taktisch vorgehen, da nur wenige Doppelstrecken existieren und man durch die Mitspieler von einem Gebiet ausgeschlossen werden kann. Der bislang etwas verwaisten Aktion "Aufträge ziehen" wurde deutlich mehr Leben eingehaucht. Eingehaucht wurde auch Atmosphäre, indem die Wagenkarten nordisch kühl mit Schnee illustriert wurden. Neben den positiven Effekten muss man aber auch die Einschränkungen sehen: Zum einen ist die Spielerzahl sehr unflexibel. Zum anderen zeigt der Spielplan ein starkes West-Ost-Gefälle; im Spiel zu zweit wird die Westküste mit den norwegischen Fjorden nur selten besucht, da dort sehr viele Tunnel lauern. Wer Zug um Zug in einer der bisherigen Varianten besitzt, braucht den neuen Spielort Skandinavien nicht zu besuchen. Insbesondere Besitzern von Zug um Zug Europa wird nichts Neues geboten, da Fähren und Tunnel bereits bekannt sind. Und bis Stockholm kommt man mit der Europakarte immerhin auch hoch. Apropos Karte: Wie mir von einer Skandinavien-Expertin glaubhaft versichert wurde, sind die Zugverbindungen für das Spiel stark stilisiert worden. Vor allem im hohen Norden würde man vergebens nach den Strecken aus dem Spiel suchen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 3
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 35,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2008
Verlag: Days of Wonder
Autor: Alan R. Moon
Grafiker: Julien Delval
Genre: Glück
Zubehör:

1 Spielplan, 120 Waggons, 157 Karten (96 Waggons, 14 Loks, 46 Aufträge und 1 Bonuskarte), 3 Zählsteine, 1 Anleitung

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