Fußball Taktik 2006

„Da kommen die Teams auch schon aus den Kabinen. Heute treffen die Gelben und die Blauen aufeinander, nachdem die Gelben gestern eine bittere Niederlage gegen das Team Rot einstecken mussten. Und da geht es auch schon los, der Schiedsrichter hat seine Stoppuhr in Gang gesetzt.“

Die Fußball-WM 2006 in Deutschland wirft ihre Schatten voraus: bereits jetzt 2005 ist Fußball Taktik 2006 zu haben. Das hoch gesteckte Ziel: Echtes Fußball-Feeling verbreiten.

Wie es sich für eine Fußballelf gehört gibt es Torwart, Abwehr, Mittelfeldspieler und Stürmer - und das für 3 Teams, damit man eine Auswahlmöglichkeit hat! Dass die Abwehrspieler eine andere Form haben, hilft der Übersicht und bedingen einige der Regeln. So dürfen die Abwehrspieler nicht in die gegnerische Hälfte und kassieren gelbe bzw. rote Karten im Kollektiv.

Ja - auch Karten werden bei Fußball Taktik 2006 gezeigt; und zwar immer dann, wenn ein Zweikampf mit dem Würfelresultat 6:1 endet. Hat ein Spieler bzw. die Abwehrreihe den zweiten gelben Karton, wird er vom Platz gestellt. Eine Präventivaktion á la Finale (Auswechslung) ist nicht vorgesehen - einer der wenigen Abstriche, die man im Vergleich zur Realität machen muss.

Wer den Ball hat, kann mit ihm laufen (Dribbling), einen direkten Pass spielen oder einem Spieler den Ball vorlegen. Was davon passiert ist eher zufällig, da die Schussweite ebenfalls durch den Würfel bestimmt wird. Den Ball zu erreichen ist ganz schön knifflig, denn sowohl beim Schießen als auch beim Laufen muss die komplette Würfelzahl gezogen werden.

Beim Vorlegen (hier wird ein Spieler per Würfel bewegt) bzw. zweiten direkten Pass in Folge kann es zu einem Zweikampf kommen, indem das Team ohne Ballbesitz das Feld mit Ball zu erreichen versucht. Auch Zweikämpfe werden mittels Würfel ausgetragen. Als Zeitlimit für einen Zug sind 60 Sekunden gesetzt, damit das Spiel gegen Ende nicht verschleppt werden kann.

Hat man sich mit dem Ball in den Strafraum vorgearbeitet, wartet noch ein Duell gegen den Torwart - so dieser auf seinem Posten steht und keinen Ausflug unternommen hat. Erst wenn man den Torwart bezwungen hat darf man einen Schussversuch starten. Aber ob der trifft? Dies wird durch den Drehpfeil in der Mitte des Spielfeldes bestimmt. Hier kann der Torhüter noch mal die Hand im Spiel haben, wenn er den Ball zur Ecke ablenkt. Ansonsten kann der Schuss im Netz, aber auch neben dem Kasten landen.

Nach 90 Minuten realer Spieldauer steht das Endresultat der Partie fest (man kann natürlich auch kürzere Spielzeiten vereinbaren, als Zeitmesser fungiert die beiliegende Stoppuhr; diese kann übrigens angehalten und wieder in Gang gesetzt werden - sehr löblich! Wir haben ja auch schon anderes erlebt, zum Beispiel bei Knackt den Safe.). Wer möchte kann bei Gleichstand noch Verlängerung und/ oder Elfmeterschießen spielen, um einen Sieger zu ermitteln.

Man sieht: Es gibt viele Unbekannte am Weg Richtung Tor, selbst kurz vor dem Tor scheitert man noch oft. So ergibt sich aber ein recht dynamisches Treiben am Spielfeld, was ja auch nicht zu verachten ist. Und außerdem: Entspricht das nicht auch der Realität?! Fehlpässe, verlorene Zweikämpfe und Schüsse neben das Tor. Auf jeden Fall ist man näher an der Realität als Streetsoccer, bei dem man zuerst zum Ball läuft und ihn dann wegschlägt.

Auf jeden Fall ergibt sich eine gute Abbildung der Wirklichkeit, bei der nur Kleinigkeiten zu kurz kommen:
1. die fehlenden Auswechslungsmöglichkeiten
2. außer den Eckbällen gibt es keine Out-Situationen
3. Abwehrspieler dürfen nicht in die gegnerische Hälfte (dies erinnert eher ans „Icing“ beim Eishockey; aber vielleicht kommt dazu ja noch ein Spiel!)
Wer gerne im Stadion sitzt wird vielleicht noch die Atmosphäre vermissen, aber tausende Menschen wären auch schwer in einem Wohnzimmer unterzubringen.