Martians!!!

Dieses Spiel ist im Moment nur auf Englisch erhältlich.

Zombies haben die Stadt schon überrannt, doch mittels Zauberspruch ist diese Gefahr eliminiert worden. Der Zeitsprung ins Mittelalter hat uns auch gegen Skelette gestählt, die können uns also auch nichts mehr anhaben. In Humans!!!, Ableger Nummer 2 der Breitenstein'schen Twilight Creations, Inc.-Herzeigeserie, durften wir Zombies spielen und Menschen anknabbern.
Was fehlt also noch? Genau: Aliens!!! Und die sind blaugrau, kommen vom Mars und landen exakt vor dem Haus der Helden. Ob das eine kluge Idee war...? (Also von den Aliens...)


Das Spiel:

Der Ablauf des Spieles entspricht im Wesentlichen dem Ablauf von Zombies!!! (was bedeutet: Kenner des Originals können die nächsten drei Absätze überspringen. Ihr versäumt nichts.):

Jeder Spieler hat eine Kartenhand mit selbsterklärenden Eventkarten. In seinem Zug legt ein Spieler einen Spielplanteil aus und platziert Marker und Aliens darauf. Danach zieht er um den Wert eines Würfelwurfes über das Spielfeld.

Auf jedem leeren Feld mit Markern kann man diese Marker aufnehmen. Auf jedem von einem Alien besetzten Feld muss der Spieler kämpfen. Dazu würfelt man einen Würfel. Bei einer 4-6 ist der Alien besiegt, bei einer 1-3 verliert man einen Lebenspunkt, vorausgesetzt, man setzt keine Bulletmarker ein. Jeder eingesetzte Bulletmarker erhöht den Würfelwert um 1.

Ein Spieler, der seinen letzten Lebenspunkt verliert, beginnt wieder auf dem Startfeld, gibt aber die Hälfte seiner Siegpunkte ab.


Doch für die Alienjäger unter den Zombies!!!-Fans haben sich die Breitensteins natürlich wieder Spezielles ausgedacht:


1. Geändertes Spielziel:
Zunächst einmal beschränkt sich das Spielziel nicht mehr nur darauf, einen bestimmten Ort zu erreichen oder 25 Monster zu eliminieren. Um zu gewinnen muss man entweder 30 Marsianer killen oder drei der verdeckt auf dem Plan ausliegenden Gegenstände finden, und zwar einmal Dynamit, einmal Benzin und einmal Düngemittel. Mit diesen drei Gegenständen muss man das marsianische Mutterschiff sprengen.
Doch dieses ist natürlich auch versteckt: Die Martians!!!-Stadt besteht nicht nur aus Gebäuden sondern auch aus vier Kornfeldern, und darin sind natürlich die unvermeidlichen Kornkreise, die zu Spielbeginn verdeckt aufgelegt werden. Einer dieser Kornkreise ist das Mutterschiff.


2. Kooperative Variante
Die Spieler haben die Wahl, wie üblich auf "wer erreicht das Ziel schneller" oder (wie könnte es anno 2009 anders sein) kooperativ zu spielen.

Unter den Ereigniskarten gibt es grün umrandete Alien-Karten:
>Im KOOPERATIVEN Spiel werden diese Karten gezogen und gewertet, wenn ein Spieler über bestimmte Felder zieht.
>Im NON-KOOPERATIVEN Spiel werden sie normal in den Nachziehstapel gemischt und dazu benützt, um gegnerische Spieler zu ärgern.

Der kooperative Modus verändert außerdem das Spielziel:
Im KOOPERATIVEN Spiel müssen die Spieler gemeinsam je einen Marker Dynamit, Benzin und Düngemittel einsammeln und zum Mutterschiff bringen.
Da besiegte Alienfiguren bei Martians!!! aus dem Spiel genommen werden, gehen irgendwann die Aliens aus. Wenn das passiert, haben die Spieler verloren.

Spieletester

16.06.2010

Fazit

Mit ihrer fröhlichen Monsterhatz-Serie haben mich die Breitensteins bisher eigentlich noch nie enttäuscht. Freilich: Ob das Spiel jetzt Zombies!!!, MidEvil, Humans!!! oder eben Martians!!! heißt, im Prinzip arbeitet das Autorenehepaar stets kochrezeptartig das gleiche System ab, und da es nun auch für den Hardcorespieler im Prinzip dann doch egal ist, ob er Zombies, Skelette, Aliens oder als Zombie Menschen jagt, bemüht sich Twilight Creations immer um Varianz. Das gilt auch für Martians!!!...
doch leider diesmal nicht so glücklich wie bisher.

Der Angriff der Außerirdischen ist, so leid es mir tut, nicht nur der bisher schlechteste Vertreter der Serie, es ist auch außerhalb der Serie gesehen leider kein sehr gutes Spiel. Das Problem liegt dabei ausschließlich in den Gegenständen und im geheimen Mutterschiff. Die Tatsache nämlich, dass man drei Gegenstände suchen muss, die per Zufallsprinzip VERDECKT auf dem Plan verteilt sind, macht das Spiel nicht besser, sondern leider nur unnötig langwierig: "Rumfahren, aufdecken, Verdammt, das ist das Falsche, weiter rumfahren, aufdecken, verflucht, wieder nix..." das zermürbt mit der Zeit den hartgesottendsten Monsterjäger (und war leider auch der Grund dafür, dass die "Item-Search"-Szenarios in Last Night On Earth nicht funktionierten, so gut das Spiel sonst auch ist). Und wenn man diese per Zufallsprinzip verteilten Items dann auch noch relativ leicht verlieren kann, nämlich abgesehen von fiesen Karten auch durch den Verlust des letzten Lebenspunktes (und alle Zombies!!!-Spieler wissen, wie schnell das geht), kann man dem Impuls, die Spielrunden demonstrativ zu verlassen, kaum widerstehen.

Hat man dann endlich alle Items beinander, geht dasselbe Problem nun mit dem marsianischen Mutterschiff los: Zwar gibt's hier nur 4 Möglichkeiten, doch wenn diese vier auf 4 verschiedenen Ecken der Stadt liegen, kann es schon zu mittelschweren Verzweiflungsanfällen führen.

Da fragt man sich natürlich, wie dafür die Koop-Variante ausgefallenist...
Kurz gesagt: Furchtbar.
Wenn man jetzt einmal großzügig darüber hinwegsieht, dass das Ganze reine, und zwar wirklich REINE Glückssache ist (und dass sowas in Koop-Spielen NICHT funktioniert, haben wir in Der Hexer von Salem ja zur Genüge gesehen) leidet die Koop-Variante an der Tatsache, dass die Breitensteins leider vergessen haben, die Bewegung der Monster der Koop-Variante anzupassen. Da weiterhin die Marsianer ausschließlich von den Spielern gesteuert werden, kommt es fast unweigerlich dazu, dass sich die Monster zielsicher von den Spielern wegbewegen und somit kaum ein Hindernis darstellen.
Und die zweite Idee, nämlich die, auf bestimmten Feldern durch böse Karten genervt zu werden? Die ist zwar an sich recht pfiffig, funktioniert aber bei einem Spiel nicht, bei dem die Spieler den Plan im Laufe des Spieles selbst gestalten. Eigentlich schade.

Wie ich die Breitensteins einschätze, können wir wohl damit rechnen, dass sie auch hier ein paar Sequels nachschieben, und themtisch würde sich das schließlich auch anbieten. (Ich hätte da auch schon eine Idee: Es gibt da so einen komischen Militärstützpunkt, der würde sich anbieten. Wie heißt der nochmal? Area 51 oder 23 oder so ähnlich...) Leider müssten sie damit auch die Regeln des Martians!!!-Grundspieles umarbeiten. Doch Regelverbesserung durch bzw. in Erweiterungen waren für die Breitensteins noch nie ein wirkliches Problem.

Und bis dahin: Die eine oder andere Hausregel (am offensichtlichsten natürlich: Alle Zielgegenstände und das Mutterschiff liegen OFFEN aus) kann Martians!!! vielleicht retten. In der vorliegenden Form sind wir Zombie-Jäger aber eher enttäuscht.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 60 Minuten
Preis: 30,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2009
Zubehör:

30 Spielplanteile
70 Karten
22 Disks
2 Würfel
6 Spielfiguren
100 Marsianerfiguren
1 Spielanleitung

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