Nacht der Magier

Eine kleine Gruppe Magier hat sich zu einem Wettstreit eingefunden. Alle trachten danach, ihre Kunst ins Rampenlicht zu stellen. Wobei... Rampenlicht ist hier gewaltig übertrieben. Gespielt wird Nacht der Magier nämlich im Dunkeln! Darum ist naturgemäß wenig Licht vorhanden, nur die nachtleuchtenden Gegenstände des Spiels (die man natürlich vorher im Licht „aufladen“ muss) schimmern.

Aufgebaut wird die Nacht der Magier am besten bei Licht, damit auch die nicht leuchtenden Teile, das sind die Bäume und Scheiben, korrekt positioniert werden können. Dann sucht man sich einen möglichst gut abdunkelbaren Raum, schaltet das Licht aus und gibt sich dem Spielvergnügen hin. Und genau darin liegt der Reiz: welches Spiel kann schon von sich behaupten, dass es (nicht nur, aber vor allem) bei Dunkelheit so richtig aufblüht?!

Der Spielablauf ist nicht schwer: Man ertastet die Kante der Spielfläche, setzt seinen Magier darauf und verschiebt ihn dort. Die Verschiebung lässt die anderen Gegenstände, egal ob leuchtend oder nicht, keineswegs unberührt. Sie verschieben sich ebenfalls, irgendwann fällt etwas über den Rand. Dies macht sich, dem soliden Holzmaterial sei dank, durch ein vernehmliches „Klack“ am Tisch bemerkbar. Der Magier muss seinen Zug beenden und der nächste kommt an die Reihe. In späteren Zügen kann man den Magier von seiner derzeitigen Position starten lassen oder beginnt an einer anderen Stelle neu.

Durch das Geschiebe wird die Flamme in der Spielfeldmitte schön langsam wegbewegt. Sie gibt dafür den Lichtring frei, der in der Spielplanmitte eingelassen ist. Die Spieler versuchen, einen ihrer Kessel in den Ring zu bugsieren. Sobald man das geschafft hat, darf man das Licht wieder einschalten. Meist geschieht das aber nur kurz, um das Spiel neu aufzubauen (allerdings kann sich die Zeit für den Aufbau schon fast mit der Spieldauer matchen). Dann geht es auch schon wieder los mit der nächsten Runde Nacht der Magier. Zumindest bei Kindern.

Kinder finden es sehr interessant, wenn Teile in der Nacht leuchten und neue Teile (eben der Ring) aus der Dunkelheit erscheinen. Außerdem kommt es ihnen wie von Geisterhand vor, wenn etwas von der Spielfläche fällt ohne dass sie es berührt haben. Erwachsene hingegen sind etwas zurückhaltender in der Beurteilung. Sie durchschauen die Effekte schnell, darum lässt die Motivation bald nach. Mitverantwortlich ist vielleicht auch, dass das Erlebnis des Neuen bereits im Lauf der ersten Partie schwindet. Schließlich gewöhnt sich das Auge nach ein paar Minuten an die drastisch veränderten Lichtverhältnisse, wodurch auch beim schummrigen Leuchten die anderen Teile auszumachen sind.

Wie viele Spieler sollten es jetzt sein? Angegeben sind 2 bis 4. Natürlich funktioniert das Spiel in allen Besetzungen, Vollbesetzung ist allerdings wünschenswert. Sind nur 2 Kontrahenten am Werk, zieht sich das Spiel durch das ewige hin und her. Außerdem kann ein rasch beendeter Zug dem Gegner eine große Chance eröffnen, wo bei mehr Spielern auch noch andere die Chance haben dazwischenzufunken.


Spieletester

15.03.2006

Fazit

Das Autorenduo und der Verlag sind zu dieser Idee und deren Umsetzung zu beglückwünschen. Alleine schon wegen der geforderten Umgebung, die zugegebenermaßen nicht überall leicht zu erreichen ist, sticht das Spiel aus der großen Masse heraus. Die Verwendung von Dunkelheit ist kein Novum (vgl. dazu Das Waldschattenspiel), wurde hier aber in perfekter Form ins Spiel eingebaut.

Die Fotos 2 und 3 zeigen übrigens die selbe Spielszene - einmal bei Licht, das andere mal bei Dunkelheit.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 6 Jahren
Spieldauer: 15 Minuten
Preis: 32,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2005
Grafiker: Rolf ARVI Vogt
Zubehör:

1 erhöhtes Spielfeld, 4 Magier, 12 Kessel, 1 Feuerscheibe, 12 Bäume, 12 große und 24 kleine Scheiben, 15 Klebepunkte, 1 Anleitung

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