In Crystalla züchten wir Kristalle. Da wir alle Sorten gleichzeitig züchten, gibt es eine ordentliche Durchmischung. Wenn Kristallteile spontan ihre Sorte verändern, kann das zu höherer Ordnung führen, oder aber zu Chaos.
Die Spielelemente
Bei Crystalla muss man zwei Dinge unterscheiden: Den zentralen Spielbereich und die Ablagen der Spieler. Während auf Ersterem die Würfel tanzen, wodurch man Karten und Kristallplättchen sammelt, ist Zweiteres der Zielort hierfür. Daneben gibt es noch den Vorrat an Kristallplättchen, von dem ein paar Plättchen offen liegen.
Die Karten sind quadratisch und diagnoal geteilt; aber nicht ganz symmetrisch, was später noch eine Rolle spielen wird. Jeder Teil zeigt eine bestimmte Kristallsorte.
Die Würfel sind von ihrer Form her ein Würfel, tragen aber keine Augen. Sie zeigen lediglich die Spielerfarbe des Besitzers an, es könnten also auch Scheiben, Edelsteine oder sonst was sein.
Karten nehmen und einbauen
Es ist ganz leicht: Die Karten sind offen und, je nach Spielerzahl, in sechs oder neun Stapel aufgeteilt und in drei Spalten ausgelegt. Außerdem hat jeder Spieler drei Würfel, die anfangs auf einer Karte liegen, aber schon mit dem ersten Spielzug auf diverse Karten verteilt werden.
Wer an die Reihe kommt, sucht sich einen Stapel aus, auf dem mindestens ein eigener Würfel liegt. Man nimmt von dort alle Würfel, egal wem sie gehören. Anschließend wandert man Schritt für Schritt von Stapel zu Stapel, wobei man auf jedem Stapel genau einen Würfel fallen lässt. Am Zielort, also dort wo man den letzten Würfel fallen lässt, nimmt man sich die oberste Karte des Stapels und baut sie in seine Auslage ein. Diese ist 3x4 Felder groß, muss immer von unten nach oben gebaut werden und wird am Beginn schon mit drei Karten bestückt.
Ja wie soll ich die Karte denn einbauen? Ich habe mehrere Spalten zur Auswahl und darf sie außerdem drehen... Nun, das hängt ganz davon ab, auf welche Wertungen ich hinspiele. Jede Kristallsorte hat ihre eigenen Vorlieben. Während die eine Farbe möglichst viele Teile einfach nur aneinandergrenzend liegen haben will, will eine andere tunlichst nicht neben gleichfarbigen Teilen zu liegen kommen, während wieder andere sich zu viert an einer Ecke treffen wollen...
Kristallplättchen austeilen
Habe ich Würfel so fallen gelassen, dass nun genau zwei gleichfarbige Würfel auf demselben Stapel liegen, erhält der Besitzer ein Kristallplättchen. Es ist immer der Spieler am Zug, der entscheidet, welches der Handvoll offener Plättchen an den Spieler geht. Der Empfänger muss das Plättchen dann einbauen, ob es ihm gefällt oder nicht! (Ausnahme: Wenn das Plättchen nicht regelkonform gelegt werden kann.) Das Plättchen ersetzt ein auf einer Karte aufgedrucktes Kristallteil. Mir selbst werde ich natürlich solche Plättchen zuschanzen, die sich positiv auf die Wertung auswirken, während ich bei Mitspielern das genaue Gegenteil erreichen will. Bei der Endabrechnung wird sich zeigen, wer die wertvollste Auslage geschaffen hat.
Spieletester
Fazit
Anhand der Coverillustraion von Crystalla bin ich von einem Legespiel ausgegangen, das mit leicht aussergewöhnlichen Plättchenformen hervorsticht. Der Blick in die Box war dann eher ernüchternd, da man simple, quadratische Karten hat und die aussergewöhnlichen Formen erst aus vier Kartenteilen bzw. Plättchen gebildet werden wollen; das passiert eher selten im Spiel einfarbig. Aber gut, never judge a book by its cover. Ohne dieser Erwartungshaltung muss man dem Spiel nämlich eine schöne Ausstattung attestieren: Überall glitzert es (Edelsteinkarten, Edelsteinplättchen, Rückseite der Plättchen, Würfel...). Auch die Spielanleitung ist ganz gut gelungen.
Wie schon oben angesprochen steht und fällt das Spiel damit, welche Wertungsoptionen ich anpeile. Dies darf man aber nicht zu offensichtlich machen, weil einem die Gegner sonst rasch die Kristallplättchen um die Ohren fliegen lassen. "Ach, du sammelst bauchige Smaragde für eine Smaragdrose? Dann hast du hier einen bauchigen Rubin! Haha, mit dem musst du jetzt den Smaragd überbauen!" (was übrigens endgültig und nicht mehr änderbar ist, es bleibt bis zum Spielende ein bauchiger Rubin. Adieu Smaragdrose.) Wer mit dieser Möglichkeit der Destruktivität (v.a. als Passiver) nicht umgehen kann, sollte vielleicht einen Bogen um das Spiel machen.
Plus
- Schöne Würfel und Aufdrucke auf Plättchen
Minus
- Das Cover lenkt die Erwartung in eine etwas falsche Richtung
- Für ein Familienspiel kann es ganz schön destruktiv sein
Kommentar verfassen
Details
4 Ablageleisten
4 Punkteübersichten
12 Würfelchen
90 Karten
36 Kristallplättchen
1 Wertungsblock
1 Spielanleitung
Statistik
Derzeit findest Du auf spieletest.at
7523 Gesellschaftsspiele-,
1668 Videospielrezensionen
2239 Berichte.