Philharmonix

Von der Cantina-Band zum größten Star-Orchester weit über die Milchstraße hinaus! Hier komponieren intergalaktische Wesen Meisterwerke für die Ewigkeit. Werdet zum Space-Maestro und gebt den Takt an, um dem All den Atem zu stocken und einem Urknall nahen Applaus abzustauben.

Mondschein-Sonate mal ganz anders

Im Takt interstellarer Symphonien werdet ihr in Philharmonix zum bekanntesten Orchester der gesamten Galaxie! Dabei spielt ihr euch über fünf Runden hinweg die Finger wund, um den meisten Prestige alias das Maximum an Siegpunkte abzustauben. Den gesamten Umfang dieses galaktischen Werks hier aufzuzeigen, das würde jedoch eindeutig jeden Rahmen sprengen, weswegen wir uns hier lediglich auf die wesentlichen Grundaspekte stürzen:

Die große Besonderheit von Philharmonix besteht in von Runde zu Runde variierenden Kosten der unterschiedlichen Handlungsoptionen, sodass ein stetiges taktisches Manövrieren nötig wird. Zu den Grundaktionen des Geldkassierens und des Raumschiffbewegens, gesellen sich jedoch sechs etwas umfangreichere Optionen hinzu. Um diese Auszuführen, müsst ihr einerseits Aktionspunkte bezahlen, andererseits oftmals auch unterschiedliche Mengen anderer Ressourcen zusätzlich aufbringen können. Reihum kommt so jeder zum Zug bis schließlich jeder passt beziehungsweise keine Aktionen mehr durchführen kann. Dies wird fünf Runden lang wiederholt, dann geht es an die Siegeswertung.

Der Kern des Spieldesigns fokussiert sich klar auf die Musik, so ermöglicht eine der Hauptaktionen euch zuvor erwürfelte Symphonien zu komponieren und diese auf eurem Spielerbrett zu lagern. Die Rekrutierung motivierter Musiker ist dafür unabdingbar und funktioniert im Spiel ähnlich, wobei spezielle Orchestermitglieder nur an gewissen Orten der Galaxie in die Gruppe aufgenommen werden können. Diese durch Übung zu verbessern, stellt eine weitere Handlungsmöglichkeit dar, sowie allgemein Erfahrung zu sammeln, die oftmals für Aktionen benötigt werden. Förderer zu beeindrucken ist eine weitere solche Option, für die ihr gewisse Bedingungen erfüllen beziehungsweise bezahlen müsst, um deren Effekte zu nutzen.

Doch das Beste folgt bekanntlich zum Schluss, und zwar euer großer Auftritt! Besitzt ihr die richtige Menge ausreichend ausgebildeter Musiker und passende Symphonien, so könnt ihr als Aktion auch am richtigen Ort ein Konzert geben und sowohl Jubel als auch Ruhm ernten, was schließlich euer große Ziel darstellt.

Als grober Überblick dürfte das nun aber genügen, solltet ihr jedoch eher eine one-man-group als ein großes Orchester sein, so bietet Philharmonix aber auch einen spannenden Solo-Modus! Ein Werk, das einfach in sich eine Stimmige Symphonie ist.

Spieletester

Fazit

So spielt die Musik

Ein Spiel in den unendlichen Weiten des Kosmos? Da wird es wohl kaum jemanden wundern, wenn wir euch sagen, dass dieses Werk sich initial erstmals stark überladen anfühlt. Neben dem physischen Platzbedarf, der den Platzbedarf eines üblichen Tisches ziemlich ausreizt, trifft das anfangs mental auch auf praktisch sämtliche Inhalte und die Spielregeln selbst zu. Hier muss man sich wirklich Zeit nehmen und Zug für Zug das Spiel mehr verinnerlichen. Auch wenn der Aufbau erstmal ein kleiner Kampf sein mag, dafür schafft es Philharmonix aber besonders gut seine Thematik den Spielenden zu verkaufen, denn kaum eine Aktion bricht die Immersion dieses intergalaktischen Abenteuers.

Über das Spielgeschehen selbst trennen sich gewiss die Geister, da im Mittelpunkt ein stark randomisierendes Grundkonzept steht… Wir empfanden dies grundsätzlich als besonders erfrischend und abwechslungsreich, sodass man keine sture Strategie verfolgen kann, sondern sich stets im taktischen Wandel befindet - einen gewissen Ärgerfaktor birgt ein solches System dann aber meist doch in sich. Richtige Strategieliebhaber, die schon im ersten Spielzug den Rest der Partie praktisch durchgeplant haben, werden sich hier jedoch eher in einem für sie zu chaotischen schwarzen Loch wiederfinden.

Da Ressourcen oftmals nicht wie Sand am Meer zur Verfügung stehen und man immer mal wieder auch mehr bezahlen muss als einem lieb wäre, engt das Spielgeschehen in den tatsächlichen Handlungsoptionen doch etwas ein, was hier jedoch besonders gut gelungen ist und keinen wirklich lästigen Spielaspekt darstellt, sondern eher angenehmen Druck auf die Spieler ausübt das Beste aus jedem Zug rauszuholen. Achtung: eine gewisse Analyse-Paralyse Gefahr ist aber dennoch gegeben, jedoch eher in gering ausgeprägtem Maße.

Aber ein gewaltiger Kritikpunkt (zumindest für mich selbst) ist die Gestaltung der Spieleschachtel! Denn den Inhalt hineinzubekommen, das geht nur mit Müh und Not… Speziell mit den aufgebauten Bühnen, für die es sogar einen gesonderten Platz gibt. Klar, könnte man diese jedes Mal wieder neu aufbauen, doch solange macht das der Karton dann gewiss auch nicht mit… Und selbst wenn, hat man dann nur die Option sämtliche Inhalte zusammen hineinzuwerfen, da wünschen wir dann viel Spaß beim Sortieren vor jeder Partie. Also ohne die auch beiliegenden Plastiktüten geht da wirklich nichts!

Insgesamt ist Philharmonix also ein Eurogame, dessen Hauptaspekt in variablen Kosten der Grundaktionen liegt und damit eine stetige Abwandlung der eigenen Taktik abverlangt. Dieses Konzept gilt sowohl im Mehrspielermodus als auch in der Solo-Variante und birgt im Kern, neben dem Abwechslungsreichtum und ein klein wenig Chaos, eigentlich ein sehr gutes, spannendes und teilweise auch mal hirnzermaterndes Abenteuer in den unendlichen Weiten des Weltraums.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • thementreuer Spielablauf
  • besonders abwechslungsreich und taktisch variabel durch prominente Randomisierung
  • übt angenehmen Druck auf die Spieler aus - angenehme Kopflastigkeit
  • Solo-Variante vorhanden

Minus

  • großer Platzbedarf - langer Aufbau
  • initial überladener Spielinhalt
  • etwas chaotisch durch prominente Randomisierungen
  • Gefahr der Analyse-Paralyse
  • nicht genug Platz in der Box für den Inhalt – man müsste alles kreuz- und quer einlagern

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 4
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 60 bis 150 Minuten
Preis: 79,90 Euro
Erscheinungsjahr: 2025
Verlag: Archona Games
Zubehör:

1 Regelheft (24-seitig)

1 Solo-Regelheft (12-seitig)

1 Spielbrett

4 Spielertableaus

2 Beutel (schwarz & violett)

4 Orchesterbühnen zum Zusammenstecken; insgesamt bestehend aus:

   - 4 oberen Bühnenplätzen

   - 4 unteren Bühnenplätzen

   - 4 kurzen Verbindungsplättchen

   - 8 langen Verbindungsplättchen

8 Würfel (6-seitig); darunter:

   - 4 Musikerwürfel

   - 4 Symphoniewürfel

1 Maestro-Würfel (Solo-Modus)

1 Rundenmarker

136 spielerbezogene Marker (je 34 pro Spielerfarbe); darunter insgesamt:

   - 4 Aktionspunktgrenzen (1 pro Spielerfarbe)

   - 4 Aktionspunktmarker (1 pro Spielerfarbe)

   - 4 Ansehensmarker (1 pro Spielerfarbe)

   - 4 Erfahrungsmarker (1 pro Spielerfarbe)

   - 4 Manager (1 pro Spielerfarbe)

   - 4 Raumschiffe (1 pro Spielerfarbe)

   - 4 Reihenfolgemarker (1 pro Spielerfarbe)

   - 4 Sternmarker (1 pro Spielerfarbe)

   - 24 Bewunderungsmarker (6 pro Spielerfarbe)

   - 32 Zylinder (8 pro Spielerfarbe)

   - 48 Scheiben (12 pro Spielerfarbe)

4 Zugfolgeplättchen

6 Aktionspunktmarker

8 Ansehensplättchen; darunter:

   - 4 50+/100+ Ansehensplättchen

   - 4 150+/200+ Ansehensplättchen

18 Nachfrageplättchen

20 Solistenplättchen

25 Fanplättchen

75 Symphonieplättchen (je 15 pro Farbe)

76 Creditplättchen; darunter:

   - 16 5-Creditsplättchen

   - 26 1-Creditplättchen

   - 34 10-Creditsplättchen

92 Musikerplättchen

1 Spielhilfe (Solo-Modus)

4 Spielhilfen (klassischer Modus)

4 Fan-Startkarten

6 Startregionskarten

12 Fördererkarten

26 Schallplattenkarten

33 Maestrokarten (Solo-Modus)

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