Palazzo

Jeder Spieler repräsentiert einen Bauherren, der möglichst wertvolle Palazzi errichten will. Ein Palazzo ist um so wertvoller, je höher er ist. Aber auch die Zahl der Fenster spielt eine Rolle, denn wer will schon in einem dunklen Loch hausen! Und eines ist natürlich auch von enormer Wichtigkeit: Ist der komplette Palazzo in nur einem Stil errichtet, ist er wesentlich gediegener als ein kunterbunter Stilmix.

Wer an der Reihe ist, kann zwischen den Aktionen „Geld nehmen“, „Bauen/Versteigern“ und „Umbauen“ wählen. Geld nehmen ist eine simple Aktion: Man deckt eine Geldkarte mehr auf, als Spieler am Tisch sitzen. Man selbst nimmt 2 davon, dann die anderen reihum je eine.
Bauen/Versteigern trennt sich erst, nachdem 2 Plättchen aufgedeckt wurden: Das erste wandert ins Lager, das zweite wird auf einen der Steinbrüche gelegt. Welcher das ist, wird von der Position des Baumeisters und der Anzahl Fenster am neuen Teil bestimmt. Erst jetzt muss man entscheiden, ob man aus dem Lager kaufen oder den nächsten Steinbruch versteigern will.

Ein Kauf kostet pro Plättchen immer 10 Geldeinheiten einer Währung und/oder Joker abzüglich der Anzahl Plättchen im Lager. Kaufberechtigt ist immer nur der aktive Spieler.
An einer Versteigerung nehmen alle Spieler teil. Der aktive Spieler bekommt das 3er-Certificato; sozusagen ein Joker mit Wert 3, der sein Grundgebot darstellt. Reihum steigert man, wobei man wieder nur eine Währung und/oder Joker bieten darf. Der Höchstbietende erhält den Zuschlag und alle Tafeln aus dem Steinbruch.
Direkt im Anschluss müssen die Tafeln vom Käufer verbaut werden. Gebaut werden darf immer nur oben auf bestehende Palazzi, oder man eröffnet einen neuen Palazzo. Man muss bei den Geschossen eine aufsteigende Reihenfolge beachten, darf aber „Lücken“ lassen (also z.B. eine 4 direkt auf eine 1 bauen).

Solche Lücken lassen sich mit Hilfe der Aktion „Umbauen“ auffüllen. Umbauen erlaubt zwei Dinge: entweder eine Tafel aus einem Palazzo nehmen und damit einen neuen Palazzo beginnen oder eine einzeln liegende Tafel in einen anderen Palazzo einbauen (in diesem Fall ist auch ein Einbau zwischen bestehende Etagen (also in Lücken) erlaubt!).

In die Stapel mit Bauteilen sind 5 Reiterkärtchen untergemischt. Wird das fünfte Plättchen aufgedeckt, endet das Spiel sofort. Nun gibt es Punkte für die Palazzi. Einzeln liegende Plättchen zählen Minuspunkte, Palazzi aus 2 Geschossen null Punkte. Drei Plättchen zählen ihre Anzahl Fenster. Darüber hinaus gehende Geschosse bringen Punkte für jedes Fenster und 3 bzw. 6 zusätzliche Punkte für die Höhe. Palazzi bringen zusätzliche Punkte, wenn sie mindestens 3 Stockwerke hoch und nur in einem Stil erbaut sind.

Spieletester

08.06.2005

Fazit

Knizia hat mit Palazzo ein Spiel vorgelegt, das keinen all zu großen Anspruch stellt. Ich würde es in etwa bei Palast von Alhambra einordnen, an das auch einige Elemente im Spiel erinnern (kein Wechselgeld, Umbauten,...). Trotzdem würde ich die beiden Spiele nie gleichsetzen!
Bauen/Versteigern bietet ein gewisses Glücksmoment, das einem schon in so manche Versteigerung gepfuscht hat. Dass man nie weiß, wo das nächste Teil hingelegt wird, ist aber schon gut so; es sorgt für ein gewisses Überraschungsmoment. Darum ist es auch sinnvoll, dass man erst nach dem Platzieren der neuen Bauteile zwischen Versteigern und Bauen wählen muss.

Spannung mag bei Palazzo aber nicht so recht aufkommen, da kann auch die Interaktion während der Auktionen nichts ändern. Dafür ist Palazzo auch für Gelegeheitsspieler gut geeignet, der niedrige Anspruch auf der Alea-Skala (3 von 10 Punkten) ist gut getroffen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 18,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2005
Verlag: alea
Autor: Reiner Knizia
Genre: Taktik
Zubehör:

55 Geldkarten, 1 Baumeisterfigur, 1 Lager, 4 Steinbrüche, 48 Bauteile, 5 Reiterplättchen, 1 3er-Certificato, 4 Übersichtstafeln, 1 Spielregel

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