Besserwisser

„Kids nehmen es auf mit den Großen!“ Mit diesem von der Wortstellung fragwürdigem Untertitel will das Quizspiel für die Familie die Teilnehmer zum Spielen locken. Doch schon bald stellt sich heraus, das das fröhliche Quiz gar nicht mal so lustig ist …

Die Fragen sind zum Großteil sehr unpräzise oder sogar falsch. Ohne nachzusehen fallen mir aus der Erinnerung drei Beispiele ein:

„Aus wie vielen Wirbeln besteht die Wirbelsäule?“ Sehr unpräzise! Die menschliche hat 24, doch wie sieht’s aus bei Vögeln, Schildkröten oder sogar Knochenfischen?

„Womit lädt man ein Handy?“ Die offizielle Antwort lautet „Mit einem Akku!“ Na wenn das nicht mal gewaltig falsch ist. Der Akku wird geladen. Geladen wird mit Strom. Oder mit einem Netzgerät.

„Wer erfand das Telefon?“ Auch hier finden wir die falsche Antwort „Alexander Graham Bell“. Denn wie man weiß wurde das Telefon vor Bell bereits von Antonio Meucci 1871 erfunden, der es jedoch mangels finanzieller Mittel nicht zum Patent anmelden konnte. Johann Philipp Reis hatte sogar bereits 1860 einen Apparat zur Sprachübermittlung gebaut. Erst 1875 lies Bell das Telefon patentieren.

Gerade bei einem Verlag, der sich „University Games“ nennt, sind solche Mängel unentschuldbar!

Fortgesetzt wird die Reihe mit übertrieben kollegialen Fragen ähnlich „Wie alt war Boris, als er Wimbledon zum ersten Mal gewann?“

Für Österreicher ärgerlich ist der starke Deutschlandbezug des Spiels, der sich in Fragen wie „Wo entspringt die Spree?“ und der Antwort „Oberlausitz“ manifestiert.

Ansonsten ist das Spiel sehr Simpel: Kinder spielen gegen Erwachsene und stellen einander Fragen, die einmal leichter und einmal schwerer sind. Neu ist jedoch die Gestaltung des Spielplans: Um den „Kampf“ von Kind und Erwachsenen zu symbolisieren wird ein Seil zum „Seilziehen“ über den Spielplan gelegt und wer eine Frage richtig beantwortet, darf das Seil um ein Feld weiter auf seine Seite ziehen. Man spielt also auf vier falsche Antworten unterschied.

Damit es jedoch nicht bei einem reinen Wissensquiz bleibt sondern auch eine persönliche Note bekommt, liegen eine Tafel und eine sehr klebrige und abfärbende Ölkreide bei. Damit werden familieninterne Fragen, die auch auf den Quizkarten abgedruckt sind, beantwortet: Wer errät, was der/die Gefragte auf die Karte schrieb, bekommt den Punkt.

Spieletester

26.05.2005

Fazit

Zum Teil falsch und minder spannende Fragen. Die beigelegte Ölkreide macht schmutzig und klebrig. In Summe kann das Spiel bei unseren Testrunden nicht überzeugen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 8
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Preis: 15,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2003
Genre: Quiz
Zubehör:

2 Seile, Fragekarten, 3 Chips, 1 Spielbrett, 1 Ölkreide, 1 Schreibtablett, 1 Anleitung

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