In einer fernen Galaxie waren begnadete Wissenschaftler, die sogenannten Ludosophen, in der Lage, in einem gigantischen Schacht 504 kleine Welten zu erschaffen. Die Ludosophen programmierten Völker jeweils mit fundamentalen Gesetzen und Regeln, so dass diese drei verschiedenen Prinzipien Folge leisten müssen.

Nach und nach versuchten sie andere Prinzipien und entwickelten einen Ehrgeiz, das eigene Volk besser gedeihen zu lassen, als die ihrer Kollegen. Es war bald genauso wichtig, die ruhmreichste Zivilisation in einer Welt zu besitzen, wie aussagekräftige Forschungsergebnisse zu erhalten ... und in dem gigantischen Schacht fanden sie immer wieder Welten, die sie so noch nie gesehen hatten.

Was ist 504?


Das monumentale Werk von Autor Friedemann Friese kommt in einer großen und prall gefüllten Schachtel daher. 504 beinhaltet, wie der Name schon sagt, fünfhundertundvier verschiedene Spiele, die sich jeweils aus neun verschiedenen Modulen generieren lassen. Immer drei dieser Module werden für ein Spiel ausgewählt und bestimmen so Ziel, Ablauf und Wertung. Die Module Transport, Wettlauf, Privilegien, Militär, Entdecken, Straßen, Mehrheiten, Produktion und Aktien bestimmen auf ganz eigene Art, wie ein Spiel aufgebaut wird, welche Materialien verwendet werden und nach welchen Regeln gespielt wird.

Im spiralgebundenen „Buch der Welten” zeigen unterteilte Seiten die jeweiligen Module in drei Abschnitten an, wobei eine verwendete Modulnummer nicht doppelt vorkommen darf. Wurden die drei Module bestimmt und aufgeschlagen, können alle Informationen der ausgewählten Welt auf einen Blick erfasst werden. Um den Einstieg ins Spiel möglichst reibungslos und einfach zu bekommen, wird das Einstiegsspiel „Die Welt der fahrenden Pioniere mit Hang zum Individuellen” mit den Modulen 1, 2 und 3 bereitgehalten. Hier lassen Händler ihren Transportwagen mit verschiedenen Waren von Stadt zu Stadt fahren, um zu Geld und Prestige zu gelangen. Sobald eine bestimmte Anzahl an Waren geliefert wurde, endet das Spiel und es gewinnt, wer am Ende die meisten Waren und Privilegien hat.

Etwas zeitintensiv kann der Spielaufbau vonstatten gehen. Hier müssen erst alle Materialien, die in den jeweiligen Modulen angegeben sind, zusammengestellt werden. Da spart man sich im Vorfeld schon mal jede Menge Arbeit, wenn nach dem ersten Öffnen der Spielschachtel die Materialien in die mitgelieferten Zipp-Tüten sortiert und die laufende Nummer aus der Anleitung außen drauf geschrieben wird. Doch auch dann kostet der Spielaufbau eine gewisse Zeit.

Als nächstes müssen die expliziten Regeln der einzelnen Module verinnerlicht werden. Hierfür hält die Anleitung zunächst auf zwei Seiten ein Grundgerüst an allgemeingültigen Spielregeln bereit. Den Rest regeln die Module – aber auch das ist nicht mal eben so gemacht. Zumal auch vieles nicht sofort verständlich ist.

Wer sich auf das Spielexperiment 504 einlässt, dem muss bewusst sein, dass er zwar eine große Anzahl, nämlich genau 504, an Spielen erwirbt, die sich aber oftmals nur marginal voneinander unterscheiden. Allen gleich ist der Aufbau aus den mitgelieferten sechseckigen Landschaftsplättchen, die ein wenig an Die Siedler von Catan erinnern. Dazu können dann je nach Modul die unterschiedlichsten Zusatzmaterialien wie Straßen, Waren, Bewohner, Siedlungen und dergleichen kombiniert werden. 

Spieletester

03.03.2017

Fazit

504 ist revolutionär und bietet für denjenigen, der sich darauf einlässt, eine immens große Anzahl an verschiedenen Spielen - die sich leider oftmals nur marginal voneinander unterscheiden. Durch diese Ähnlichkeit können sicherlich auch viele Varianten schneller verinnerlicht werden, da sich auch die Regeln dann nur geringfügig unterscheiden. Doch am Ende bleibt der Spielspaß ein wenig auf der Strecke, weil auch eine schöne Spielatmosphäre nicht so recht aufkommen will.

Vieles bei 504 wirkt einfach zu mechanisch und trocken. Und weil auch immer wieder einmal Passagen aus den Regeln und dem „Buch der Welten” nachgelesen werden müssen, da doch vieles nicht selbsterklärend ist, stockt schon mal der Spielfluss - und das ist auf Dauer gerade für den Wiederspielreiz schädlich. Und ob ich jemals alle 504 Spiele durchbekommen werde, möchte ich hier entschieden bestreiten. Aber das wird auch anderen so gehen, was ich persönlich sehr schade finde, denn eigentlich hat es der Verlag verdient, dass seine immense Arbeit, die zweifellos in 504 steckt, gewürdigt wird.
Redaktionelle Wertung:

Plus

  • sehr reichhaltiges Spielmaterial
  • innovatives Modul-„Buch der Welten”

Minus

  • zeitintensiver Spielaufbau 
  • Spiele unterscheiden sich manchmal nur marginal

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 30 bis 120 Minuten
Preis: 75,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2015
Verlag: 2F-Spiele
Grafiker: Harald Lieske
Zubehör:

1 Buch der Welten
61 Spielplanteile
421 Stanzteile (Straßen, Siegpunkte, Waren, …)
160 Spielkarten (Aktien, Privilegien, Wertungskarten, ...)
296 Holzteile (Bewohner, Siedlungen, Hauptquartiere und Transportwagen)
2 Tableaus für Aktienwerte/Warenpreise und Mehrheiten
5 Gesellschaftstableaus
3 Würfel
2 Übersichten
1 Spielanleitung
120 Geldscheine

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