Schatz-Rabatz

Piraten waren die wahren Helden meiner Kindheit. Piraten gehen immer – egal ob als Verkleidung für Fasching oder als Bösewichter in den sonntäglichen Spielfilmen, als es nur die drei öffentlich rechtlichen Fernsehsender gab. Auch bei Schatz-Rabatz spielen Piraten die Hauptrollen. Neben Käpt´n Raffzahn, der sich zur Ruhe setzen und sein altgedientes Schiff „Goldscholle“ für die wertvollste Schatztruhe hergeben möchte, ist auch der böse Bootsmann Juwelen-Jack mit von der Partie. Er nimmt sich als Lohn für die Überfahrt von der Schatzinsel von jedem Piraten ganz bestimmte Gegenstände aus deren Schatztruhen.

Zu Spielbeginn liegen 40 Schätze in fünf verschiedenen Farben auf dem Tisch. Jeder Pirat bekommt eine Schatztruhe aus Kunststoff. Sobald die Sanduhr umgedreht wird, versucht jeder so schnell wie möglich, seine Truhe mit den ausliegenden Schätzen zu füllen. Bevor die Sanduhr durchgelaufen ist, sollte jeder seine Truhe mit dem Deckel geschlossen haben. Schließt dieser nicht, müssen entsprechend Schätze entnommen werden. Dann wird die oberste Jack-Tafel umgedreht und die Spieler leeren nacheinander ihre Truhen. Alle Schätze, die auch auf der Tafel zu finden sind, müssen nun abgegeben werden. Wer am Ende die meisten Schätze vor sich liegen hat, darf sich eine der vier verschiedenen Piratenschiff-Karten nehmen. War es bereits die vierte Karte, hat dieser Spieler gewonnen und erbt die „Goldscholle“ von Käpt´n Raffzahn.

Als Variante für kleinere Piraten sieht die Spielregel vor, die Sanduhr erst umzudrehen und damit zu aktivieren, wenn der erste Pirat seine Schatztruhe gefüllt und den Deckel drauf gelegt hat. Ältere Teilnehmer decken vor dem Schätze-Raffen die oberste Jack-Tafel um und versuchen dann, möglichst keinen der dort abgebildeten Schätze in die eigene Truhe zu verladen.

Spieletester

12.07.2015

Fazit

Schatz-Rabatz suggeriert dem kritischen Betrachter in der Grundversion ein taktisches Spiel, bei dem es gilt, die wertvollsten Schätze vor dem Zugriff von Juwelen-Jack zu bewahren. Letztlich liegt hier aber ein einwandfreies Glücksspiel vor, bei dem Geschwindigkeit, ein gutes Auge und ein gewisses Maß an Geschicklichkeit vorteilhaft, aber nicht spielentscheidend sind. Welche Schätze der böse Juwelen-Jack letztlich beschlagnahmt, weiß ja vor dem Umdrehen der entsprechenden Tafel niemand. Also kann nur geraten werden und alle versuchen deshalb, ihre Truhen mit möglichst vielen verschiedenen Schätzen zu füllen und dabei zu hoffen, dass der Deckel am Ende auch zugeht. Und Hand aufs Herz - alleine das ist letztlich maßgebend für ein lustiges und einfaches Geschicklichkeitsspiel, bei dem zumindest meine Probanden richtig viel Spaß hatten. Hochwertiges Spielmaterial, einfache Regeln, ein beliebtes Kinderthema – zumindest für Jungs – sowie ein großer Aufforderungscharakter haben Schatz-Rabatz zu Recht einen Platz auf der Nominierungsliste zum „Kinderspiel des Jahres 2015“ eingebracht.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 5 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Preis: 20,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2015
Verlag: noris
Autor: Karin Hetling
Grafiker: Johann Rüttinger
Zubehör:

4 Schatztruhen aus Kunststoff 40 Schätze aus Holz in 5 Farben 9 große Jack-Tafeln 16 Piratenschiff-Karten 1 Sanduhr Spielanleitung

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