Fungi

Pilze esse ich ausgesprochen gerne, auch Pilze selbst sammeln ist ein leider zu selten ausgeübtes Vergnügen. Doch dieses Vergnügen ist nun mit Fungi auch am Spieltisch möglich, noch dazu völlig gefahrlos, Vergiftung durch Unkenntnis völlig ausgeschlossen!

Zehn leckere Pilzsorten gibt es hier zu sammeln und zu braten. Halt, nur neun Sorten, denn der Fliegenpilz gehört bekanntermaßen nicht zu den essbaren Sorten – aber hat in diesem Spiel keine tödlichen Folgen, immerhin. Pilze sammelt man meist im Wald, so auch hier. Eine Reihe aus acht Karten bildet diesen Wald, an dessen Anfang eine Karte mit einem Paar Schuhe liegt. Das bedeutet, dass man die beiden daran anliegenden Pilze einfach pflücken und in seinen Korb tun kann. Aber dies ist schon ein seltsamer Wald, denn nicht nur Pilze findet man dort, sondern auch Körbe, welche das Handlimit erhöhen, sondern auch Pfannen, die zum Braten eines leckeren Pilzgerichts nötig sind. Sogar Butter und Cidre zum Verfeinern liegen im Wald herum.

Der Ablauf ist einfach, aber bestens geregelt. Abwechselnd sind die beiden Spieler an der Reihe und können entweder eine Karte aus dem Wald nehmen, Pilze braten oder verkaufen oder die Karten des sogenannten Verwesungsstapels nehmen, auf den in jeder Runde eine Karte wandert bis zum Maximum von vier Karten, dann wird er wieder neu gebildet. Da dies ein Sammelspiel ist versteht es sich fast von selbst, dass man nur gleiche Pilze braten oder verkaufen kann und keine wilde Mischung. Verkaufen ist ab und zu nötig, denn dafür erhalten die Pilzsammler Stöcke (Karten), die wiederum nötig sind, um tiefer im Wald wachsende Pilze zu sammeln – das sind die Karten weiter hinten in der Reihe, die nicht direkt zu Füßen liegen. Es gibt wertvollere und weniger wertvolle Pilze, die entsprechend mehr oder weniger Punkte bringen, und im Mondschein gesammelte zählen gleich doppelt!

Es gibt schon einige kleine taktische Raffinessen in diesem nicht nur optisch schönen Spiel. Ein Fliegenpilz zur rechten Zeit reduziert vorübergehend das Handlimit, was man gut dazu nutzen kann, um ungewünschte, zu viele einzelne Karten verschiedener Sorten loszuwerden. Körbe erhöhen das Handlimit, sagte ich schon, zählen aber praktischerweise selbst nicht dazu. Ein bisschen stellt sich manchmal das „Can’t Stop-Gefühl“ ein: soll man seine 3 wertvollen Pilze schon braten und so die Punkte sichern, oder noch auf den vierten oder sogar fünften warten, vielleicht noch mit etwas Butter und Cidre dazu? Oder ist doch der einfache Pilz in der Pfanne besser als die Delikatesse im Korb, die es vielleicht nie in die Pfanne schafft? Und die besten Pilze wachsen oft tief im Wald, da lohnt es sich auch schon mal, etwas bessere Pilze zu verkaufen, um genügend Stöcke für eine weite Wanderung in den tiefen Wald im Vorrat zu haben. Zum Glück blockieren Stöcke nicht das Handlimit.

Spieletester

01.10.2015

Fazit

Fungi ist ein schnell zu lernendes, einfaches, aber durchaus pfiffiges Karten-Sammelspiel, nicht sehr anspruchsvoll, aber auch keineswegs banal. Ein „schönes“ Spiel in jeder Beziehung, optisch, spielerisch und auch regeltechnisch einwandfrei. Auch wenn man die Karten nicht essen sollte: ein gefundenes, ach was, gesammeltes Fressen für zwei Pilzliebhaber, aber auch, wer keine Pilze mag, wird in dieser Form seinen Geschmack daran finden!
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Preis: 10,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2014
Verlag: Pegasus Spiele
Autor: Brent Povis
Genre: Karten
Zubehör:

113 Spielkarten, 4 Übersichtskarten, 1 Spielregel

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