Get Lucky

Get Lucky klingt doch nett: Werde glücklich! Dabei ist das Spiel die Kartenspielversion des Spiels Kill Doktor Lucky, bei dem es darum geht Doktor Lucky zu ermorden. Wie wird die Sache diesmal ausgehen?

Beim Lesen der Spielanleitung wird rasch klar: Mit „get“ ist nicht „werde“ sondern „erwische“ gemeint. Es bleibt also alles beim Alten: Wir wollen dem armen Doktor Lucky ans Leder. Zu diesem Zweck finden sich die Spieler am Landsitz des Doktors wieder und feiern eine Dinnerparty. Doktor Lucky geht von Spieler zu Spieler, diese können ihren Charakter ändern, eine Karte ziehen bzw. spielen oder Mordversuche unternehmen. Wer eine Karte ausspielt erhält Waffen, Tatmotive oder Gelegenheiten für den Mord, was den Angriffswert steigert. Jedem Charakter, von denen jeder Spieler zwei besitzt, kann genau eine Waffe, ein Motiv oder eine Gelegenheit zugeordnet werden. Diese sogenannten Unterstützungskarten sind maßgeschneidert auf bestimmte Charaktere. Entsprechend haben sie den doppelten Effekt, wenn sie einem bestimmten Charakter zugeordnet sind.

Der Charakter bei dem die Figur des Doktor Lucky aktuell steht, kann versuchen ihn zu töten. Wie kann sich Doktor Lucky wehren? Ganz einfach: Mitspieler übernehmen diesen Part. Jeder kann so viele Karten mit Kleeblättern ausspielen, wie er möchte. Ist die Summe der gespielten Kleeblätter mindestens so hoch wie der Angriffswert, gilt der Angriff als gescheitert. Karten die perfekt zum meuchelnden Charakter passen würden wehren einen Angriff komplett ab. Wichtig: Ausgespielt wird reihum, aber jeder ist nur einmal an der Reihe. Der letzte Spieler in der Kette muss den Angriff vereiteln, wenn er das kann. Im Lauf des Spiels wird das aber immer schwieriger, da der Nachziehstapel nicht erneuert wird wenn er aufgebraucht ist.

Fehlgeschlagene Angriffe haben keine weitere Auswirkung. Das Spiel endet, wenn ein Angriff auf Doktor Lucky nicht abgewehrt und er somit getötet wurde. Der Spieler dem das gelang ist Sieger!

Spieletester

18.12.2014

Fazit

Das Spielprinzip klingt langweilig? So war auch mein Eindruck nach dem Lesen der Spielanleitung. Die erste Partie hat mich aber vom Gegenteil überzeugt: Get Lucky ist ein überaus witziges Spiel, dem noch dazu eine große Portion Taktik und Interaktion innewohnt! Speziell gegen Spielende, wenn die Kartenhände klein sind und das unvermeidliche Finale seine Rute ins Fenster gestellt hat, heißt es zu taktieren. Wann käme ich wieder an die Reihe? Erlebt Doktor Lucky dies noch? Oder sollte ich meinen Charakter gegen einen aus der Auslage tauschen? Wann wehre ich einen Angriff „normal“ ab und wann verwende ich die dauerhaften Malus-Karten auf einen Charakter an? Wie lange vertraue ich darauf, dass ein anderer Spieler nach mir die Attacke negieren kann und wann helfe ich selbst mit? Fragen über Fragen. Im Vergleich zum Brettspiel Kill Doktor Lucky ist der Weg von Doktor Lucky hier fix vorgegeben (er wandert jetzt von Person zu Person statt von Raum zu Raum), es gibt keine unvorhergesehenen Abweichungen. Aber sonst findet man eigentlich alle Elemente des großen Bruders: Tatwaffen die einen Angriff stärker machen, die Doppelfunktion der Karten als Gegenstand und Zahlenkarte für die Abwehr… Grafisch sind die Karten hübsch gemacht. Aber im Prinzip sind alle Texte und Abbildungen für den Spielablauf völlig wertlos. Das einzige was mich als Spieler interessiert ist die Farbe der Überschrift und die Zahl links oben. Das war im Brettspiel anders, da manche Waffen raumabhängig gewirkt haben und Aktionen Doktor Lucky vom Weg abbringen konnten. Wer sich mit dem morbiden Thema anfreunden kann und ein schnell erklärtes Spiel sucht, ist bei Get Lucky genau richtig. Obwohl es „nur“ ein Kartenspiel ist, sollte man die Verfügbarkeit eines Tisches nicht außer Acht lassen: Insgesamt fünfzehn Charaktere wollen ausliegen, jeder mit mehr oder weniger Zusatzkarten bestückt.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

Teilen mit facebook twitter

Besucherkommentare

Nick Knatterton | 29.11.2017

Schade, dass Ihr keine Rezension der - älteren - Brettspievariante habt: Das ist imho eines der besten Spiele überhaupt, mit dem ich sogar schon Spielemuffel nach der ersten Partie zu einem begeisterten "Nochmal!" bewegen konnte. Das Brettspiel gibt es übrigens inzwischen auch als Deluxe-Jubiläumsausgabe, falls das Nichtvorhandensein einer Rezension an der etwas "billigen" Aufmachung des Ursprungs-Brettspiels liegen sollte.

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Preis: 14,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2014
Verlag: Truant
Genre: Karten
Zubehör:

15 Charakterkarten, 57 Spielkarten, 1 Spielfigur, 1 Spielanleitung

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7162 Gesellschaftsspiele-,
1656 Videospielrezensionen
2305 Berichte.