Red 7

Die Spielanleitung ist
- sehr kurz
- nur in englischer Sprache verfügbar
- nicht gut gemacht
Die Begriffe "game" und "round" sind nicht klar genug voneinander abgegrenzt. Die Bezeichnungen "Palette" für die eigene Auslage sowie "Canvas" für den zentralen Stapel mit den Regelkarten sind unüblich und nicht wirklich beschrieben. Beim ersten Durchlesen der Anleitung - zu meiner Entschuldigung muss ich anführen, dass es eines Abends gegen Mitternacht war - verstand ich einfach nicht was das Spiel von mir wollte. Am nächsten Tag konnte ich gemeinsam mit meiner Frau Verständnis für das Regelwerk schaffen.

Game1 – RED7:
Die 49 Karten werden gut gemischt und jeder Spieler bekommt davon sieben verdeckt zugeteilt. Eine weitere wird vor jedem Spieler als erste Karte seiner "Palette" aufgedeckt. Die rote Karte mit der Startregel wird in die Tischmitte gelegt. Sie besagt "Die höchste Karte gewinnt". Diese Regel ist auch auf jeder der sieben roten Zahlenkarten vermerkt.
Zu Spielbeginn wird durch die zufällig aufgedeckte erste Karte der Palette jedes Spielers der Spieler mit der höchsten Karte bestimmt. Die Wertigkeit der Farben ist auf der Farbreferenzkarte angegeben. Rot ist die höchste Farbe und violett die niedrigste. Die höhere Farbe entscheidet dabei aber nur bei Gleichstand.

Ein Spielzug bietet vier mögliche Aktionen:
a) Eine Handkarte so in die eigene Palette legen sodass darunter liegende Karten noch zu sehen sind.
b) Eine Handkarte auf die Canvas legen. Leiwand, das ist die Leinwand. Die Karten der eigenen Palette müssen laut der neuen Canvas-Regel die besten aller sein. Sonst hat man die Runde verloren.
c) Eine Handkarte in die eigene Palette legen und danach eine auf die Canvas legen. Leiwand, schon wieder die Leinwand. Die Karten der eigenen Palette müssen laut der neuen Canvas-Regel die besten aller sein. Sonst hat man die Runde verloren.
d) Nichts tun. Das mag gemütlich klingen, hat aber den Verlust der Runde zur Folge.

Alle Karten derselben Farbe tragen dieselbe Regel. Diese Regeln sind:

Rot: höchste Karte gewinnt
Orange: größte Anzahl gleichen Kartenwerts gewinnt
Gelb: größte Anzahl gleicher Farbe gewinnt
Grün: größte Anzahl ungerader Kartenwerte gewinnt
Blau: größte Anzahl verschiedener Kartenfarbe gewinnt
Indigo: längste Straße gewinnt
Violett: größte Anzahl Kartenwerte kleiner vier gewinnt

Die Optionen b) und c) verändern die Leinwand und damit die Regel. Im Grundspiel, das ich der Einfachheit halber "Game1" genannt habe, ist es im Prinzip nur wichtig, am Schluss vorne zu sein. Gut, das gilt natürlich zumeist, hier hat man aber kaum taktische Möglichkeiten und hebt sich einfach jene Karte bis zum Ende auf, die am besten zu den Karten der eigenen Palette passt. Das ist weniger Spiel als Geduldsübung. Wer die höchste Startkarte in der Palette hat wird auch häufig den längsten Atem haben und die Runde gewinnen.
Der Gewinn ergibt sich aus den Karten der eigenen Palette die zur letzten Leinwandregel passen.
„Game1“ vermittelt die Grundregeln, mehr aber nicht.

Game2 – Advanced RED7:
War „Game1“ nur eine Fingerübung und ein kurzes Kennenlernen der Spielmechanik, so kommt nun eine Komponente hinzu, die Option b) und c) deutlich aufwertet. Legt man eine Karte auf die Leinwand und ist deren Wert höher als die Anzahl der Karten in der eigenen Palette, darf man eine Karte vom verdeckten Kartenstapel nachziehen.
Voraussetzung ist aber weiterhin, dass man mit der neuen Canvas-Regel als Sieger im Spiel bleibt. Dann darf man zudem die Gewinnkarten aus der eigenen Palette einsacken und unter die Farbreferenzkarte legen.

Mit diesen Zusatzregeln haben wir ein komplett anderes Spiel vor uns.
Es geht nicht um die letzte Karte sondern das kluge Spielen der Karten mit damit verbundenen Kartengewinnen. Die Siegpunkte werden unterwegs eingesammelt.

Game3 – RED7 mit Action Rules:
War „Game1“ nur eine Fingerübung und „Game2“ ein nettes Spielchen mit vielen Möglichkeiten und eigentlich einfach einzusackenden Siegpunkten, so wird es mit den optionalen Aktionssymbolen auf den ungeraden Karten interaktiver, spannender und speziell die Karte "7" ist immer schwerer in der eigenen Palette unterzubringen. Will man das, muss eine andere Karte der eigenen Palette auf die Leinwand gelegt werden und mit der neuen Regel muss man Bester sein. Das ist nicht immer einfach. Aber interessant.

Die verpflichtenden Optionen der ungeraden Karten sind:

Karte "7": siehe oben
Karte "5": spiele eine weitere Karte in die eigene Palette
Karte "3": ziehe eine Karte nach
Karte "1": entferne eine Karte aus einer gegnerischen Palette und lege sie verdeckt auf den Nachziehstapel

Spieletester

29.01.2015

Fazit

Nach den eingangs erwähnten Einstiegsschwierigkeiten – eigentlich hauptsächlich der farblosen und mich etwas ungläubig machenden Grundvariante geschuldet - haben wir ein kurzes und knackiges Spiel vor uns. Mit zwei Spielern ist alles überschaubar und klar. Wenn drei oder gar vier Spieler mit ihren Farbpaletten die Leinwand beklecksen wird die Sache undurchsichtiger und wilder. Moderne Kunst im Dezember 2014 eben.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 9 Jahren
Spieldauer: 10 Minuten
Preis: 10,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2014
Verlag: Asmadi Games
Grafiker: Alanna Cervenak
Genre: Karten
Zubehör:

49 Spielkarten in 7 Farben, jeweils von 1-7 nummeriert, 1 Karte mit der Startregel, 4 Farbreferenzkarten mit der Wertigkeit der Farben und der Icon-Beschreibung auf der Rückseite, 2 Karten mit der Kurzbeschreibung eines Spielzugs, Spielanleitung

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